10 Techno-Tracks fürs 90er-Revival

Die Musiklandschaft der 90er Jahre wurde maßgeblich vom Techno (Techno produzieren – Sounddesign, Arrangement und Beats)beeinflusst. Heute sind die Einflüsse aus jener Zeit aus der heutigen Musik nicht mehr wegzudenken. 10 Techno-Tracks, die zwingend in den 90er-Revival-Koffer müssen…

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10 Techno-Tracks fürs 90er-Revival – Tipps 1-5

1. Dave Clarke – Red 1 (1994) auf Bush Records (Bush1012)

Dave Clarke, ein DJ und Produzent der ersten Stunde, von dem ich glaubte, dass Benzin statt Blut in seinen Adern fließe, so schnell waren in jener Zeit seine “Bretter”. Bei Red 1 haut er hinsichtlich der BPM nicht so sehr in die Tasten, aber experimentierte hingegen sehr viel mit Reverse-Sounds, die den Track an manchen Stellen klingen lassen, als würde er auf “links gezogen”. Hört einfach selbst!

2. Armand van Helden/The Mole People – Break Night (1995) auf Strictly Rythm (SR12357)

Unseren “Helden” rechnet man ja generell eher dem House zu, doch “Break night” ist streng genommen ein Techno Stück und zwar eines, welches stramm durchmarschiert, aber dabei eine Tiefe an den Tag legt gepaart mit einem warmen Mix aus Old School Sounds und einen Flow, der nur im Techno funktioniert. Der Track ist exakt 12 Minuten lang, jede Sekunde – Ekstase pur!

3. LFO vs. F.U.S.E. – Loop (1995) auf Plus 8 Records (PLUS8054)

Hinter dem Alter Ego “F.U.S.E.” verbirgt sich kein geringerer als Richie Hawtin, eines DER Gesichter des Techno, Protagonist von Beginn an und Mitbegründer des legendären kanadischen Techno-Labels Plus 8 Records. Der Track bewegt sich rein stilistisch irgendwo zwischen Techno und House, doch die Geschwindigkeit klassifiziert ihn letztlich doch als einen Techno Track. Echter Old School, Rough and fast mit jeder Menge Schub und hohem Wiedererkennungswert!

4. Kenny Larkin – Chasers (1996) auf Substance (SUB 4806.1)

Den Track hörte ich das erste Mal bei Steve Masons legendärer Radioshow auf BFBS. Monatelang hörte ich den Track, den ich auf Tape vom FM-Radio mitgeschnitten hatte, bis ich Larkins Compilation “Art of Dance – Exhibits” in meinem Recordstore endlich in den Händen hielt – Freudentränen. Der Franzose war einer der Techno-Pioniere, der in seinen Tracks Maschinenmusik und Groove vereinte und Deepness und Space gekonnt inszenierte. Eine wunderbare Zusammenstellung für zeitgenössische elektronische Tanzmusik. “Chasers” verpasst mir heute noch eine Gänsehaut!

5. Hell – Totmacher (1996) auf Disko B (db 43)

Der Münchner baute sich spätestens mit dem “Totmacher” sein eigenes Denkmal. Die pure Gewalt der Bassdrum und die verstörenden verzerrten Synthies erschaffen in Kombination eine düstere Szenerie, der man sich nicht entziehen kann und die längst nicht für jeden gemacht ist. Spooky, unheimlich und angsteinflößend, nichts für den Fahrstuhl und auch nicht bei Real an der Kasse. Der Totmacher gehört in den Club und zwar in einen lauten!

Fotostrecke: 5 Bilder Dave Clarke – Red 1

10 Techno-Tracks fürs 90er-Revival – Tipps 6-10

6. Laurent Garnier – Crispy Bacon (1997) auf F Communications (F055T)

Er ist Franzose, ein wenig in die Jahre gekommen, aber ein echter Rocker! Laurent Garnier versteht es wie nur sehr wenige, seine Definition von Party auf jedweden Dancefloor zu transportieren. Dabei ist er sich selbst für nichts zu schade, bleibt sich selbst aber immer treu. Der einstige DJ aus Manchester gilt als DJ-Vorreiter, zudem als ein repräsentativer Produzent seiner Musikepoche und betreibt bis heute das Label F Communications, das weitaus mehr zu bieten hat als nur “Techno”. “Crispy Bacon” ist hingegen Techno, es knarzt und wummert bis es eigentlich kaum mehr steigerungsfähig ist, doch dann kommt die Bassdrum und haut dir in den Magen…

7. Green Velvet – Destination Unknown (1997) auf Relief Records (RR775)

Was sich vielfach wie ein sich dauerhaft ändernder Quantisierungsfehler anhört, trieb so manchen auf dem Techno-Floor in den temporären Wahnsinn. Verspult wie eh und je –  Green Velvet in seinem Element!

8. Der dritte Raum – Hale Bopp (Album: Raumgleiter/1998) auf Virgin Records

Das erste Mal, als ich “Hale Bopp” hörte, war, als ich eines Samstag Nachts die Sendung Space Night auf BR3 schaute. Die Musikredaktion hatte es in eine neue Stunde der allseits beliebten Nachtsendung eingebaut. Ich war so unglaublich geflasht von den Aufnahmen des Planeten Erde, während “Hale Bopp” lief – nichts hätte besser passen können. Also, wenn es einen Soundtrack zu schwebenden Raumgleitern, den fernen Planeten und herrlich anmutenden Kometen gibt, dann ist es “Hale Bopp”. “Musik aus einer anderen Welt”, könnte man fast annehmen…

9. Steve Bug – Loverboy (double action EP/1999) auf Poker Flat Recordings (PFR01)

Steve Bug ist ein stilsicherer DJ, Betreiber des legendären Pokerflat Labels und nun Wahlberliner. Bug machte seinerzeit vielerorts mit seinem Track (erste VÖ auf seinem Label PFR) von sich reden. “Loverboy” ist auch schon viele Male ge-remixt worden, doch nichts kam an das Original je heran. Der Track funktioniert selbst auf Privatpartys, wenn er muss. Ein rollender Groove, eine sich aus dem Lautsprecher pressende Four-to-the-Floor-Bassdrum, ein minimalistisch gehaltenes Arrangement und eine spannungsgeladene Dramaturgie sorgen mit dem auflösenden Piano und der rauchigen Frauenstimme im letzten Break für eine wahnsinnig aufgeladene Atmosphäre. Ganz stark!

10. Ricardo Villalobos – 808 The Bassqueen (1999) auf Lo-Fi Stereo (no. 09)

Ricardo Villalobos, Protagonist des avantgardistischen Techno, hatte sich schon früh dem Minimalismus in der elektronischen Musik verschrieben. Villalobos war für Techno-Minimal, der Anfang der Nullerjahre seinen Siegeszug begann, essentiell. “808 The Bassqueen” ist ein exemplarisches Beispiel für seine Art, Musik zu machen und aufzulegen. Extrem reduziert, hervorragend akzentuiert, grandios fett und wahnsinnig deep! Sehr hörenswert, zuhause erst recht.

Fotostrecke: 5 Bilder Laurent Garnier – Crispy Bacon

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Profilbild von H.W.

H.W. sagt:

#1 - 07.08.2016 um 07:29 Uhr

0

Dave Clark heisst eigentlich Dave Clarke, steht auch so auf dem Etikettenbild im Artikel. Und Richie Hawtin ist nicht LFO, er ist u.a. F.U.S.E. und LFO sind LFO (Deren Namen stehen übrigens auch auf dem abgebildeten Etikett im Artikel).Ricardo Villalobos ist nicht der Betreiber des Labels Perlon, das sind Markus Nikolai und Zip.Und weiter unten ist noch Text doppelt.Lieber Daniel Wagner, bitte dringend Techno Hausaufgaben machen und den Artikel korrigieren und das besser immer vor V.Ö.Sonst ist Paul Kalkbrenner auch irgendwann der Erfinder von Techno....

    Profilbild von stefan.bonedo

    stefan.bonedo sagt:

    #1.1 - 08.08.2016 um 06:28 Uhr

    0

    Hallo H.W. Oha... Der Artikel wurde anscheinend mit zu heißer Nadel gestrickt. Vielen Dank für die Hinweise, die Stellen haben wir korrigiert.

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