Joe Bonamassa darf mit Fug und Recht zu den großen modernen Bluesgitarristen gezählt werden, die, wie nur wenige nach Stevie Ray Vaughan, dafür sorgen, dass diese Stilrichtung nie an Aktualität verliert. Rein gitarristisch betrachtet hat Bonamassa auch das Vokabular der Gitarre mit einigen Tricks und Licks bereichert, die man in der Vergangenheit im Blues eher selten zu hören bekommen hat, wie z.B. modern klingende Pentatonikläufe und sehr farbige Optionstöne.
Auch wenn es mehr als nur fünf Tricks braucht, um ein Bonamassa zu werden, so habe ich doch einige Elemente für euch herausgefiltert:
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Mehr Informationen1. Klassische Blueslicks mit Halbtonbends
Bonamassa beherrscht natürlich die Sprache des Blues und bedient sich dessen Vokabulars, das er mit einem fantastischem Ton und perfekter Intonation wiedergeben kann. Sehr häufig bendet er Halbtonschritte, wie z.B. in die große Terz oder die Sexte. Hier ein Beispiel über G-Dur:
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2. add9 Mollpenta
Dieser Sound ist Freunden von Eric Johnson bereits wohlbekannt und ebenso wie dieser benutzt Bonamassa die Mollpentatonik und reichert sie mit einer großen None an, wodurch ein sehr lyrischer Sound entstehen kann. Hier ein Beispiel in Dm mit None e:
3. Sechsergruppen
Pentatonische Zerlegungen werden bei Joe ebenfalls sehr gerne gesehen. Eine Möglichkeit wären sogenannte Sechsergruppen, das heißt, ich spiele von jedem Skalenton der Pentatonik sechs Töne auf- oder abwärts. Dies kann man übrigens naheliegenderweise in Triolen oder Sextolen spielen, aber auch der Verschieber-Effekt, der durch das Spielen in 16teln entsteht, kann sehr reizvoll sein. Hier ein Beispiel in Em, wobei auch innerhalb der Sequenz gesprungen und wiederholt werden darf!
4. Odd Note Groupings
Etwas komplexer werden die Gruppierungen, wenn man eine ungerade (= odd) Notensequenz zugrunde legt, wie z.B. Fünfer- oder Siebener-Gruppen. Übrigens ist dies ebenfalls ein Trick, den sich Eric Johnson zunutze macht, der für seine Fünftonsequenz bekannt ist. Hier ein Beispiel aus einer Bonamassa-typischen Fünferzerlegung in Fm, die sogar die None g beinhaltet:
5. Doppelpentatonik
Um rasante Läufe mit der Pentatonik zu spielen, kombiniert Bonamassa gerne zwei Pattern zu einer Stretchpentatonik, die zwar einiges an Fingerdehnung einfordert, in höheren Lagen jedoch entspannt von der Hand geht. Es folgt ein Beispiel in der Em-Pentatonik.
Und damit wünsche ich euch viel Spaß mit Joe Bonamassa!
Wer sich noch intensiver mit Joe Bonamassa beschäftigen möchte, der findet hier jede Menge Information, vom Hausbesuch bis zum Play-Alike Workshop.