Brandschutz beim Konzert: Tipps für Musiker, Roadies, Aufbauhelfer und FOHler

Brandschutz beim Konzert klingt ganz schön nach spaßfreiem Kindergeburtstag. Andererseits, wer will schon eine ungeplante Feuer-Show auf der Bühne eines ausverkauften Clubs sehen? Beim vorbeugenden Brandschutz können alle mithelfen, auch Bands. Und mit nur wenigen Handgriffen erweist ihr euch als umsichtige Gastgeber, denen die Sicherheit der Gäste genauso am Herzen liegt wie ein gelungenes Konzert.

(Bild: Shutterstock, Credits: Marko Zamrznuti Tonovi)

Brandschutz beim Konzert: Fluchtwege freihalten

Wohin nur mit den leeren Cases? Und nach dem Soundcheck noch eben schnell die Trolleys entsorgen. Da bietet sich der leere Gang gleich neben dem Backstage an, geht ja eh keiner durch. Das grüne Schild mit dem weißen Männchen über der Tür wird geflissentlich ignoriert. Und dann ab zum Catering.
Fluchtwege heißen so, weil man darüber nach draußen fliehen kann, und das müssen wir zum Glück selten, besser noch hoffentlich nie. Aber im Notfall können Fluchtwege Leben retten und genau so sollte man sich auch verhalten.

Also ist es angesagt, die Zeichen zu respektieren und den Clubmanager nach einer geeigneten Storage Location zu fragen. In jeder Venue kennt man diese Frage und hält einen geeigneten Ort bereit, an dem ihr euer Equipment verstauen könnt. Falls ihr den Club für euren Auftritt gemietet habt, testet ruhig mal, ob der Fluchtweg bis zur nächsten öffentlichen Verkehrsfläche offen ist.

Schwer entflammbare Band-Banner verwenden

Euer Band-Banner dürft ihr aufhängen, wenn es gemäß der Baustoffklasse B1 schwer entflammbar ist. Am einfachsten ist es, schon beim Kauf auf ein entsprechendes Zertifikat zu achten, das dem Veranstalter vorgelegt werden kann. Alternativ könnt ihr viele Materialien selbst mit einem Flammschutzmittel schwer entflammbar machen.

Jede Imprägnierung muss von Zeit zu Zeit erneuert werden, da sie nachlässt, sobald der Stoff der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt wird. Praktisch sind da Materialien, die schon per se gemäß B1 schwer entflammbar sind, also keiner Imprägnierung bedürfen.

Brandschutz beim Konzert: Feuerlöscher sind keine Garderobenhaken

Feuerlöscher müssen frei zugänglich sein. Sie haben ihren vorgesehenen Platz, sind keine Türstopper und das auch schon beim Soundcheck. Und die Löschpistole ist nicht der geeignete Platz zum Aufhängen eurer Jacke. Wer Requisiten an die Wand stellen möchte, lässt den Raum rund um den Feuerlöscher gleich mal frei. So könnt ihr im Fall des Falles auch auf der Bühne schnell auf die rettende Flasche zugreifen.

Special Effects vor dem Konzert mit dem Veranstalter abstimmen

Es gibt ein großes Spektrum an feuergefährlichen Effekten, die auf Bühnen beeindrucken. Von funkensprühenden Kreissägen über Pyrotechnik aller Art bis hin zu Feuerschluckern ist vieles denkbar. Derartige Show-Elemente sollten immer weit vor dem Auftritt mit dem Clubbetreiber schriftlich geklärt werden.

Wenn der Veranstalter dann darauf hinweist, dass offenes Feuer und Pyrotechnik bei ihm grundsätzlich verboten seien, will er euch nichts Böses, sondern zitiert lediglich die Versammlungsstätten-Verordnung. Er hat jedoch die Möglichkeit, die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen mit der Feuerwehr abzustimmen und gegebenenfalls die Rauchmeldeanlage auszuschalten. Die Absprachen werden einige Zeit erfordern. Deshalb ist es sinnvoll, den Clubbetreiber schon weit vor eurem Auftritt freundlich für diese Mehrarbeit zu begeistern.

Hitzeentwicklung bei konventionellen Scheinwerfern beachten

LEDs haben nur eine geringe Wärmeentwicklung. Da gerät leicht in Vergessenheit, wie sehr, sehr heiß konventionelle Scheinwerfer werden können. Dies betont der Berater für Veranstaltungssicherheit bei Großveranstaltungen Mischa Karafiat. Aus diesem Grund eignen sich Floorspots weder als Beistelltisch noch sollte man dem Scheinwerfer so dicht auf den Pelz rücken, dass der auf dem Gehäuse vermerkte Mindestabstand unterschritten wird.

Brandschutz beim Konzert: Eine letzte Zigarette

Nach dem Konzert lasst ihr es backstage gern so richtig krachen? Dazu hat Mischa Karafiat einen Tipp: Oft entstehen Brände erst nach dem Auftritt durch übervolle, qualmende Aschenbecher. Wenn ihr jedoch nach dem letzten Glas im Stehen die letzte Zigarette sorgfältig löscht, schafft ihr gute Voraussetzungen, um vom Veranstalter bald wieder eingeladen zu werden.

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(Bild: Shutterstock, Credits: Marko Zamrznuti Tonovi)

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Florian Farber sagt:

#1 - 08.11.2023 um 14:53 Uhr

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Nur noch zwei Wochen sind es, bis ich ein Konzert organisieren muss. Hierbei war mir wichtig zu erfahren, dass insbesondere die Pyrotechnik große Aufmerksamkeit bekommen sollte, um Brände zu vermeiden. Hierbei wenden wir uns an ein Brandschutzunternehmen. https://www.drzauft.de/leistungen/pruefung

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