Schlagzeuger aufgepasst! In dieser “Tooltime für Drummer”-Folge stellen wir euch fünf Grooves vor, die jeder Anfänger oder leicht fortgeschrittene Drummer im Repertoire haben sollte. Zu jedem Groove liefern wir euch neben der Notation auch ein kostenloses Play-Along in zwei Varianten (mit und ohne Drums), zu dem ihr die neu erlernten Grooves gleich ausprobieren könnt.
Den Download zum kompletten Noten- und Audiomaterial findet ihr am Ende des Workshops. Die passenden Fill-ins zu dieser Folge findet ihr in der zweiten Workshop-Folge.
Und noch mehr Grooves bekommt ihr in unserem Crashkurs-Drums.
Schlagzeug Groove Nr. 1 – Gustav
Los geht‘s natürlich mit dem Klassiker unter den Einsteiger-Beats. Diesen Groove lernen alle meine Schüler als erstes am Schlagzeug. Manche Kollegen nennen ihn auch „Bum-Tschak“, ich habe die lautmalerische Sprache „Gus“ (Bassdrum und Hi-Hat) „Tav“ (Snare und Hi-Hat) übernommen. Spielt vier Schläge auf der Hi-Hat und dazu im Wechsel die Bassdrum und die Snare. Das Tempo ist mit 82 Beats pro Minute eher gemütlich.
Tipp: Wenn es gut klappt, könnt ihr im zweiten Schritt auch die 8tel Hi-Hat aus dem zweiten Groove als Begleitung zum „Gustav“ Beat probieren. Die E-Bass Figur im Play-Along macht euch die 8tel Noten vor.
Schlagzeug Groove Nr. 2 – Rock Pop
Dieser Rhythmus wird auch gern als „Money Beat“ bezeichnet, da er auf unzähligen Rock und Pop-Produktionen zu hören ist. Wir spielen Achtelnoten auf der Hi-Hat, die Bassdrum auf den Zählzeiten 1, 2+ / 3. Die Snare bleibt klassisch im Backbeat-Modus auf 2 und 4.
Für dich ausgesucht
Tipp: Um den Beat noch etwas runder klingen zu lassen, probiere doch mal die Hi-Hat auf den Vierteln zu betonen (Hi-Hat Rand) und auf den „+“-Zählzeiten mit der Stockspitze auf dem Top-Becken zu spielen. Diese Auf- und Ab- Bewegung nennt sich übrigens Moeller- Technik.
Schlagzeug Groove Nr. 3 – Fast Rock
Wir bleiben weiterhin in rockigen Gefilden, jetzt ziehen wir mit 160 bpm das Tempo allerdings deutlich an und schaffen etwas Grundvokabular für schnelle Rock-, Punk- und Metal-Beats. Die Herausforderung ist hier die dritte Bassdrum auf der „drei +“ sauber und gleichmäßig zwischen die Viertel Hi-Hat Schläge zu bekommen.
Tipp: Falls dir die Figur im Fuß zu schnell ist, kein Problem, dann spiele erst einmal nur Viertelnoten, also im Prinzip eine schnelle Version des Nr. 1 Gustav Grooves. Nach und nach kannst du dich dann mit dem Metronom an das Tempo heran arbeiten.
Schlagzeug Groove Nr. 4 – Soul
Jetzt geht es nach Detroit in die Heimat der Soul-Musik. Der folgende Motown Beat, benannt nach der legendären Plattenfirma, wirkt auf den ersten Blick relativ simpel. Die Herausforderung ist es hier, die Snare auf allen Viertelnoten gleichmäßig durchzuspielen. Gar nicht so einfach, falls du bisher die Snare nur auf 2 und 4 gespielt hast.
Tipp: Dieser Groove lässt sich auch in rockig-punkigen Gefilden, à la Foo Fighters wunderbar zum Einsatz bringen. Zum Beispiel mit durchgecrashten Becken oder offenen Hi-Hats. Wenn das Tempo schneller wird, wechsle bei Hi-Hat oder Beckenbegleitung mit der rechten Hand auf Viertelnoten.
Schlagzeug Groove Nr. 5 – Shuffle
Ein triolischer Beat gehört unbedingt zum Grundrepertoire jedes Trommlers. Beim Shuffle spielst du auf der Hi-Hat ebenfalls zwei Schläge pro Zählzeit, wobei der zweite allerdings hier die dritte Triolenachtel darstellt. Dieses sorgt für den speziellen Fluss des Grooves. Du kannst dir die Shuffle-Figur auch erst einmal lautmalerisch vorstellen, indem du sie „damm-di, damm-di, damm-di, damm-di, usw.“ singst oder sprichst.
Tipp: Um dem Beat noch flüssiger klingen zu lassen, versuche die in Groove 2 angesprochene Moeller-Betonung auf der Hi-Hat. Wenn der Shuffle sicher läuft, probiere auch andere Bassdrum-Figuren, um die Sache etwas abwechslungsreicher zu gestalten.
Ich hoffe, du hast Spaß mit diesen Grooves. Falls ja, dann teile den Workshop gern in deinem trommlerischen Bekanntenkreis. Im zweiten Teil dreht es sich um die passenden Fill-ins zu unseren fünf Grooves.
Viel Erfolg wünscht,
Chris
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