Besser Ukulele spielen ist einfacher, wenn man die Tipps und Tricks beherzigt, die wir in diesem kleinen Ukulelen-Workshop zusammengestellt haben. Nicht wenige von uns kamen zur Ukulele wie die Jungfrau zum Kinde. Als Schnäppchen auf dem Flohmarkt, als Souvenir von der Urlaubsreise oder einfach als Geschenk tritt sie plötzlich in unser Leben. Schnell zieht sie uns in ihren Bann und man will sie gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die ersten Schritte sind auch schnell getan, denn die Ukulele ist sehr leicht zu erlernen, weil man für viele Akkorde lediglich einen oder zwei Finger braucht. Und als Begleitinstrument für den Gesang kann sie jeden im Nu zum Hobbymusiker werden lassen. Trotzdem machen es sich viele Einsteiger und auch Fortgeschrittene unnötig schwer. In diesem Artikel erfährst Du, mit welchen Tipps und Tricks Du Dein Spiel an der Ukulele verbessern kannst und worauf Du achten musst, um eine möglichst gute Performance hinzulegen.
Tipps & Tricks für die Ukulele – Quick Facts
Spielen sich alle Ukulelen gleich?
Nein. Es gibt tatsächlich viele verschiedene Ukulele-Größen und -typen. Sie spielen sich nicht nur unterschiedlich, sie klingen auch verschieden. Welche Ukulele für Dich am besten geeignet ist, erfährst Du in unserem Kaufberater.
Spielt man die Ukulele so wie eine Gitarre?
Wenn man schon Gitarre spielen kann, hat man natürlich einen gewissen Vorteil. Um eine Ukulele gut klingen zu lassen, schlägt man die Saiten allerdings nicht über dem Schallloch, sondern über dem Bereich zwischen Schallloch und Hals-Korpus-Ansatz an. Es gibt also schon kleine, aber feine Unterschiede.
Kann man die Ukulele auch mit Plektrum spielen?
Na klar, es gibt sogar spezielle Filzplektren, die einen warmen Sound produzieren. Man kann die Ukulele mit den Fingern, dem Daumen oder eben auch dem Plektrum anschlagen. So produziert man diverse Sounds und bei unterschiedlichem Spielgefühl.
Kann man sich das Ukulele-Spielen selbst beibringen?
Im Grunde schon, allerdings eignet man sich dann häufig Fehler in der Haltung oder der Griffweise an, die nur schwer wieder auszubügeln sind. Besser ist es, sich zumindest für den Einstieg ein paar Ukulele-Stunden bei einem Lehrer zu gönnen und die Tipps und Tricks aus diesem Artikel zu befolgen.
Tipps für den Kauf einer Ukulele: Die richtige Größe
Probiere die verschiedenen Größen aus. Oft kommt man ganz unverhofft zur Ukulele, weil man sich spontan eine aus dem Urlaub mitnimmt oder vielleicht sogar eine geschenkt bekommt. Deshalb wissen viele Anfänger gar nicht, dass es verschiedene Größen gibt. Die “Standard-Größe” Sopran ist aber für viele Menschen nicht die beste Wahl, sondern eher eine Qual. Die Konzert- und Tenorgröße kann oftmals deutlich bequemer und vor allem sauberer gespielt werden. Aufgrund der längeren Mensur hat man mehr Platz zwischen den Bünden, um die Finger für die Akkorde in Position zu bringen. Scheue Dich also nicht davor, diverse Größen und Modelle auszuprobieren. Selbst wenn Du schon länger eine Ukulele hast, kann der Gang zum Fachhändler zur Erleuchtung werden, weil die Instrumente der verschiedenen Hersteller auch unterschiedlich bespielbar sind. Je nach Handgröße und individuellen anatomischen Gegebenheiten lassen sich beispielsweise Modelle mit einem breiteren Sattel oder einem bestimmten Halsprofil leichter spielen als andere.
Besser Ukulele spielen mit Gurt
Die Ukulele ist das Immer-dabei-Instrument schlechthin und beim spontanen Geburtstagsständchen braucht man auch nicht unbedingt einen Gurt, zumal bei den meisten Modelle ab Werk auch keine Gurthalterung installiert ist. Aber ein Gurt macht Dir das Spiel auf der Ukulele deutlich einfacher. Die Greifhand hat viel mehr Freiheit, weil sie entlastet wird und sich auf das Greifen der Saiten konzentrieren kann, denn der Gurt hält und stabilisiert jetzt den Hals und das gesamte Instrument. Dadurch erzielt man eine sauberere Griffweise und hat mehr Kontrolle über das Instrument. Es gibt zahlreiche Gurte mit unterschiedlichen Befestigungssystemen, sodass man sich am besten vom Fachhändler oder Gitarrenbauer einen Pin am Halsfuß und einen am Boden installieren lässt, um die Ukulele wie eine E-Gitarre zu tragen. Oder man installiert nur einen Pin am Boden und bindet das andere Ende des Gurtes um die Kopfplatte. Spätestens im Stehen profitiert man stark vom Gurt.
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Tipps für die Spielweise: Richtig greifen auf der Ukulele
Kommen wir zu einem wichtigen Tipp für die Spielweise. Ein typischer Fehler, der am Anfang gemacht wird, den man aber auch immer wieder bei erfahrenen Ukulelespielern beobachten kann, ist das zu starke Drücken mit der Greifhand. Drückt man nämlich die Saiten mit der Greifhand zu stark auf das Griffbrett, werden diese überdehnt und der Ton intoniert nicht mehr sauber. Probiere es aus und überprüfe den Ton am ersten oder zweiten Bund der C-Saite mit dem Stimmgerät. Wenn man den Druck auf die Saite erhöht, wird auch der Ton höher. Dadurch tönen manche Akkorde leicht verstimmt, obwohl Du vorher die Leersaiten korrekt gestimmt hast. Eigentlich benötigt man bei korrekter Griffweise, also möglichst nah am Bundstäbchen, nur ganz wenig Druck auf die Saite, damit diese sauber klingt. Übe am besten einzelne Töne und Akkorde mit möglichst wenig Druck zu spielen, und deine Ukulele wird noch besser klingen.
Der richtige Anschlag
Was für die Greifhand gilt, kann man genau umgekehrt auf die Schlaghand übertragen. Immer wieder ist zu beobachten, dass die Schlaghand wie ein Waschlappen über die Saiten fährt. Viel zu lasch wird versucht, das Instrument in Schwingung zu bringen. Letztendlich hört man dann zwar die Saiten, aber die Resonanz vom Instrument bleibt aus. Experimentiere einmal mit verschiedenen Anschlagshärten. Es gibt je nach Konstruktion und Größe des eigenen Instruments einen bestimmen Punkt, bei dem die Ukulele einfach am besten klingt. Dieser “Sweet Spot” kann auch von Laien eindeutig gehört werden. Bei einer unsauberen Griffweise hilft ein stärkerer Anschlag dabei, zu retten was zu retten ist. Nicht umsonst ist die Ukulele ein Schlaginstrument, also scheue Dich nicht davor, ordentlich in die Saiten zu greifen. Übrigens schlägt man die Ukulele im Bereich nicht direkt über dem Schallloch, sondern etwas davor an, im Bereich zwischen Schallloch und Hals-Korpus-Ansatz. Dort können wir den besten Klang aus dem Instrument holen.
Tipps & Tricks: Pflege für die Ukulele zahlt sich aus
Achte auf Dein Instrument und spare nicht mit der Pflege. Nur ein gut eingestelltes Instrument, das liebevoll behandelt wird, dankt es Dir mit einem guten Klang. Probiere unterschiedliche Saitensätze aus – in unserem Saitentest kannst Du Dich vorab schon einmal informieren:
Die richtigen Saiten für die eigene Ukulele zu finden kann sehr mühsam sein, denn das Angebot ist riesig. Wir haben uns 12 Sätze für euch näher angeschaut.
Die Saiten haben einen Einfluss auf die Bespielbarkeit und den Sound der Ukulele. Ein offenporiges Griffbrett sollte regelmäßig eingeölt werden, um es geschmeidig zu halten, denn zu trockene Griffbretter erhöhen die Nebengeräusche beim Spielen. Bring Dein Instrument auch einmal zum Gitarrenbauer und lasse die Saitenlage überprüfen und gegebenenfalls nachjustieren. Das sollte der Profi machen. Die Investition lohnt sich aber, da eine gute Saitenlage die Intonation, den Klang und die Bespielbarkeit verbessert und Dich somit auch besser klingen lässt. Und zu guter Letzt: Spiele, so viel Du kannst und habe Spaß. Selbst ein nicht perfekt gestimmtes Instrument und ein schlechter Anschlag können locker durch ein Lächeln und die Freude am Musizieren überspielt werden.
Auch eine Ukulele braucht ab und an neue Saiten. Mit unserem kleinen Workshop klingt unser Lieblingsinstrument im Handumdrehen wieder frisch und neu.
Auch eine Ukulele verlangt nach der richtigen Stimmung. Wir zeigen euch, wie ihr euer Instrument schnell und einfach stimmt – mit und ohne Stimmgerät.