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300 Watt Marshall Bass Combo 4210 Test

DETAILS

Beim Marshall MB 4210 handelt es sich um einen 300 Watt Basscombo mit zwei 10“ Speakern und einem Hochtonhorn. Das geschlossene Gehäuse trägt, in alter Marshall-Tradition, ein Gewand aus schwarzem Relief-Kunststoff und auf beiden Seiten die typischen Mulden mit Mittelgriff. Ein mattschwarzes, massives Lochblechgitter, das zur Vermeidung von Vibrationsgeräuschen oben und unten mit einem Schaumstoff unterlegt ist, schützt die Lautsprecher vor den Tücken des Transports.

Fotostrecke: 2 Bilder

Vorstufe/Frontpanel:
Die Bedienoberfläche des MB 4210 wird von auffällig vielen weißen Knöpfen beherrscht, die alles andere als edel wirken. Das Ganze macht eher einen billigen Eindruck. Insgesamt addieren sich die Bedienelemente auf satte fünfzehn Potis und fünf Drucktaster, die dem Bassisten als Regelmöglichkeiten zur Verfügung stehen, aufgeteilt in die Abteilungen „Modern“, „Classic“, „Blend“ und „Master“.

Los geht es links mit der Klinkeneingangsbuchse, neben der ein Schalter zur Anpassung des Eingangspegels mit den Bezeichnungen Aktiv/Passiv wartet.

Fotostrecke: 3 Bilder Modern-Kanal

Direkt daneben liegt mit der Modern-Sektion der erste der beiden Kanäle des Combos. Dieser „Modern“-Kanal besteht aus einer Transistorvorstufe mit aktiver Klangregelung und dem Volume-Regler für die Lautstärke. Bei der Klangregelung greifen Bass und Treble bei einer festen Frequenz mit jeweils +/- 15dB in das Frequenzgeschehen ein, während die  Mitten parametrisch ausgelegt sind. Hier kann im Bereich zwischen 100 Hz und 1 kHz eine gewählte Frequenz ebenfalls um +/- 15dB angehoben oder abgesenkt werden. Zum „Modern“-Channel gehört außerdem ein zuschaltbarer Kompressor, der in seiner Intensität von 0 bis 10 wählbar ist und im eingeschalteten Zustand durch eine grüne LED angezeigt wird. Wirkt der Kompressor auf das Signal ein, ändert sich die LED-Farbe auf rot.

Zwischen beiden Kanalsektionen befindet sich der Kanalumschalter, auch er mit einer LED-Anzeige. Der folgende „Classic“-Kanal wird von einer ECC 83 Vorstufenröhre unterstützt und von Marshall als Garant für typische Röhrensounds ins Rennen geschickt. Die Kontrolle über den Eingangspegel oder den Grad der Eingangsverzerrung übernimmt hier ein Gain-Regler, der von einem Boostschalter unterstützt wird, sollte mehr Verzerrung gewünscht sein. Der Classic-Kanal arbeitet mit einer passiven Drei-Band-Klangregelung, wobei Bass und Höhen traditionell ausgelegt sind, während die Mittenkontrolle sich einer dreifachen „Voice-Shift-Schaltung“ mit Voice-Regler (Intensity) bedient. Mithilfe des Drei-Wege Voice-Schalters wird zunächst eine Mittencharakteristik gewählt, die sich anschließend mit dem Voice-Regler nach Belieben dem Gesamtsound hinzumischen lässt.

 Ganz rechts auf dem Panel schließen ein Mastervolume-Regler zur Kontrolle der Gesamtlautstärke, ein Klinkeneingang für externe Playbackquellen wie CD-, MP3-Player oder Ähnliches, ein Klinken-Kopfhörerausgang und der Netzschalter die Reihe der Bedienelemente ab.

RÜCKSEITE
Auf der Rückseite befindet sich die Buchse zum Anschluss des Netzkabels und daneben zwei Lautsprecheranschlüsse mit Speakon-Kombibuchsen, sodass sowohl Klinken- als auch Speakonstecker eingesetzt werden können. Wie bei den meisten Combos üblich, ist eine Klinkenbuchse für den Anschluss der internen Speaker reserviert, während die zweite bei Bedarf eine zusätzliche Box speist. Dabei ist darauf zu achten, dass eine Gesamtlast von zwei Ohm nicht unterschritten werden darf. Die internen Speaker kommen zusammen auf vier Ohm, es kann also zusätzlich eine weitere Box mit einer Impedanz von vier Ohm angeschlossen werden.

Natürlich könnten auch Boxen mit acht oder 16 Ohm Verwendung finden, aber dann wäre die Lautstärke zwischen Combo und Box ungleich verteilt. Bei zwei Ohm Gesamtlast liefert die Endstufe maximal 450 Watt, also 150 Watt mehr als im Combo-Standalone-Betrieb. Marshall weist in der Bedienungsanleitung vorsichtshalber darauf hin, dass es im Falle einer Belastung mit nur zwei Ohm und hoher Leistungsanforderung trotz des internen Lüfters zur Überhitzung der Endstufe kommen kann. Zwar greift dann zum Schutz vor einer Beschädigung die Thermoschutzschaltung ins Geschehen ein, aber die Endstufe bleibt so lange stummgeschaltet, bis sie auf eine sichere Betriebstemperatur abgekühlt ist.

Die Atemöffnung für besagten Lüfter befindet sich ebenfalls auf der Rückseite des MB 4210. Rechts daneben liegt der Anschluss für den im Lieferumfang enthaltenen Zweifach-Fußschalter, mit dem die Kanäle umgeschaltet werden.

Eine weiter Möglichkeit bietet der D.I. Out mit Pre/Post Schalter, also der Wahlmöglichkeit, das Basssignal vor oder hinter der Vorstufe abzugreifen, während auf einen Groundlift-Schalter verzichtet wurde. Endstation auf der Rückseite ist ein serieller, nicht regelbarer Mono-Einschleifweg mit Send- und Return-Klinkenbuchse.

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