Eine schöne Zildjian K Hi-Hat hat schon was, und auch die wieder aufgelegten Paiste Formula 602 Modelle treiben Trommlern regelmäßig Tränen der Begeisterung in die Augen. Und spielt nicht Jojo Mayer diese grandiosen Sabian Signature Becken? Wer sich in den oberen Regionen der großen Hersteller umschaut, stellt schnell fest, dass 400 Euro ein realistischer Startpreis sind, Tendenz eher steigend. Soll es eine Zildjian Constantinople oder Sabian Artisan sein, beginnt die Auswahl bei fast 600 Talern. Soviel muss es aber nicht sein, das beweisen nicht nur einige türkische Hersteller seit langem, auch bei den Mittelklassen der großen Marken gibt es mittlerweile empfehlenswerte Produkte.
- Komplex, dunkel, dabei aber noch artikuliert: Zultan 15″ Dune Hi-Hat
- Keine 2002er, aber die Richtung stimmt: Paiste 14″ 900 Series Hi-Hat
- Dunkel, aber durchsetzungsstark: Meinl 14″ Classics Custom Dark Hi-Hat
- Gelöchert und experimentell: Paiste 14″ PSTX Swiss Hats
- Für Jazz-Einsteiger oder als zweite Hi-Hat: Zultan 13″ Caz
Wie immer gilt hier natürlich, dass ein besonders auserlesener Geschmack oder eine ganz exakte Klangvision tatsächlich ein sehr teures Instrument erfordern können. Wer unbedingt eine Paiste Traditionals Hi-Hat haben möchte, wird sich nicht mit der Eigenmarke eines Musikhändlers zufrieden geben. Das ist völlig o.k., in diesem Ratgeber geht es jedoch eher darum, maximalen Klang für minimales Geld zu bekommen. Hier sind unsere fünf Hi-Hats unter 250 Euro für verschiedene Geschmäcker und Einsatzgebiete.
Komplex, dunkel, dabei aber noch artikuliert: Zultan 15″ Dune Hi-Hat
Dune heißt übersetzt Düne, und ein Blick auf das mit unterschiedlich großen Hammermalen übersäte Instrument lässt tatsächlich an die riesigen Sandverwehungen denken. Klanglich geht die 15er Hi-Hat in eine warme, rauschende Richtung, besitzt jedoch auch präsentere Klanganteile, die sie universell einsetzbar machen. Von Jazz bis HipHop, über Soul und Funk sollte mit diesen Becken einiges möglich sein, für lauten Metal und Rock gibt es jedoch bessere Alternativen. Technisch besitzt diese, in der Türkei per Hand hergestellte, Hi-Hat viele Merkmale wesentlich teurerer Modelle. Ein Geheimtipp für Drummer, denen ein bekannter Markenname nicht so wichtig ist.
Keine 2002er, aber die Richtung stimmt: Paiste 14″ 900 Series Hi-Hat
Euch gefällt der berühmte Paiste 2002 Medium Hi-Hat Sound, die fälligen 320 Euro sind euch aber zu viel Geld? Dann könnte sich der Check der 900 Serie lohnen. Die klingen nicht ganz so hochauflösend, verfügen jedoch über eine ähnliche Tonalität wie die legendären Geschwister. Aber auch ohne den direkten Vergleich überzeugen die 900er mit dem typischen, klaren B8-Bronze-Klang, der sich zwar auch in lauterer Musik durchsetzen kann, aber eben nicht mit penetranter Schärfe nervt.
Dunkel, aber durchsetzungsstark: Meinl 14″ Classics Custom Dark Hi-Hat
Sowohl optisch als auch klanglich dunkle Becken verbindet man eigentlich eher mit höherpreisigen Serien. Meinl hat sich jedoch entschieden, das Konzept auf ihre Classics Custom Mittelklasse-Reihe zu übertragen. Die aus B10-Bronze maschinell gefertigten Dark Hi-Hats klingen sehr klar und konkret, gleichzeitig können sie auch in lauten Rockbands problemlos bestehen. Die Schärfe und Brillanz der regulären Custom Classics ist allerdings deutlich reduziert. Mit ihrer fast schwarzen Oberfläche und der bronzefarbenen Schrift sehen sie noch dazu sehr edel aus.
Für dich ausgesucht
Gelöchert und experimentell: Paiste 14″ PSTX Swiss Hats
Becken mit Löchern verlieren gegenüber herkömmlichen Exemplaren an Klarheit, sie werden “rauschiger” und tonloser. Genau das suchen viele moderne Drummer, und Paiste hat mit seiner PSTX Effektbecken-Serie einen Nerv getroffen. Das Besondere an den PSTX Swiss Hats sind nicht nur die Löcher sowohl im Top- als auch Bottom-Becken, auch die Verwendung zweier Legierungen (Messing beim Bottom, B8-Bronze beim Top) sieht man sonst nur selten. Alle diese Faktoren sorgen für einen metallisch-fauchigen, sehr kurzen und rauen Sound, der sich erstaunlich gut in viele bestehende Setups einfügt. Besonders laut sind die Swiss Hats übrigens nicht, und auch als Haupt-Hi-Hat haben sie recht klare Grenzen. Wer aber einen Stack-Effekt sucht, der mittels Hi-Hat-Maschine variierbar ist, sollte sich diese Becken mal genauer anhören.
Für Jazz-Einsteiger oder als zweite Hi-Hat: Zultan 13″ Caz
Obwohl 15 oder sogar 16 Zoll-Größen bei Hi-Hats in den letzten Jahren beliebter geworden sind, gelten 14 Zoll immer noch als der gute Mittelweg für die meisten Situationen. Kleinere Typen sind – zumindest gefühlt – nach dem Abklingen der großen Fusion-Phase in den 90er Jahren etwas ins Hintertreffen geraten. Zu Unrecht, denn sie eignen sich nicht nur ganz hervorragend für schnelle Figuren, auch für die Funktion als zweite Hi-Hat auf der anderen Seite des Drumsets sind sie wie geschaffen. Die Caz Hi-Hat eignet sich darüber hinaus bestens für Jazz-Getrommel in leiseren musikalischen Situationen. Sie kostet weniger als 150 Euro und klingt trotzdem musikalisch, klar und präsent.
Noch mehr interessante Inhalte gibt es hier:
Der Beckenguide – alle Infos zum Thema Schlagzeug-Becken
5 Snares bis 300 EURO
5 Grooves, die jeder Schlagzeuger kennen sollte
Diese Bassdrum-Techniken sollte jeder kennen
Knecht ruprecht sagt:
#1 - 27.04.2023 um 06:56 Uhr
zultan heritage und dune.dann hat man alles Was schön und brauchbar ist.