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5 offensichtliche Dinge, die dir zeigen, dass dein Mix zu perfektionistisch ist

1. Round and round it goes – Es entwickelt sich ein Mixdown-Teufelskreis

Du weißt, dass du zu perfektionistisch an deine Abmischung herangehst, wenn du sobald du die Lautstärke des letzten Instruments passend eingepegelt hast, den Eindruck hast die Lautstärke des ersten Instruments passe nicht mehr … und von vorn beginnst. Das gleiche gilt für den Einsatz von Equalizern, Kompressoren und auch Effektgeräten und -kanälen. Es scheint ein Teufelskreis zu sein, aus dem es kein Entrinnen gibt. Kaum bist du an einer Stelle fertig, musst du auch schon woanders wieder ansetzen. Kommt dir das bekannt vor? Dann solltest du unbedingt weiterlesen, um Stück für Stück deinem Ziel näher zu kommen, gute Mixes schneller und gezielter abzuliefern.

(Foto: dmitrimaruta@ Fotolia)
(Foto: dmitrimaruta@ Fotolia)
Es kann schon zum Verzweifeln sein, wenn der Mix einfach nicht fertig wird… (Foto: Syda Productions@ Fotolia)
Es kann schon zum Verzweifeln sein, wenn der Mix einfach nicht fertig wird… (Foto: Syda Productions@ Fotolia)

Zahlreiche Tipps zum Thema Mixing-Workflow findet ihr auch in den Interviews und Workshops mit weltweit renommierten Top-Producern unserer Reihe „Besser Mixen“: # Besser mixen

2. Du betrachtest nur noch das Klein-Klein anstatt des großen Ganzen

Multitracks oder Stems von bekannten Produktionen können zweifellos sehr aufschlussreich sein, keine Frage. Solltest du dich aber darin versteigen, Dynamik und Frequenzverhalten dieser Spuren 1:1 übernehmen zu wollen, zieht das in der Regel nur Probleme nach sich. Denn du wirst sehr viel Zeit investieren, um dem Klang dieser Spuren nahe zu kommen, aber das Resultat wird in den meisten Fällen dennoch enttäuschend sein. Denn, auch wenn du es sicher schon tausendmal gehört hast, hat jeder Song seine eigenen Gesetze, weil seine Instrumentierung und sein Arrangement letztlich wie ein Fingerabdruck wirken. Und da bei einem Mix auf die eine oder andere Weise alles mit allem zusammen hängt, sorgst du so für das blanke Chaos. Sobald du dich in den Klang separater Elemente und das große Ganze aus den Augen verlierst, gehst du deshalb definitiv zu perfektionistisch an die Abmischung heran.

3. Zu viele (Referenz-)Köche verderben den Brei

Du arbeitest ganz ohne Referenzen? Oder mit zu vielen Referenztracks zugleich? Das sind ganz ähnliche Probleme. Sobald sich die Anzahl deiner Referenztracks der Anzahl deiner Einzelspuren annähert, solltest du einen Schritt zurücktreten, dir einen Kaffee machen und etwas Abstand gewinnen. Versuche dich lieber auf zwei oder drei Stücke zu konzentrieren, die deinem Wunschergebnis klanglich am nächsten kommen. Besser noch: Ziehe nur einen einzigen Referenztrack für deinen Mix heran. Es spricht nichts dagegen, später noch einen weiteren Mix anzufertigen, den du an einem anderen Referenztrack ausrichtest.

Was ihr beim Einsatz von Referenz-Tracks beachten solltet, erklärt Euch Mike Senior hier: # 10_grössten_Mixing_Fehler

4. Du verpasst den Punkt „Aufhören, wenn’s am schönsten ist“

Aufhören, wenn’s am schönsten ist… das sagt sich so leicht. Aber wann ist’s denn am schönsten? Allzu leicht überschreitest du beim Mixen den Punkt, an dem dein Song wirklich gut geklungen hat. Hier kann es dir helfen, wenn du dir einen Plan machst, der ganz verschiedene Aspekte berücksichtigt. Zu welchem Zweck machst du die Aufnahmen? Sind es Demos für Freunde oder Mitmusiker, möchtest du mit deiner Band Gigs akquirieren oder hast du vor deine Recordings via Soundcloud oder per Streaming-Label zu veröffentlichen? Mache dir klar welche Kriterien deine Mischung dafür mindestens erfüllen muss und schreibe dir diese Mindeststandards auf. So kannst du auch bei mehreren aufeinanderfolgenden Mix-Sessions dich selbst daran erinnern, wie genau du tatsächlich an deiner Abmischung arbeiten musst. In Nullkommanichts wirst du für unterschiedliche Mixing-Situationen verschiedene kleine „Kataloge“ von Anforderungen haben, die dir als klare Entscheidungshilfen dienen können. Spätestens wenn du feststellst, dass du die selbstgesetzten Kriterien fortlaufend verfeinerst, in dem du immer neue hinzu addierst, oder dir beim Blick auf die zuvor zusammengestellten Zwecke klar wird, dass viele der Details an denen du arbeitest für diese Zwecke eigentlich gar nicht so entscheidend sind … dann weißt du, dass du definitiv zu perfektionistisch an deinen Mix herangehst und kannst einen Gang zurückschalten.

Einfach mal alles liegen lassen … (Foto: Petair@ Fotolia)
Einfach mal alles liegen lassen … (Foto: Petair@ Fotolia)

5. Du konzentrierst dich nicht aufs Wesentliche

OK, für den Großteil der Leser dieses Beitrags ist Musik sicher ihr geliebtes Hobby. Und die meisten Menschen rechnen für ihre Hobbys nun mal keine Arbeitsstunden ab. Schließlich muss es sich nicht rentieren Musik zu machen, sondern macht Spaß. Das Gleiche gilt fürs Mixen. Aber ist das auch wirklich so? So mancher verbringt Stunde um Stunde vor seiner DAW, um Demos oder fertige Produktionen seiner eigenen Musikstücke auf möglichst hohem Niveau zu produzieren, möchte aber eigentlich nur Musik machen. Da stellt sich schon die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, ein professionelles Tonstudio zu buchen und die Engineers vor Ort ihre gute Arbeit machen zu lassen, statt kleinste Audioschnipsel am häuslichen Rechner von links nach rechts zu schieben. In vielen Fällen würde es sich in Hinblick auf die investierte Zeit und Mühe locker lohnen, im eigenen Job ein paar Überstunden zu machen, deutlich weniger Hardware und Plugins zu kaufen und erarbeitetes und eingespartes Geld für Profis einzusetzen. Versteht mich nicht falsch, es spricht nichts dagegen sich selbst am Abmischen seiner eigenen Aufnahmen zu probieren. Es macht Spaß, kann sogar entspannend sein 🙂 und gute Ergebnisse vorliegen zu haben macht uns schließlich richtig stolz. Doch so mancher sollte tief in sich hinein hören, auf welchem Pfad er sich befindet. Niemand muss alles können. Und keiner kann alles wissen. Wenn Deine innere Stimme dir sagt, dass du eigentlich einfach nur Musik machen, Songs schreiben, dein Instrument spielen und eigene Tracks besingen möchtest, dann solltest du dir klarmachen, dass nichts dagegen spricht andere die Drecks… sorry, die „Detailarbeit“ machen zu lassen 😉 

Mit Spaß an der Sache – durch Konzentration aufs Wesentliche.(Foto: camrocker@ Fotolia)
Mit Spaß an der Sache – durch Konzentration aufs Wesentliche.(Foto: camrocker@ Fotolia)
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