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Klavierbegleitung lernen ► 3 Techniken für die Liedbegleitung

Kann man lernen, einen Sänger oder z. B. einen Gitarristen ohne Noten mit einer passenden Klavierbegleitung zu unterstützen? Dieser Workshop befasst sich speziell mit der Liedbegleitung am Klavier und erklärt die Vorgehensweise anhand von drei nützlichen Begleittechniken.

Klavierbegleitung lernen ► 3 Techniken für die Liedbegleitung
Klavierbegleitung lernen ► 3 Techniken für die Liedbegleitung (Quelle: Shutterstock/Von jannoon028)

Gerade für Anfänger ist das eher freie Klavierspiel ohne Noten ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei bietet das Instrument selbst beste Voraussetzungen, denn mit seinen 88 Tasten steht ein sehr großer Tonumfang zur Verfügung. Doch wie überwindet man die Hemmschwelle und vor allem, wie kann man die Liedbegleitung am Klavier ohne Noten lernen? Das wagen nur wenige Neulinge.

Klavierbegleitung ohne Noten lernen

Im Klavierunterricht wird auf das freie Klavierspiel in der Regel nicht wirklich eingegangen. Hier wird in der Regel vor allem das Spielen nach Noten gelehrt. Das ist natürlich ein wichtiger Aspekt des Klavierspielens, aber nicht der einzige. Was also tun, wenn man den neuesten Hit aus den Charts spielen oder den Freund auf der Gitarre begleiten möchte? Einfach so, aus Spaß. Wer dafür immer Noten braucht, schränkt sich ein. Das muss nicht sein, man kann seiner Experimentierfreude auch mal freien Lauf lassen. Für diejenigen, die es noch nicht versucht haben, weil es keinen idealen Einstieg gab, zeigen wir jetzt drei Techniken, mit denen man eine Klavierbegleitung ohne Noten lernen kann. Als bekanntes Beispiel haben wir den Titel ‚Song Perfect‘ von Ed Sheeran gewählt.

Was man schon können sollte

Um den größtmöglichen Nutzen aus unserem Workshop zu ziehen, ist es wichtig, mit Noten und Akkorden vertraut zu sein. Diese und viele andere Themen rund ums Klavier sind in unserer Serie zu finden:

Inhalte
  1. Klavierbegleitung ohne Noten lernen
  2. Klavierbegleitung Technik No. 1
  3. Klavierbegleitung Technik No. 2
  4. Klavierbegleitung Technik No. 3

Klavierbegleitung Technik No. 1

Bei der ersten Technik der Klavierbegleitung lernen wir, dass das Klavier eines der wenigen Instrumente ist, auf dem man mit beiden Händen Töne erzeugen kann und außerdem seinen großen Tonumfang nutzen kann. Wir trennen die Melodie von der Begleitung und verteilen diese beiden Teile der Musik auf beide Hände. Die rechte Hand spielt die Melodie, die linke die Akkorde. Das ist eine einfache Begleittechnik und besonders für Anfänger geeignet. Am Anfang kann man sogar nur den Grundton des Akkords in der linken Hand spielen. Notiert sieht die erste Technik in ihrer Grundform dann so aus.

Klavierbegleitung lernen: Technik 1
So sieht unsere erste Song-Begleittechnik notiert aus. (Quelle: Tobias Homburger)
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Erste Begleittechnik: Grundform

Wie man sieht, spielt man mit der linken Hand immer die Grundstellung des jeweiligen Akkordes, der Grundton ist also immer unten. Das ist natürlich insofern praktisch, als man automatisch immer den richtigen Basston hat. Man kann diese Technik variieren, indem man diese Regel durchbricht und auch die verschiedenen Umkehrungen der Akkorde nutzt. So kann man beispielsweise im Intro des Liedes für einen anderen Klang der Begleitung sorgen oder in der zweiten Strophe für etwas Abwechslung. So könnte das aussehen, aber es gibt natürlich noch viele andere Möglichkeiten, Umkehrungen bei einer Liedbegleitung am Klavier zu verwenden.

Klavierbegleitung lernen: Umkehrungen
Umkehrungen bringen neue Klangfarben in die Begleitung. (Quelle: Tobias Homburger)
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Erste Begleittechnik: Variation 1

Zum anderen können wir rhythmisch variieren, indem wir die Akkordtöne in der linken Hand nicht alle gleichzeitig spielen. Wie wir gleich hören werden, ist das sehr effektvoll, weil die Liedbegleitung am Klavier dadurch mächtig an Fahrt gewinnt. Es ist fast so, als wäre plötzlich noch ein Schlagzeuger an Bord, der den Rhythmus vorgibt. So kann man seinem Song ganz einfach unterschiedliche Energien verleihen. Beispielsweise innerhalb einer Strophe oder um das Intro energetisch von der ersten Strophe zu trennen. Auch hier gibt es unzählige Möglichkeiten und deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Nur Mut!

Klavierbegleitung lernen: Akkorde rhythmisch spielen
Die Rhythmisierung von Akkorden haucht einer ruhigen Begleitung mit einfachen Mitteln neues Leben ein. (Quelle: Tobias Homburger)
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Erste Begleittechnik: Variation 2

Als kleines Schmankerl noch ein kleiner harmonischer Tipp zum Lernen von anspruchsvollerer Klavierbegleitung. Akkorde klingen etwas moderner und besonders gut, wenn man Töne weglässt oder neue Töne hinzufügt. Bei Akkordfolgen ist es deshalb manchmal vorteilhaft, bestimmte Töne aus einem Akkord in den nächsten mitzunehmen. Dadurch entstehen völlig neue Klangfarben, wie man im folgenden Beispiel sehen und hören kann.

Klavierbegleitung lernen:
Spielt man zu den herkömmlichen Akkorden weitere Optionstöne, klingt es moderner. (Quelle: Tobias Homburger)
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Erste Begleittechnik: Variation 3

Beim ersten Akkord der Klavierbegleitung nehmen wir einfach den Ton H in der Mitte des Akkords weg. Es bleiben nur das G und das D. Beim zweiten Akkord lassen wir diese beiden Töne einfach stehen und spielen ein E dazu. So erhalten wir e-Moll mit kleiner Septime. Das gleiche Prinzip wenden wir beim nächsten Akkord an und erhalten C-Dur mit großer None. Dann geht der Basston einen Schritt nach oben zum D. Der immer noch gespielte Ton G entspricht jetzt also einem Quartvorhalt, der zum F# (Fis) aufgelöst wird. Klingt super, oder?

Klavierbegleitung Technik No. 2

Bei der zweiten Technik zur Liedbegleitung am Klavier verlagern wir die Akkorde nun in die rechte Hand und lassen aus Gründen der Komplexität die Melodie weg. Wer gerne singt oder mit jemandem gemeinsam musiziert, braucht die Melodie am Klavier ja sowieso nicht mitzuspielen. Oder man nutzt die folgende Begleittechnik, um beim originalen Song mitzuspielen.

Begleittechnik No.2
Die zweite Begleittechnik eignet sich besonders gut, wenn man jemanden musikalisch begleitet. (Quelle: Tobias Homburger)
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Zweite Begleittechnik: Ohne Melodie

Auch hier kann man verschiedene Akkordpositionen und Lagen ausprobieren. Die Klavierbegleitung klingt am besten, wenn man lernt, die entsprechenden Umkehrungen zu verwenden. Dabei sollte man sich an den grundlegenden Ablauf einer Kadenz und die damit verbundenen Regeln der Stimmführung halten. Hier kann man übrigens auch unsere harmonische Variation anwenden, die dann bei dieser Begleittechnik so aussehen würde.

Verwendung moderner akkorde
Bei dieser Variante der Begleittechnik lassen sich unsere modernen Akkorde verwenden. (Quelle: Tobias Homburger)
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Zweite Begleittechnik: Ohne Melodie, mit harmonischer Variation

Klavierbegleitung Technik No. 3

Die dritte Technik der Klavierbegleitung klingt wieder ganz anders, klassischer und edler – hier lernen wir, die Akkorde wieder in die linke Hand zu nehmen und sie als Arpeggio zu spielen. Beim Arpeggio werden die Töne wie in einer Welle nacheinander gespielt. Also zuerst von unten nach oben und dann wieder nach unten. Variationen sind dabei natürlich möglich. Manchmal kommt die linke Hand auf der Tastatur ziemlich weit nach unten und der Abstand zur rechten Hand wird ziemlich groß. Das merkt man daran, dass sich der Klang der beiden Hände nicht mehr so gut vermischt. Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass auch die rechte Hand Akkorde spielt.

Begleittechnik No. 3
Die dritte Begleittechnik ist die schwierigste und erinnert ein wenig an klassische Musik. (Quelle: Tobias Homburger)
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Dritte Begleittechnik

Natürlich ist das alles nicht so einfach. Es setzt schon einige Erfahrung in der Liedbegleitung am Klavier voraus. Deshalb zum Schluss noch eine leichtere Variante dieser Technik. Wieder spielt die rechte Hand nur die Melodie. Die linke Hand übernimmt diesmal die Akkorde, indem sie zwischen Basston und Akkord hin und her springt. Durch diese Sprünge kann man leicht vermeiden, dass sich die beiden Hände zu weit voneinander entfernen. Und das Ganze ist trotzdem leichter zu spielen.

Variation der dritten Begleittechnik
Die Variation der dritten Begleittechnik ist wieder deutlich leichter zu spielen. (Quelle: Tobias Homburger)
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Dritte Begleittechnik: Variation

Zum Schluss

Es gibt viele Möglichkeiten, Liedbegleitungen auf dem Klavier ohne Noten zu gestalten. Noch ein Tipp: Immer wieder neue Variationen suchen, denn auch das ist ein wichtiger Teil des Klavierlernens und dem Lernen von Klavierbegleitungen. Übrigens: Das Üben verschiedener Begleitvarianten schult das musikalische Gehör, was später beim Spielen von Leadsheets sehr hilfreich ist.

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Kommentieren
Profilbild von Christian

Christian sagt:

#1 - 21.05.2023 um 14:35 Uhr

0

Sehr oft spielst du im 4.Takt ein A statt einem G, also H-A-G statt H-G-G 😁

Profilbild von Gudrun

Gudrun sagt:

#2 - 11.02.2024 um 21:13 Uhr

0

Danke für die tollen Tips!

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