Für uns Schlagzeuger gibt es jedes Jahr eine Menge neues Zubehör zu entdecken. Manches davon ist ohne Frage nützlich und vielleicht sogar innovativ, anderes ist als schlichtweg überflüssig zu bezeichnen, aber das liegt natürlich immer im Auge des Anwenders. Fakt ist, dass die zahlreichen Trommeln und das Ständerwerk des Drumkits förmlich danach schreien, allerlei Dinge an sie dranzuklemmen oder draufzulegen. Ich habe für euch acht simple Utensilien herausgesucht, die mir im Proberaum und auf Tour gute Dienste leisten. Los geht‘s
1. Tama QC8 Quick-Set Cymbal Mate Pack
Klemmbare Beckensicherung
Wie oft habe ich auf schlecht beleuchteten Bühnen beim Abbau nach den Flügelmuttern meiner Beckenstative gesucht, die in irgendwelchen entlegenen Winkeln verschollen waren. Mit den Tama QC8 Cymbal Mates ist das vorbei. Sie passen auf alle Beckenständer mit 8 Millimeter Gewinde, im Prinzip verwenden diese die meisten modernen Hersteller. Ich habe meine kompletten Yamaha Stative damit ausgestattet. Einfach aufstecken und danach Nerven und Lebenszeit sparen. Ein Vierer-Set kostet 16,90 Euro.
Produktseite bei thomann.de
2. DW SM803 Tuning Key
Stimmschlüssel Set mit Halterung
Dieser große DW Schlüssel ist in meinen Augen einer der besten Stimmschlüssel am Markt, durch den großen, ummantelten Griff lässt es sich wunderbar damit arbeiten. Genauso praktisch ist die anklemmbare Halterung. Besonders für jemanden wie mich, der die lieben Schlüssel ständig verlegt, darum habe ich mittlerweile an jeder Hi-Hat Maschine einen verortet. Den DW SM803 gibt es im Set mit einem weiteren kleinen Schlüssel und zwei Haltern für 12 Euro zu erstehen.
Produktseite bei thomann.de
3. Evans DABK Drill Bit
Stimmschlüssel Aufsatz für Akkuschrauber
Diese feine Utensil hat mir schon richtig Arbeit abgenommen. Gerade wenn es darum geht, einen Fellwechsel bei einzelnen Trommeln oder kompletten Drumsets vorzunehmen, ist der Drill Bit die Waffe schlechthin. Ich nutze ihn zusammen mit diesem handlichen Bosch Akkuschrauber, der auf den Bildern zu sehen ist. Dieser ist so sensibel, dass ich den Drill Bit auch für das grobe Wiederaufziehen der Felle benutzen kann. Hier allerdings Vorsicht beim Einsatz von Akku-Schraubern mit hoher Drehzahl! Ein zu starkes, einseitiges Anziehen kann zu Schäden an Spannböckchen und Fellen führen. Der Evans Drill Bit Key kostet 7,50 Euro.
4. SkyGel Dämpfer Pads
Obertondämpfer aus Silikon
Die blauen Moongel Dämpfer kennt fast jeder Trommler. Generell benutze ich die Sticker gern auf den Toms, um das kleine Fünkchen zuviel an Oberton herauszufiltern. Die relativ neue SkyGel Variante, erhältlich in schwarz und transparent, finde ich noch optimaler, da die Pads noch besser haften, etwas stärker dämpfen und auch im Langzeiteinsatz die Form behalten. Auch auf Becken kann man sie einsetzen. Kleiner Nachteil aller Gel-Varianten: Nach dem Gig wollen sie immer fein säuberlich eingesammelt werden, weil sie sonst auf der Reise gern im Bag herumfliegen und verdrecken. Die Haftfähigkeit lässt sich allerdings durch Abspülen mit Wasser meistens wieder vollständig herstellen. Die Packung Sky Gel ist für 7,90 Euro zu haben.
Produktseite bei thomann.de
5. Snare Weight
Magnetischer Snare-Dämpfer
Dieses etwas „nerdige“ Tool hat der Amerikaner Mat Strickland erfunden. Die Variante auf den Fotos ist aus CNC-gefrästem Messing, eine neue, etwas günstigere Variante gibt es aus Edelstahl. Durch den Magnet haftet der Dämpfer problemlos an geflanschten Spannreifen, auf der Unterseite gibt es ein kleines Lederkissen. Bei leicht verstimmten Snares könnt ihr durch Verschieben des Dämpfers entlang des Spannreifens die nervende Frequenz schnell orten und eliminieren. Allerdings verändert das Snare Weight durch sein Gewicht auch leicht den Pitch der gegenüber liegenden Stimmschraube. Cool ist, dass das Teil kein Wegwerfartikel ist, und – wenn es nicht abhanden kommt – ein ewiger Begleiter sein kann. Der Preis von 59,90 Euro für die Edelstahl-Variante und 84,90 Euro für die Messing-Ausführung ist allerdings gesalzen. Sämtliche Modelle (auch mit Adapter für Gussreifen) sind seit einiger Zeit auch in Deutschland erhältlich.
Link zum Testbericht
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6. Muffkopf
Die Boom-Frisur für den Beater-Kopf
Thorsten Reeß ist ein Trommler aus Tübingen mit innovativen Ideen. Mit dem Muffkopf gibt es veränderbaren Bassdrum Sound im Handumdrehen. Dazu wird der wuschelige Muff über den eigentlichen Beater-Kopf gestülpt und dann per Bandzug festgezogen. Der Sound wird dadurch weicher. Toll für alle Jazz- und Unplugged-Freunde oder für einen etwas leiseren, aber trotzdem vollen Sound in akustisch schwierigen Locations. Der Muffkopf ist in drei Farben erhältlich und kostet 29,90 Euro.
Link zum Testbericht
Website des Herstellers
7. Notenpult Magnet
Hält die Zettel in Schach
Ja, es gibt Noten für das Schlagzeug! Diese Frage musste ich in der Vergangenheit schon sehr oft beantworten. Und um diese Blätter – mit Trommelnoten oder Tabs darauf – vor dem Sinkflug zu bewahren, bieten sich Magneten an. Auf dem Bild seht ihr eine sinnvolle Dreingabe der Firma Gibraltar. Hier habe ich ein extra dafür konzipiertes Exemplar gefunden, es tut aber auch der stinknormale Kühlschrankmagnet.
Produktseite bei thomann.de
8. Gaffa Tape…
…und Chewing Gum, hält die ganze Welt zusamm‘.
Ein gute Rolle, Betonung auf GUT, solltet ihr stets dabei haben. Die günstigen Exemplare hinterlassen nach dem Entfernen meistens hässliche Reste oder lösen sich im schlimmsten Fall im Betrieb von selbst. Mit Gaffa könnt ihr eure Trommeln und Becken dämpfen, kleine Reparaturen am Snare Strainer durchführen, das gerissene Bassdrum-Fell verstärken, das Bandbanner fixieren usw. Auf der Bühne fragt garantiert bei jedem Gig ein Mensch nach Gaffa Tape, also immer gut darauf aufpassen. Für knapp 10 Euro bekommt ihr eine hochwertige Rolle, wie diese hier von Gerband.
Produktseite bei thomann.de
So, das war‘s mit meinen 8 Tipps, vielleicht habt ihr ja noch ganz andere Zubehör-Artikel auf Lager oder wisst kostengünstigere Alternativen? Dann bitte hinein damit in die Kommentare.
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