Verrückte Zusammenarbeit 1: The Hives und Cindy Lauper
Die schwedischen Rocker von The Hives sind einigen von euch sicher durch den Song „Tick Tick Boom“ bekannt. Die Band um das Energiebündel Pelle Almqvist steht für rauen Rock neuerer Indie-Prägung und konnte es sich 2008 nicht nehmen lassen, einen Weihnachtssong auf den Markt zu bringen. Und wie es sich für einen waschechten Weihnachtssong gehört, sollte es sich um ein Duett handeln, bei dem Sänger Pelle von einer weblichen Stimme ergänzt wird. Aber The Hives wären nicht The Hives, wenn das Ganze nicht alles andere als aalglatt gestaltet würde.
Und so entschied man sich, den Song “A Christmas Duel“ statt “A Christmas Duet“ zu nennen. Der Song erzählt in seinem schlüpfrigen Text von einem Wettkampf zowischen Sänger und Sängerin, bei denen sie sich mit diversen Techtelmechteln, Alkohol und Schimpfwörtern bekriegen, aber sich zur Weihnachtszeit letztlich doch versöhnen. Das nenne ich innovative Lyrics. Wer aber könnte die passenden weiblichen Vocals liefern, ohne dass es allzu kitschig würde? Die Wahl fiel auf die Singer/Songwriterin Cindy Lauper, die in den 80er Jahren mit „Girls Just Wanna Have Fun“, „Time After Time“ und „True Colors“ ihre vier Oktaven umfassende punkige Popstimme in Szene setzen konnte. Eine überrasche Kombination, zumal Lauper seit den späten 80er Jahren nicht mehr in der öoffentlich wahrgenommenen Riege internationaler Künstler vertreten war. Dennoch ist der Der Song „A Christmas Duel“ der rare Beweis dafür, dass auch ausgefallene Musiker-Kombinationen funktionieren können:
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Mehr InformationenVerrückte Zusammenarbeit 2: Judas Priest und Stock/Aitken/Waterman
Die ausgehenden 80er Jahre hatten es wirklich in sich, was schräge Kooperationen angeht. Die Produzenten Stock, Aitken und Waterman waren zu dieser Zeit bekannt für ihren sWchnörkellosen Bubblegum-Pop. Ob Kylie Minogues „I Should Be So Lucky“ oder Rick Astleys „Never Gonna Give You Up”, das Producer-Trio kreierte einen unvergleichlich kitschig-fröhlichen Popsound, der tausenden Teenies den Verstand raubte. Die Heavy Metal-Band Judas Priest hatte im Jahr 1986 mit „Turbo Lover“ ihr bis dato technisch versiertestes Album herausgebracht. Die Gitarristen K. K. Downing und Gelnn Tipton experimentierten darauf mit Gitarren-Synthesizern und Drum-Computern – Tools, die zu jener Zeit dem Pop-Genre vorbehalten waren. Um noch einen Schritt weiter zu gehen, entschieden sich die britischen Metal-Ikonen für das Nachfolgealbum den Versuch zu wagen, mit den Pop-Produzenten Stock, Aitken und Waterman zusammenzuarbeiten.
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Also schloss man sich für vier Tage in einem Studio in Paris ein und produzierte gemeinsam drei Tracks: „I Will Return“, „Runaround“ und „You Are Everything“. Letztlich wurde jedoch keiner dieser drei Songs veröffentlicht. Einerseits war wohl die Angst zu groß, die Zusammenarbeit dieser ungleichen musikalischen Geschäftspartner könnte wechselseitig für einen negativen Einfluss auf die Karrieren sorgen. Zum anderen ist das musikalische Ergebnis – zumindest aus meiner Sicht – auch nicht unbedingt berauschend. Aber macht euch euer eigenes Bild. Einen Ausschnitt aus der von Stock/Aitken/Waterman produzierten Judas Priest-Coverversion von „You Are Everything“, das ursprünglich von The Stylistics stammt, hört ihr hier:
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Mehr InformationenVerrückte Zusammenarbeit 3: Samantha Fox und Glenn Tipton (Judas Priest)
Und das bringt uns auch gleich zu einer weiteren Zusammenarbeit, die das Potential hat, den Namen Judas Priest als waschechter Heavy Metal-Band ein wenig in Schieflage zu bringen. Samantha Fox machte sich Mitte der 80er Jahre als Pinup-Girl mit riesiger Oberweite einen Namen in britischen Boulevard-Blättern. Verschiende Produzenten erkannten das dWurchaus vorhandene musikalische Talent der Londonerin und produzierten mit ihr diverse Songs. Seit Michael Jackson in „Beat It“ Eddie Van Halen seine Tapping-Künste vollführen ließ oder zusammen mit Guns ‘N Roses-Gitarrist Slash „Dirty Diana“ aufnahm, griffen damals einige bekannte Künstler auf Soli von Gitarristen aus Hardrock-Bands zurück. Da traf es sich gut, dass sowohl Sam Fox als auch Glenn Tipton ein Häuschen in Spanien hatten und man sich dort in einer Bar über den Weg lief. Als sich Fox als Fan harter Klänge outete stand der Zusammenarbeit nichts im Wege.
Und so kam es auf dem 1991 veröffentlichten Samantha Fox-Album „Just One Night“ zu einer der wohl schrägsten Kollaborationen, die Musik-Fans zu dieser Zeit zu hören bekamen. Ja, tatsächlich: Kurz nachdem Glenn Tipton mit Judas Priest den furiosen Metal-Klassiker „Painkiller“ auf die Menschheit losließ, spielte er im Studio für den Samantha Fox-Song „Spirit of America“ ein recht zahmes Solo ein. Tiptons-Gitarrensound erinnert in dieser Aufnahme allerdings noch an denjenigen der „Turbo“- und „Ram It Down“-Alben. Keine Frage: Die volle Breitseite des Painkiller-Gitarrensounds hätte die Fans von Sam Fox auch sicher aus den Schuhen gehauen. Hier könnt ihr selbst hören, wie das Ergebnis klingt:
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Mehr InformationenVerrückte Zusammenarbeit 4: Eminem und Elton John
Marshall Mathers, besser bekannt unter seinem Rap-Pseudonym Eminem, zählte in den 2000er Jahren zu den erfolgreichsten Rappern. In seinen Texten redet er „frei von der Leber weg“, indem er darin seine Ex-Frau beschimpft, mit ehemaligen Schulkollegen abrechnet oder andere Rapper disst. Dabei spielen Wörter wie „lez“, „hermaph“, „trans-a-vest“ und „fag“ (= faggot, engl. für „Schwuchtel“), immer wieder eine zentrale Rolle. Textzeilen wie „Hate fags? The answer’s yes“, brachten ihm den Ruf ein homophob zu sein und diese Haltung gegenüber seinen Fans zu promoten und so Schwulenfeindlichkeit zu schüren. Mehr und mehr fand sich der Künstler in einer Diskussion um gesellschaftliche Werte, künstlerische Freiheit und den medial geführten Kampf um die goesellschaftliche Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen wieder.
Zunehmender öffentlicher Protest machte sich endgültig breit, als das Album „The Marshall Mathers LP“ für vier Grammys nominiert wurde, obwohl es Lyrics wie die obige Zeile enthielt. Und so kam es im Rahmen der Grammy-Verleihung 2001 zu einer musikalischen Verbindung, die die wenigsten Eminem-Fans und -Gegner erwartet hätten. Bei der Preisverleihung führte Eminem den Song „Stan“ live auf und ließ sich dabei von niemand geringerem als Elton John an Piano und Vocals begleiten. Der offen homosexuell lebende Musiker unterstützte so den öffentlich ausgesprochenen Standpunkt des Rappers, dass es sich bei seinen Texten lediglich um Übertreibungen, Straßenslang oder Darstellungen und Aussagen fiktiver Charaktere handle. Wenn ihr euch von der Qualität der unerwarteten Verbindung von Rüpel-Rapper und Gay-Ikone überzeugen möchtet, könnt ihr das hier tun:
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Mehr InformationenVerrückte Zusammenarbeit 5: Helene Fischer und Elvis Presley
Zu guter Letzt kommen wir zurück zur aktuellen Weihnachtszeit. Und da habe ich noch eine ganz besonders kontroverse Kollaboration für euch. Was würdet ihr sagen, wenn ihr hören würdet, dass Helene Fischer ein Duett mit dem verstorbenen King of Rock, Elvis Presley, singt? Und was, wenn das Ganze von ihr nicht nur tatsächlich auf Englisch performt würde, sondern auch noch auf einem offiziellen Release des Kings erschiene…? Das wäre natürlich absurd und kann unmöglich passieren.
Falsch gedacht: Was für echte Helene Fischer-Hasser wie eine unverschämte Drohung klingt, ist für eingefleischte Fans der Schlagersängerin längst verzückende Realität geworden. Denn auf dem Presley-Album „The Wonder of You“ singt Fischer den Elvis-Song „Just Pretend“ zusammen mit dem 1977 verstorbenen Sänger. Was meint ihr? Würde sich Elvis beim Anhören des Duetts im Grabe umdrehen? Hört doch einfach mal rein:
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