Als Yngwie J. Malmsteen 1981 die gitarristische Bildfläche betrat, traute man seinen Ohren nicht. Diese konsequente Umsetzung neoklassischer Sounds, wie man sie von Ritchie Blackmore und Uli John Roth kannte, jedoch mit solch einer akkuraten Technik und so einem unfassbaren Ton hatte man bis dato noch nicht gehört.
Egal, wie umstritten der Schwede sein mag, eines muss man ihm lassen: Er hat seinen eigenen Sound, der sich aus einigen ganz typischen Stilelementen und Trademarks zusammensetzt und davon möchte ich euch heute eine Auswahl zeigen!
Wer sich intensiver mit Yngwies Spiel beschäftigen möchte, kann hier fündig werden:
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Mehr Informationen1. Skalensequenzen
Malmsteen ist natürlich primär für seine sehr eigene und präzise Pickingtechnik bekannt. Dabei wechselt er die Saiten nur nach Upstrokes, und kreiert seine Lines so, dass dies aufgrund der Notenzahl oder durch Legato- und Slidespiel auch möglich ist. Falls nicht, setzt er Mini-Downsweeps ein.
Viele Skalensequenzen erinnern an typische Barock- bzw. Bach-Melodik, wie man sie auch aus den Inventionen kennt. Durch das Verlegen der Pattern auf zwei benachbarten Saiten erhält man sofort den klassischen Quintfall-Sound:
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2. Verminderte Arpeggios
Wie wir weiter unten noch sehen werden, steht Yngwie sehr auf den Einsatz der Harmonisch Molltonleiter, die ein vermindertes Arpeggio in sich trägt. Zum Einsatz kommt selbiges einen Halbton über Dominanten, die sich nach Mollakkorde auflösen. Ein E7 beispielsweise, das nach Am führt, wird mit einem F07 (entspricht: G#07, B07 und D07) bedient. Benutzt hierfür die Sweeptechnik!
3. Dreiklangsweeps
Wie oben erwähnt, setzt Yngwie gerne Downsweeps ein, oft auch im Zusammenhang mit Dreiklang-Arpeggios auf den höchsten drei Saiten. Das führt manchmal zu kleinen “Arpeggio-Bridges” in seinen Kompositionen, die meist unisono mit dem Keyboarder abgefeuert werden:
4. Pedaltonlicks
Ebenfalls eine melodische Finesse, die der Klassik entliehen ist, sind die sogenannten Pedalton-Licks, bei denen eine Melodie mit einem gleichbleibenden Pedalton pendelt, wie z.B. hier:
5. Harmonisch Moll Tonleiter
Neben der natürlichen Molltonleiter und Pentatonik bzw. Bluesscale, findet man wie bereits erwähnt häufig die Harmonisch Molltonleiter in Malmsteens Spiel, bzw., um genauer zu sein, deren 5. Modus, die so genannte “phrygisch-dominant” oder HM5-Scale.
Der traditionelle Einsatzbereich der Harmonisch Mollskala liegt ja ohnehin über Dominanten, die sich in Molltonikas auflösen, und die gibt es im Rock zur Genüge! Hier seht ihr alle Pattern von A-Harmonisch Moll, die den Modus E-phrygisch-dominant beherbergen. Im Audiofile hört ihr die E-phrygisch-dominant Skala.
Und nun viel Spaß mit Yngwie Malmsteen!
Nachfolgend findet ihr die weiteren Teile der Workshopreihe:
- 5 Tricks, die dich wie Allan Holdsworth klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Andy Summers klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Carlos Santana klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Ed Sheeran klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Eddie Van Halen klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Guthrie Govan klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Mark Knopfler klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Ritchie Blackmore klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Steve Lukather klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Steve Vai klingen lassen
- 5 Tricks, die dich wie Yngwie Malmsteen klingen lassen