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6 Goldene Regeln für den perfekten DJ-Mix

So holt ihr das Beste aus eurem DJ-Mix heraus: Ganz gleich, ob man seine Mixtapes auf CD, via Download oder im Netz auf Plattformen wie Mixcloud verbreitet, DJ-Mixe sind eines der wichtigsten Werbetools, die einem als DJ zur Verfügung stehen. Außerdem hat man als DJ natürlich seine diebische Freude daran, neue Mixe zu kreieren und sie der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Damit sich diese Begeisterung auch auf eure Zuhörer überträgt, sollten eure „Publikationen“ über eine gewisse Qualität verfügen. DJ Rick Ski stellt euch die 6 Goldenen Regeln vor, die ihr bei der Erststellung von DJ-Mixen unbedingt beachten solltet…

6 Goldene Regeln für den perfekten DJ-Mix
Inhalte
  1. Regel Nr.1: Legt einen Arbeitstitel und ein Thema fest
  2. Regel Nr.2: Ein Mix ist anders als ein Club-Set
  3. Regel Nr.3: Performt nur Mix/Scratch-Techniken, die ihr im Schlaf beherrscht
  4. Regel Nr.4: Die eigene Handschrift muss zu erkennen sein
  5. Regel Nr.5: Plant den Aufbau und Spannungsbogen
  6. Regel Nr.6: Finalisiert und optimieret euer Werk
  7. Resümee

Regel Nr.1: Legt einen Arbeitstitel und ein Thema fest

Bei der Planung eines jeden kreativen Projektes, zu dem auch ein DJ-Mix zählt, empfiehlt es sich, zu Beginn ein Thema oder einen Arbeitstitel festzulegen. Beispiele hierfür aus meinem Genre wären „Westcoast Hip Hop Classics“ oder „Cabrio Funk“. Diese Themen geben bereits eine grundlegende Richtung bezüglich der Songauswahl und Mixtechniken vor, sodass man sich im Entstehungsprozess nicht in den nahezu unendlich vielfältigen Möglichkeiten verliert.

Regel Nr.2: Ein Mix ist anders als ein Club-Set

Bei der Titelauswahl eines DJ-Mix sollte man beachten, dass das Publikum der Musik mitunter intensiver zuhört als bei einem Club-Set, wo es sich auf der Tanzfläche vergnügt. Von monotoneren Liedern, die vielleicht auf dem Dancefloor bestens funktionieren, würde ich euch daher eher abraten. Das Angenehme bei der Musikauswahl für ein „Mixtape“ (so nannte man das auf Kassette) ist unter anderem, dass die selektierten Songs eben nicht zwangsläufig Floorfiller sein müssen und man sich beim „Picken“ der Lieder ruhig mal etwas trauen darf.

Unabhängig vom Thema solltet ihr auf eine abwechslungsreiche Zusammenstellung achten, also sowohl Hits als auch Klassiker oder Underground Songs des bevorzugten Genres einfließen lassen. Sollte der Arbeitstitel (Beispiel: „Best of Rap 2015“) bestimmte Titel ausschließen (hier Klassiker), achtet darauf, dass der Mix durch die Titelreihenfolge interessant bleibt. Mehr dazu später im Text.

Unabhängig davon, ob ihr mit einem DVS-System, Audio-CDs oder Vinyl-Schallplatten arbeitet, solltet ihr stets auf die Klangqualität der verwendeten Tonträger achten. Verwendet ihr beispielsweise zu leise gepresste Vinyl-Bootlegs oder MP3-Files mit geringer Auflösung, kann auch der beste EQ in der Nachbearbeitung nicht mehr viel richten.

Regel Nr.3: Performt nur Mix/Scratch-Techniken, die ihr im Schlaf beherrscht

Technik ist eines, sie zu beherrschen ein anderes. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass die Mehrheit der Zuhörer DJ-Mixe bevorzugt, bei denen es ordentlich zur Sache geht. Minutenlanges „Laufenlassen“ der Songs wirkt hier oftmals langweilig und Hand aufs Herz: Eigentlich gibt es dafür ja die regulären Alben und Compilations. Abwechslung und Action sind also gefragt.   Im Gegensatz zu einem Club-Set könnt ihr bei einem DJ-Mix häufiger mit Stilelementen wie Scratches, Loops, Filter-Fx, Backspins oder Beatjuggles arbeiten.

Ihr müsst schließlich keine Rücksicht auf die Tanzflächenstimmung nehmen. Dennoch solltet ihr diese Stilmittel in Maßen und wohl dosiert einsetzten (Ausnahme: reine Turntablism-Mixes) und die Zuhörer nicht überfordern. Die wichtigste Regel dabei: Performt immer nur die Mix- und Scratch-Techniken, die ihr im Schlaf beherrscht, damit es nicht rumpelt und hakt. Soundbrei bringt euch nicht weiter und weniger ist manchmal mehr.

Bei einem DJ-Mix sollten immer nur die DJ-Techniken performt werden, welche man auch wirklich beherrscht und die eigene Handschrift sollte auch im Mix zu erkennen sein. Beispielsweise anhand der Übergänge, FX und Turntablism-Einlagen.

Regel Nr.4: Die eigene Handschrift muss zu erkennen sein

DJ-Mixes werden heutzutage in der Regel nicht mehr auf einem Tonträger zum Verkauf angeboten, sondern dienen hauptsächlich als Promotion-Tool des entsprechenden DJs. Die visuelle Variante eines Covers, inklusive Foto und Logo des Künstlers, wie man sie noch von physischen Tonträgern (Vinyl, CD) her kennt, fällt also zunehmend weg.

Um zu vermeiden, dass der eigene Mix in der Masse der anonymen Audiofiles untergeht, ist ein entsprechendes Audio-Branding sehr zu empfehlen. Das kann durch eine (An-) Moderation oder das Einspielen von DJ-Jingles erfolgen, beispielsweise „You are listening to the „ABC-Mix by the one and only DJ-XYZ“. Auch geschickt platzierte „Shoutouts” (Nennung des DJ-Namens durch prominente Artists) können eure Attraktivität als Künstler enorm steigern. Die eigene Handschrift und Persönlichkeit sollte sich außerdem in der Musikauswahl, den Übergängen und der Wahl der Effekte widerspiegeln, um nur einige Aspekte zu nennen. Die Welt gehört den Mutigen, also traut euch was!

Regel Nr.5: Plant den Aufbau und Spannungsbogen

Grundsätzlich sollte ein DJ-Mix – vereinfacht ausgedrückt – aus den drei Blöcken Intro, Hauptteil und Outro bestehen. Die Einleitung kann ein Instrumentalsong sein, über dem der DJ am Mikrofon sich und den Mix vorstellt. Vielleicht möchtet ihr auch lieber eine Scratch-Kollage mit entsprechenden Wordcuts erstellen. Auch Orchester-Fanfaren funktionieren in der Regel sehr gut. Die Möglichkeiten sind vielfältig, also seid einfach kreativ.

Die Hauptpassage des Mix kann wiederum in einzelne Blöcke unterteilt werden. Beispiele hierfür wären: Instrumentalsektionen, Partybreaks oder Scratch-Parts. Insgesamt sollte man darauf achten, einen Spannungsbogen respektive eine Dramaturgie zu erzeugen, indem man ruhigere Passagen mit  intensiven Abschnitten und Highlights geschickt kombiniert. Den Abschluss sollte ein stilistisch passendes Outro bilden. Ihr könnt euch zum Beispiel über ein Instrumental mittels einer Mikrofoneinblendung vom Publikum verabschieden und auf eventuell kommende Projekte und Kontaktmöglichkeiten (Web-Adresse, Facebook) zwecks Booking hinweisen.

Bei der Länge des Mixes sollte man im Hinterkopf behalten, dass sie heutzutage meist über den Computer konsumiert werden. Von sehr langen Spielzeiten ist eher abzuraten, da die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne erfahrungsgemäß kurz ist. Ich empfehle eine Spieldauer zwischen 30 und 90 Minuten.

Fotostrecke: 2 Bilder Lautstärke- und Klangkorrekturen können mithilfe einer DAW in der Nachbearbeitung vorgenommen werden.

Regel Nr.6: Finalisiert und optimieret euer Werk

Nehmt euch genug Zeit für die Aufnahme, den Mixdown und das Finalisieren In der Vergangenheit hielten DJs ihre Mixsessions auf Kassetten, DATs oder Minidisk fest, doch nun sind Rechner und DAWs meist das Mittel der Wahl. Achtet bei der Aufzeichnung auf die Audioqualität, denn lästiges Rauschen und Knacken, Kanalausfälle und dergleichen können durch zu lange oder fehlerhafte analoge Leitungen entstehen und sollten natürlich vermieden werden. Von der Verwendung der im Computer verbauten Onboard-Audiointerfaces ist bei der Aufzeichnung abzuraten, denn diese haben oft nur eine mittelmäßige Audioqualität. Geeignete externe Lösungen sind bereits unter 50 € erhältlich, also spart nicht am falschen Ende.

Beachtet bei der Aufnahme, dass der Pegel nicht zu hoch ist, denn dies sorgt im Analog/Digital-Wandler für Clipping. Die dadurch entstehenden Störgeräusche lassen sich im Nachhinein leider nicht mehr korrigieren. Ist das Eingangssignal hingegen zu leise, verliert es an Dynamik und der Rauschanteil erhöht sich bei der nachträglichen Pegelanpassung zu stark. Ein wenig Fingerspitzengefühl und Achtsamkeit ist also gefragt.

Musste man in der Vergangenheit seine Mixe meist in einem Take aufnehmen, habt ihr mit einer DAW glücklicherweise die Möglichkeit der nachträglichen Fehlerkorrektur per Audioschnitt. Hierbei solltet ihr immer auf die Taktgenauigkeit achten. Auch zu große Lautstärkeschwankungen sollten in der Nachbearbeitung ausglichen werden. Im Anschluss ist eine klangliche Nachbearbeitung des Gesamtsignals zu empfehlen, wobei ein von euch favorisierter Lieblings-Mix ruhig als Referenz dienen darf.

Stellt ihr euren Mix als Download zur Verfügung (Copyrights beachten), sollte er mit Metadaten versehen werden. Das lässt sich mit der DAW, iTunes oder sonstigen Tools erledigen. Fügt Informationen wie euren DJ-Namen, den Titel des Mixes und eure Webadresse ein sowie eine passende Cover-Art, die den Mix professioneller präsentiert und somit auch als hochwertiger erscheinen lässt als ein anonymes Audiofile. Die „Verpackung“ ist auch im digitalen Zeitalter wichtig.

Resümee

Wer diese 6 Goldenen Regeln bei der Erstellung seiner DJ-Mixe beherzigt, der schafft es meiner Erfahrungen nach auch, dass sie bei der Zielgruppe gut ankommen. Und wie sieht’s bei euch aus? Habt ihr vielleicht weitere Tipps auf Lager oder ähnliche Erfahrungswerte gesammelt? Dann lasst es uns wissen. Der Kommentarbereich steht euch dafür zur Verfügung.

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Profilbild von Daniel

Daniel sagt:

#1 - 07.10.2016 um 10:20 Uhr

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Sehr guter Artikel. Für eine Scratch-Kollage/ Wordcuts kann man http://www.wordcutz.com gut verwenden. Grüße!

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