10 Dinge, die ein Gitarrist wissen muss

Ich gebe es zu: Vermutlich sind es mehr als nur zehn Dinge, die man als Gitarrist wissen und beherrschen sollte, und für die meisten davon gibt es exzellente Bücher und Lehrer, die einem in diesen Fragen auf die Sprünge helfen.

(Bild: © Shutterstock / Kinga)
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Allerdings trifft man auch bei denjenigen, die ihr Instrument schon eine Weile bedienen, immer wieder auf ähnliche Probleme, auf Hürden, oder zumindest auf gewisse neuralgische Punkte, die der Diskussion bedürfen. Weil es diverse Themen gibt, die nicht unbedingt Gegenstand von Lehrvideos und Büchern sind, wollen wir uns heute genau diesen widmen.

1. Richtig Stimmen

So banal es klingen mag, aber viele Gitarristen tun sich mit dem Stimmen ihres Instrumentes nach Gehör extrem schwer. Natürlich ist es wesentlich bequemer, zum Stimmgerät zu greifen, aber nicht selten kommt es vor, dass entweder keines zur Hand ist, oder aber z.B. nach einem Klavier gestimmt werden muss, das sich nicht unbedingt immer exakt auf 440 oder 442 Hz Kammerton bezieht. Wer hier Defizite hat, sollte unbedingt das Stimmen nach Gehör üben, denn diese Fähigkeit sensibilisiert euch auch für andere Gehörbildungsfragen, wie z.B. Intonation bei Bendings oder im Gesang.

2. Gefühl für Sounds

Viele Gitarristen werden nicht nur aufgrund ihrer spielerischen Qualitäten gebucht, sondern weil sie einfach immer mit geschmackvollen Sounds um die Ecke kommen, die sich perfekt in das gewünschte Setting einpassen. Dazu sind meist nicht einmal teuere Investitionen in die eigene Ausstattung nötig, sondern viel entscheidender ist: Lernt, mit dem, was ihr habt, gut umzugehen und beherrscht euer Equipment genauso gut wie euer Instrument. Legt euch einen Clean- und Crunchsound, ein Rhythmbrett und einen Leadsound zu und evtl. noch ein paar spezielle Effekte wie Delay, Tremolo oder Chorus, und ihr seid für die meisten Situationen gewappnet!

3. Was ist die richtige Lautstärke?

Gitarristen stehen leider sehr häufig im Ruf, die lautesten Genossen im Proberaum zu sein. Das kann im Profi- oder Semiprofi-Bereich zu einem ernsthaften Problem werden, das dazu führt, dass man unter Umständen nicht mehr angerufen wird. Daher: Findet eine angemessene Lautstärke, boostet euern Solosound um ca. 3dB. Falls ihr euch tatsächlich nicht hören solltet, überdenkt einfach eure Abhörsituation bzw. die Platzierung eures Cabinets.

4. Was braucht der Song?

Ein guter Musiker weiß, was ein Song braucht und was nicht. Ego ist hier vollkommen fehl am Platz, denn gute Musik ist ein Ineinandergreifen von verschiedenen Parts und Elementen. Gewöhnt euch eine gewisse “Außenschau” an: Wenn Ihr diesen Song im Radio mit einem anderen Gitarristen hören würdet, über welchen Part würdet ihr euch freuen und welcher würde euch eher störend auffallen?

5. Die Gitarre ist nicht nur zum Solieren da

Versucht die Rolle der Gitarre richtig zu verstehen, denn sie ist primär ein Harmonie- und Rhythmusinstrument und damit eigentlich auch das einzige neben dem Klavier.
Tolle Soli sind super und auch wichtig, zahlen euch aber nicht die Miete und sind bestimmt kein Einstellungskriterium für die Band. Versucht an beiden Baustellen parallel zu arbeiten und vernachlässigt nicht das “Kerngeschäft” eures Instruments.

6. Jeder kann Gitarre lernen, wenn er übt

Der Talentbegriff kursiert wie ein Gespenst durch alle möglichen Disziplinen, ohne dass jemals klar definiert wurde, was damit eigentlich gemeint ist. Meiner Meinung nach ist das auch vollkommen irrelevant, denn Geduld, Fleiß und natürlich der Wille und die Vorstellung sind wichtiger als Talent, für das es in der Form der pränatalen Veranlagung überhaupt keine Indizien gibt. Wenn ihr Gitarre lernen wollt, so könnt ihr das auch – wenn ihr was dafür tut!

7. Das Internet zeigt kein reales Abbild des Gitarristenalltags

Schaut man sich diverse You-Tube-Videos und Shredderplattformen mitsamt Kommentaren an, bekommt man den Eindruck, dass hier das reale Abbild des “guten” Gitarristen gegeben wird, obwohl man außer schnellem Solieren meist wenig zu sehen bekommt. Der Gitarristenalltag sieht allerdings vollkommen anders aus und viele der großen Musiker werdet ihr in solchen Formaten gar nicht erst antreffen.
Auch wenn das Internet einige Türen geöffnet hat: Versucht dennoch, euren eigenen Weg zu gehen und seht die Gitarre und Musik generell und in allen Facetten – auch in denen, die im Netz weniger populär sind.
Akkord- und Rhythmusspiel, Harmonielehre, gutes Gehör, Improvisation, Blattlesen, Komponieren, Sounds bedienen, u.v.m. sind alles Elemente dessen, was einen guten Gitarristen ausmacht. Ein Solier-Video kann darüber nur wenig sagen und erst recht nichts über die Qualität des Gitarristen in einer musikalischen Situation.

8. Üben ersetzt nicht das Spielen mit Musikern

Ein Bandinstrument zu spielen bedeutet: Spiel mit anderen – für andere!
Das heißt, dass das Üben im stillen Kämmerlein zwar notwendig und auch sehr effektiv ist, aber nur schwer auf fruchtbaren Boden fällt, wenn man das Ganze nicht in die Praxis bringt. Versucht darum, so früh wie möglich eine Band zu formen und ihr werdet merken, wie all das Geübte und Gelernte viel schneller für euch zugänglich wird.

9. Man kann nicht alles können

Viel zu leicht lässt man sich von seinem Weg abbringen, weil wieder irgendein Gitarrist in irgendeinem Video irgendetwas revolutionär Neues gespielt hat. Dann schafft man es nur schwer, bei einem Thema zu bleiben und springt von A nach Z, ohne etwas wirklich tiefgreifend erarbeitet zu haben.
Inspiration ist wichtig, aber nicht, wenn sie davon abhält, sich zu fokussieren! Macht euch klar, was ihr wollt und versucht zu realisieren, dass ihr nicht alles beherrschen könnt. Oftmals merkt man schnell, was die individuellen Stärken sind, und die sollte man ausbauen!

10. Pünktlichkeit und Vorbereitung

Hier kommen wir zu zwei Punkten, die man eigentlich unter dem Überbegriff “Respekt gegenüber den Mitmusikern” subsumieren kann. Nicht selten mussten Gitarristen ihren Platz freimachen oder wurden nicht mehr angerufen, weil es an diesen beiden Grundpfeilern mangelte. Wer unpünktlich ist und sich nicht vorbereitet, geht mit der Zeit anderer um, als wäre es die eigene, ist respektlos und schadet dem Gesamtprojekt. Witzigerweise ist das auch noch vollkommen überflüssig, denn diese Marotten lassen sich wesentlich leichter abstellen als spielerische Defizite.

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John Doe sagt:

#1 - 12.09.2018 um 11:59 Uhr

0

Das wichtigste was man als Gitarrist meiner Meinung nach wissen muss ist was es heisst hinter dem Beat (groove, gut), mit dem Beat (ok) oder vor dem Beat (nich so gut) zu spielen.

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