Die Firma Squier feiert ihren 40. Geburtstag – Happy Birthday, Squier! Zu diesem bemerkenswerten Anlass bringt die renommierte Company ein paar äußerst schicke Squier-Bässe auf den Markt. Heutzutage kennt wohl wirklich jede(r) Musiker:in Squier als Tochter des legendären Fender-Konzerns. Squier ist sozusagen der „Volks-Fender“ und bietet preiswerte Instrumente, wie Precision- und Jazz-Bässe, die sich nahe an den Originalen orientieren. Interessant ist aber auch die Entstehungsgeschichte Squiers und welche Entwicklung die Company im Lauf der Jahrzehnte durchlebt hat. Und: Es gab sogar mal eine Zeit, in der Squier-Bässe als „die besseren Fenders“ galten. Modelle aus den 1980er-Jahren sind nach wie vor heißbegehrte Schätzchen, die zu stolzen Preisen gehandelt werden. Wie und warum aus dem „Volks-Fender“ plötzlich der „Edel-Fender“ wurde und alles Weitere zur spannenden Geschichte von Squier möchten wir euch in diesem Artikel näherbringen. Und natürlich damit auch dem Jubilar ganz herzlich zum 40. Geburtstag gratulieren!
Squier – History
Schon lange, bevor die ersten Squier-Bässe gefertigt wurden, machte die Firma von sich reden: Squier kann auf eine sehr lange Firmengeschichte zurückblicken! Der Engländer Jerome Bonapart Squier wanderte im Jahr 1881 nach Amerika aus. Dort arbeitete er als Farmer und Schuhmacher und baute nebenher Violinen. Seine Instrumente erlangten schnell einen exzellenten Ruf und die Nachfrage wuchs zusehends. Jeromes Sohn Victor Carol Squier übernahm das Geschäft des Vaters und hob es auf einen neues Level, indem er seinen eigenen Shop für Violinen eröffnete.
Probleme waren jedoch die Beschaffung und auch die Qualität der damals für Streichinstrumente erhältlichen Saiten. Also beschloss Victor kurzerhand, diese auf eigene Faust herzustellen. Auch auf diesem Feld erarbeitete sich der Squier-Familienbetrieb schon bald einen ähnlich guten Ruf.
Der nächste Schritt war, die Saiten auch für andere Instrumente – darunter Gitarre – anzubieten. Um 1930 herum begann man auch mit der Produktion von Saiten für die neuartigen elektrischen Instrumente, welche allmählich am Markt Einzug hielten.
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Einige Jahre später wurde ein gewisser Leo Fender auf Squier aufmerksam: Fender suchte dringend nach einem Lieferanten, um seine E-Gitarren mit den benötigten Saiten auszustatten. Nach dem sich anschließenden gigantischen Erfolg der Fender-Gitarren und -Bässe hatte Leo Fender die Mittel beisammen, um die Firma Squier im Jahr 1965 zu kaufen und zum festen Teil der „Fender Instrumental Manufacture“ zu machen.
Die Marke Squier als Maßnahme gegen Raubkopien
In den 70er-Jahren hatte Fender zunehmend mit günstigen Raubkopien ihrer Instrumente zu kämpfen. Diese Nachbauten stammten aus Fernost; die meisten von ihnen wurden in Japan produziert – einem Land, das für hohe Fertigungsqualität und entsprechendes Arbeitsethos bekannt war und ist. Anfangs hatten die Gitarren und Bässe von Firmen wie Tokai, Greco, Fernandes Luxor, Maya etc. vor allem im asiatischen Raum großen Erfolg. Dann eroberten sie jedoch sehr schnell auch Europa und Amerika, was für Fender verständlicherweise ein Dorn im Auge war!
Ganz nach amerikanischer Manier versuchte man alle beteiligten Firmen zu verklagen, doch der Erfolg dieser Strategie hielt sich in Grenzen. Daher ging man zum nächsten Schritt über, der sich als genialer Schachzug erweisen sollte. Fender entschied sich, die Nachahmer mit ihren eigenen Waffen zu schlagen: 1982 begann man mit der Produktion günstiger Squier-Bässe und -Gitarren in Japan. Der Markenname für dieses Projekt war schnell gefunden: „Squier by Fender“!
Als Partner für die Kooperation wählte man das Unternehmen Fujigen Gakki, das man heute unter eigenen Namen kennt, u. a. auch als Produzent für zahlreiche weitere Marken, darunter Ibanez, Yamaha, etc. Fun fact: Ironischerweise war Fujigen die Jahre vorher gemeinsam mit anderen Firmen (z. B. Matsumoku) für einen nicht unerheblichen Teil der Produktion der Raubkopien verantwortlich!
Squiers Blütezeit und „verkehrte Welt“
Tatsächlich schaffte es Fender mit der neuen Strategie relativ schnell, die Flut der Raubkopien einzudämmen. Der große Vorteil der Squier-Instrumente war, dass sie wirklich exakte Kopien des Originals waren. Alle anderen Marken mussten aus rechtlichen Gründen in der Formgebung stets etwas vom originalen Vorbild abweichen, um erneute rechtliche Schwierigkeiten zu vermeiden.
Wer sich zur damaligen Zeit keinen originalen Fender Precision Bass oder Fender Jazz Bass leisten konnte oder wollte ‑ der Preis lag Ende der 1970er bei ca. 1700,- DM ‑ hatte nun die Wahl zwischen einer exakten lizenzierten Kopie oder einem Nachbau, der in mehreren Punkte vom Vorbild abwich. Preislich gab es zwischen beiden kaum einen Unterschied, folglich griffen die meisten natürlich zu Instrumenten aus dem Hause Squier!
Was zunächst als Erfolg für Fender anmutete, wendete sich jedoch langsam gegen den Mutterkonzern: In den 70ern und Anfang der 80er-Jahre hatte Fender mit zum Teil enormen Toleranzen in ihrer Produktion zu kämpfen. Wer schon einmal die Möglichkeit hatte, mehrere Instrumente aus dieser Zeit zu vergleichen, wird feststellen, dass sie in Sachen Gewicht, Halsprofil und Sound mitunter stark voneinander abweichen. Die von Fujigen gebauten Squier-Instrumente hingegen zeichneten sich durch eine sehr konstante und verlässliche Qualität aus.
Das allgemeine Qualitäts-Level war erstaunlich hoch und übertraf mitunter sogar das der Fender-Bässe aus US-amerikanischer Fertigung. Dies trifft vor allem auf die ersten beiden Serien aus den Jahren 1982 bis 1984 zu, die an den Kürzeln JV (Japanese Vintage) und SQ (Squier) zu erkennen sind. Dies sollte tatsächlich sogar dazu führen, dass Squier in dieser Zeit als „der bessere Fender“ galt! Viele Bassisten, die sich damals einen Squier-Bass gekauft haben, schwören noch heute auf eben dieses Instrument. Und auch am Gebrauchtmarkt werden Instrumente aus dieser Ära zu relativ hohen Preisen gehandelt.
The (Fender-)Empire Strikes Back
Als Folge dieser Entwicklung hatte Fender nun erneut ein Problem – diesmal jedoch ein hausgemachtes, denn die größte Konkurrenz kam nunmehr aus dem eigenen Stall! Das zwang das Unternehmen langsam dazu, die eigenen Instrumente so zu bauen, dass sie sich in Qualität und Fertigungs-Konstanz von den Squier-Modellen absetzten.
Entscheidend dafür, dass Fender wieder die Oberhand gewinnen sollten, war aber, dass der legendäre Ruf von „Squier Made In Japan“ nur wenige Jahre halten konnte: Bereits 1986 wanderten nämlich Teile der Produktion zur Firma Samick nach Südkorea. Im Laufe der Jahre entstanden zudem weitere neue Produktionsstätten in Indien, Indonesien, China und Mexiko. So drehte sich der Spieß zwischen Fender und Squier wieder um. Geblieben ist jedoch der exzellente Ruf der „Squier Made In Japan“-Instrumente. Und auch heute noch gilt Squier als ein Fender-Nachbau mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis!
Jubiläumsmodelle: Squier-Bässe zum 40. Geburtstag!
Das 40. Wiegenfest hat Squier zum Anlass genommen, um neue Varianten von Squier-Bässen aufzulegen – genauer: Varianten des Precision und des Jazz-Basses. Zunächst einmal gibt es da die äußerst schicke „Gold Edition“ mit Block Inlays, Griffbrett-Binding und Gold-Hardware. Außerdem gibt es die weniger edel gestaltete „Vintage Edition“, welche sich an den etwas „bodenständigeren“ frühen Fender-Modellen orientiert.
Inzwischen sind die neuen Squier-Bässe auch hierzulande in den Shops angekommen. Und siehe da: Preislich sind alle neuen Bassmodelle angesichts der gebotenen Qualität, der ausgezeichneten Verarbeitung und der tollen Optik wirklich ausgesprochen interessant!
Abschließend haben wir euch einige (Affiliat-)Links zum Musikhaus Thomann zusammengetragen. Hier könnt ihr nach Herzenslust in der Auswahl neuer Squier-Bässe stöbern – und bei Interesse sofort zuschlagen. Selbstverständlich könnt ihr die Instrumente aber auch bei jedem anderen Händler eures Vertrauens erwerben:
Squier 40th Precision-Bässe
- Squier 40th P Bass LPB
- Squier 40th P Bass Black
- Squier 40th Anni. P-Bass DR
- Squier 40th Anni. P-Bass VB