Das Instrument Drum Rack in Ableton Live ist ideal zum Drum Programming und Beats einspielen. In jedem der bis zu 128 Sample Pads steckt eine Instanz von Simpler, mit dem geladene Drum Samples angepasst und verändert werden können. Wie ihr dazu direkt im Drum Rack durch hunderte Samples stöbern, mehrere Sounds layern und sogar externe Plugins auf den Pads laden könnt, zeigen wir euch im großen Drum-Rack-Workshop.
Drums programmieren, Samples anspielen, fertige Kits aus den Lieblingssounds vorbauen – das Drum Rack ist für viele Producer eines der wichtigsten Instrumente in Ableton Live. Optisch angelehnt an die Pads des legendären MPC und des Ableton-Controller Push sind die sechzehn Sample Pads das Herz des Instruments. Insgesamt können in einem Drum Rack durch Umschalten sogar bis zu 128 dieser Pads mit Samples belegt werden. In jedem einzelnen Sample Pad übernimmt eine Instanz von Simpler, Abletons kleinerem Sample-Instrument, das Abspielen des Samples.
Für den Einstieg sind eine Reihe fertiger Drum Racks in Ableton mit dabei. Hier hat der Hersteller Vorarbeit geleistet und Samples berühmter Drum Machines wie Roland TR-808 und TR-909, LinnDrum oder Oberheim DMX als Drum Kits beigelegt. Auch zu vielen Genres gibt es passende Kits. Aufgepasst: In den kleinen Ableton-Versionen Intro und Lite fehlt im Drum Rack die Funktion Samples zu tauschen und Effekte abzulegen. Hier können nur vorgefertigte Drum Racks genutzt werden.
- Workflow mit dem Drum Rack (I): Samples tauschen
- Workflow mit dem Drum Rack (II): Samples auf den Pads ablegen
- Sample-Ordner ablegen und Makros nutzen
- Workflow mit Markos im Drum Rack
- Im Makro-Zuweisungsfenster die Parameterbereiche bestimmen
- Drum Rack Presets mit der neuen Funktion „Variationen“
- Layering (I) – Zwei Samples über geteilten MIDI-Input triggern
- Layering (II) – Rack im Rack
- Routing in Drum Racks – Sends und Returns
- Choke-Groups für natürlicheres Drum-Feeling
- Mit dem Arpeggiator im Drum Rack Trap-Hihat-Pattern erzeugen
- Externe Plugins im Drum Rack
- Sample Selector: Drum Rack mit bis zu 128 eigenen Samples pro Pad zur Auswahl
- Der Sample Selector: Praktisches Werkzeug zum Sample-Wechseln
Workflow mit dem Drum Rack (I): Samples tauschen
Zum Einstieg empfiehlt es sich, erst einmal durch die mitgelieferten Drum Kits von Ableton zu stöbern. Mit dem Favoriten-System kann man dann die besten markieren und hat so bereits etwas vorsortiert. Oft findet man ein Drum Rack, in dem die meisten Sounds zwar gefallen, aber einzelne, wie die Hihat oder die hohe Tom beispielsweise nicht. Diese lassen sich ganz einfach mit der „Hot Swap“-Funktion austauschen.
Sobald die Maus auf eines der Sample Pads zeigt, wird dort der Hot Swap Button angezeigt. Mit einem Klick auf diesen kann es mit jedem beliebigen Sample aus der Library von Ableton ausgetauscht werden. Klickt man auf den Hot Swap Button, springt der Browser automatisch zum Ordner mit den mitgelieferten Drum Samples. So kann man alternative Hihat- oder Tom-Sounds direkt durchprobieren. Per Doppelklick wird das Sample dann auf das Pad geladen.
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Natürlich kann man aber in Abletons Browser auch zu anderen Sample-Ordnern außerhalb der Library navigieren. Und falls einem der Browser zum Navigieren nicht liegt, kann man auch einfach Audio-Dateien per Drag-and-drop direkt aus dem Explorer (Windows) oder Finder (MacOS) auf das entsprechende Pad im Rack ablegen. Sobald man das Drum Rack auf diesem Weg angepasst hat, empfiehlt es sich, dieses abzuspeichern. Das geschieht mit einem Klick auf das kleine Disketten-Symbol in der Titelzeile im Rack. Das Rack wird im entsprechenden Ordner „Drum Rack“ in der User Library abgespeichert. Von dort kann es in jedem neuen Live-Projekt geladen werden.
Workflow mit dem Drum Rack (II): Samples auf den Pads ablegen
Hat man einen Ordner mit einigen Drum Samples und will diese in einem Drum Rack ablegen und spielen, lädt man dazu zuerst ein leeres Drum Rack. Links ist dort die Miniaturansicht der insgesamt 128 Sample Pads zu sehen. Sobald man ein Sample auf einem Pad ablegt, wird dieses in der Mini-Ansicht heller eingefärbt, sodass man die belegten Pads schneller findet.
Falls man in dieser Ansicht versehentlich auf einen Bereich klickt, in dem keine Samples liegen, nicht erschrecken: die Samples sind nicht weg! Über die Aufhellung der entsprechenden Pads in der Mini-Ansicht findet man immer wieder zum entsprechenden Bereich zurück.
Auf welchen Pads man seine Sounds ablegt, ist grundsätzlich egal. Jedes Pad ist mit einer MIDI-Note verbunden und wer Beats vor allem in der Piano Roll programmiert und nicht einspielt, für den ist es irrelevant, ob die belegten Sample Pads nun ab C1, C3 oder C5 anfangen. Falls man aber vorhat, den Beat auf einem MIDI-Controller einzuspielen, empfiehlt es sich, der Standard-Belegung vieler Drum Machine VSTs zu folgen: Kick auf C1, Snare auf D1, Closed Hihat auf F#1 und Open Hihat auf G#1.
Sample-Ordner ablegen und Makros nutzen
Hat man einen Ordner mit mehreren Drum Samples, kann man auch alle gleichzeitig in ein Drum Rack importieren. Dazu muss man diese alle markieren und die Auswahl auf das Drum Rack ziehen. Ableton verteilt die Samples dann eines nach dem anderen automatisch auf die Pads. Wem die Verteilung nicht passt, der kann jedes Sample auf ein anderes leeres Pad ziehen. Zieht man ein Sample auf ein Pad, wo bereits ein anderes liegt, tauschen beide. Auch hier gilt: Abspeichern nicht vergessen!
Wie beim Instrument Rack und beim Effekt Rack gibt es im Drum Rack in Ableton bis zu sechzehn Makros. Mit diesen Reglern können Funktionen der einzelnen Simpler-Instanzen auf den Pads ferngesteuert werden. Will man beispielsweise die Tonhöhe aller geladenen Samples auf einmal ändern, muss nur der „Transpose“-Regler von jedem Sample Pad mit demselben Makro verbunden werden. Dazu wählt man das erste Pad aus und klickt dort mit Rechts im Simpler auf den Parameter Transpose. Nun wählt man im Menü „Zu Macro 1 zuweisen“ aus.
Workflow mit Markos im Drum Rack
Öffnet man nun die Makro-Ansicht im Drum Rack mit einem Klick auf den Button „Makro-Regler ein-/ausblenden“, ist der erste Makro in Transpose umbenannt worden. Dreht man diesen mit gehaltener Maus, sieht man im Simpler rechts, wie sich dort der Transpose-Regler mitbewegt. Derselbe Makro soll nun auch die Transpose-Regler der anderen Sample Pads steuern. Dafür geht es zum nächsten Sample Pad. Wieder klickt man Transpose mit rechts an und wählt aber jetzt im Menü „Zu Transpose zuweisen“ aus.
Wie beim ersten Pad wird der Regler im Simpler ausgegraut und ein kleiner grüner Punkt erscheint – der Hinweis, dass dieser Regler von einem Makro ferngesteuert wird. Dreht man nun am Transpose-Makro, wird man bereits bei zwei Sounds die Veränderung der Tonhöhe hören.
Nun fügt man auf dieselbe Art die Transpose-Regler aller anderen Samples im Drum Rack dazu. Diese Art von gleichzeitiger Fernsteuerung empfiehlt sich außerdem für Frequency, um alle Drum Sounds mit dem Filter in Simpler dämpfen zu können, und bei Volume, um global die Lautstärke aller Samples anpassen zu können. Neben einfacher Anpassung aller Sounds gleichzeitig eigenen sich Makros auch hervorragend für Automationen bei Übergängen im Song.
Im Makro-Zuweisungsfenster die Parameterbereiche bestimmen
Schnell wird man bei der Nutzung von Makros feststellen, dass es sinnvoll ist, bei den verschiedenen Sounds unterschiedliche Bereiche der Fernsteuerung einzustellen. Ein Beispiel: Die Tonhöhe der Kick. Diese klingt oft nur einem kleinen Bereich von vielleicht sechs Halbtönen über und unter der Originaltonhöhe noch musikalisch. Bei Hihat-Samples wiederum wird man bei der Fernsteuerung des Frequency-Reglers schnell feststellen, dass diese bei Werten unter 500 Hertz fast nicht mehr hörbar sind. Dafür kann für jede Makro-Fernsteuerung jedes Reglers der Bereich eingestellt werden, in dem er ferngesteuert wird.
Um zum Beispiel den Bereich von Frequency im Simpler mit einem Hihat-Sample zu ändern, klickt man in der Titelzeile des Drum Racks auf den Button „Map“. Schon springt die Ansicht im Browser von Ableton Live auf die Parameter um, die in diesem Drum Rack von Makros ferngesteuert werden. Für die Hihat stellt man nun bei „Filter Freq“ als Min.-Wert beispielsweise 500 Hz ein. Beim Einstellen des Bereichs von Transpose bei der Kick sind -48st als Minimum und +48st als Maximum zu sehen. Das ändert man auf -6st und +6st.
Drum Rack Presets mit der neuen Funktion „Variationen“
In der Titelzeile des Drum Racks ist in Live 11 der Rand-Button dazu gekommen. Dieser verstellt auf Knopfdruck alle mit Parametern verknüpfte Makros auf Zufallswerte. So lassen sich schnell Soundvariationen finden, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Und falls man eine Makro-Kombination findet, die besonders gut klingt, gibt es mit den Variationen dafür eine zweite Neuheit in Live 11. Mit dieser Funktion lassen sich Makro-Presets abspeichern.
Mit einem Klick auf das kleine Kamerasymbol öffnet sich die Makro-Variationsansicht im Rack. Bei den meisten mitgelieferten Drum Kits sind hier bereits einige Variationen abgespeichert. In einem neuen Drum Rack gibt es anfangs keine. Will man nun die momentane Einstellung der Makros als Variation abspeichern, reicht ein Klick auf „New“. Nun verstellt man die Makros nach Herzenslust und klickt wieder „New“ für die nächste Variation. So lassen sich blitzschnell verschiedene Voreinstellungen im Lieblings-Drum-Rack erzeugen.
Layering (I) – Zwei Samples über geteilten MIDI-Input triggern
Der erste Schritt zu druckvollerem Drum Sound ist das Schichten mehrerer Teil-Sounds, das Layering. Im Drum Rack gibt es dafür zwei Wege: der geteilte MIDI-Input und das Rack im Rack. Die Idee hinter dem ersten Weg ist die Zuweisung der Sample Pads zu einzelnen MIDI-Noten so zu ändern, dass, wenn beispielsweise die Note C1 gespielt wird, zwei Sounds gleichzeitig getriggert werden. Dafür öffnet man links im Drum Rack die Ketten-Liste. Dann erscheint direkt darunter der Button I/O (Input/Output). Wählt man diesen an, wird in der Mitte des Racks die Zuweisung jedes Samples Pads zu einer MIDI-Note angezeigt – in der Spalte Receive.
Will man nun zwei Sample Pads mit einer Note triggern, ändert man einfach bei einer der anderen Pads die Receive-Note auf dieselbe. Das Pad ist dann im Drum Rack leer, dafür heißt das Pad mit dem Original-Sample nun Multi. Es triggert nun zwei Sounds. In der Ketten-Liste mit den abgelegten Samples sind aber weiterhin beide Samples zu sehen. Bei diesen beiden können Lautstärke, Tonhöhe und alle anderen Einstellungen weiter individuell bestimmt werden.
Layering (II) – Rack im Rack
Für die zweite Methode wählt man auf dem Pad, auf dem gelayert werden soll, den Simpler an und gruppiert diesen mit Rechtsklick auf die Titelzeile. Nun öffnet man die Ketten-Liste des Instrument Racks (nicht die des Drum Racks!). In diesem Instrument Rack ist in der Liste die Simpler-Instanz mit dem Sample zu sehen. Dort kann man entweder per Drag-and-drop weitere Samples in die Ketten-Liste ziehen oder die Simpler-Instanz duplizieren und in den Duplikaten das Sample ersetzen.
Beide Layering-Methoden haben im Workflow Vor- und Nachteile. Beim Rack im Rack lassen sich die Teilsounds besser auf einem Pad mit Effekten belegen. So kann mit einem Kompressor oder Limiter das Layer aus drei Kicks akustisch noch einmal zusammengeklebt werden. Andererseits kann bei einem Snare-Layer aus mehreren Samples nur noch mit kompliziertem Routing (siehe unten) ein einzelnes der Snare-Samples zu einem Reverb- oder Delay-Send-Effekt geroutet werden.
Beim geteilten MIDI-Input ist es genau umgekehrt. Hier kann jeder der Sounds einfach eigene Effekte bekommen, sie können aber wieder nur mit komplexem Routing zusammen einen Effekt wie eine Summenkompression bekommen. Hier ist entscheidend, welches Layering man eher anstrebt.
Routing in Drum Racks – Sends und Returns
Im Drum Rack gibt es einige Routing-Möglichkeiten, die es im Instrument Rack oder im Effekt Rack so nicht gibt. Das Rack hat eine eigene Send/Return-Routing-Matrix. Der Vorteil eines Send-Return-Setups: viele Sounds können in denselben Reverb oder Delay geschickt werden. Das spart CPU und erzeugt natürlich klingende Hall-Räume. Für dieses Routing geht es im Drum Rack zur I/O-Ansicht. Links am Rand des Racks sind die Buchstaben S (Send) und R (Return) zu sehen. Wählt als erstes R an und zieht dann in den Bereich in der Mitte, wo „Ziehen Sie Audio-Effekte hierhin“ steht, den Reverb- oder Delay-Effekt eurer Wahl. Stellt diesen auf 100 % Wet.
Nun kann S angewählt werden. In der Mitte taucht in der Input-/Output-Matrix jetzt eine neue Spalte auf: Send-a. Hier könnt ihr von jedem eurer Samples Signalanteile in den Send zum geladenen Reverb- oder Delay-Effekt schicken.
Tipp: Wer bereits mit den Return-Spuren in Ableton Live arbeitet und sich fragt, ob man nicht auch direkt zu den globalen Return-Kanälen routen kann: auch das ist möglich. Ihr könnt bei der Return-Kette im Drum Rack deren Output direkt zu einem der globalen Return-Spuren routen (siehe Bild).
Choke-Groups für natürlicheres Drum-Feeling
Bleiben wir im I/O-Bereich für eine Einstellung, die vor allem bei mehreren Hihat-Samples im Rack für ein realistischeres Spielgefühl sorgen: Choke-Groups. Choke (Dt. Abwürgen) gibt es in vielen gängigen Drum Samplern. Hier wird der physischen Einschränkung echter Schlagzeuger und Schlagzeugerinnen Rechnung getragen, nicht gleichzeitig eine geschlossene und eine offene Hihat spielen zu können.
Samples in einer Choke-Group würgen sich gegenseitig ab. Spielt man eine lang ausklingende offene Hihat und mitten im Ausklang das Sample Pad mit der kurz klingenden geschlossenen Hihat, wird die offene Hihat von dieser unterbrochen.
Stellt dafür im I/O-Bereich des Drum Rack in der Spalte Choke beim Pad der geschlossenen und der dem mit der offenen Hihat jeweils 1 als Choke-Gruppe ein. Spielt ihr nun beide schnell hintereinander, werdet ihr hören, wie sie sich abschneiden.
Mit dem Arpeggiator im Drum Rack Trap-Hihat-Pattern erzeugen
Eine sehr schnelle Methode für komplexe Trap-Hihat-Rhythmen ist die Kombination von Choke Groups und dem Arpeggiator von Ableton. Der Arp ist unter den MIDI-Effekten zu finden und zerteilt eine eingehende MIDI-Note nach eingestelltem Raster zum Beispiel in Sechzehntel, Achtel oder Achtel-Triolen. Legt man nun dasselbe Hihat-Sample auf mehrere Pads und davor jeweils einen Arpeggiator mit anderer Geschwindigkeit, kann man blitzschnell komplexe Hihat-Rhythmen erzeugen.
Legt dazu ein Closed Hihat Sample auf ein leeres Sample Pad im Drum Rack. Fügt davor nun einen Arpeggiator ein. Haltet ihr jetzt die Note, die das Hihat-Sample-Pad triggert, auf eurem Controller gedrückt, sind Hihats in Sechzehntel-Geschwindigkeit zu hören. Nun kopiert ihr das Pad auf das nebenliegende, indem ihr es mit gehaltener Strg-Taste (bei Macs Alt) darauf zieht.
Beim zweiten Pad ändert ihr nur die Arpeggiator-Geschwindigkeit in Achtel. Haltet ihr nun die Note zu diesem Pad gedrückt, sind die Hihats in der entsprechenden Geschwindigkeit zu hören. Hält man jetzt allerdings beide Pads gedrückt, spielen beide gleichzeitig, was gerade bei Hihat-Sounds schnell phasig und unsauber klingt. Fügt ihr beide Pads aber in eine Choke-Group ein, kann das nicht passieren. So unterbricht ein Pad immer das andere, sobald es wieder getriggert wird. Im Arpeggiator gibt es neben geraden und triolischen Zählzeiten dazu auch noch geswingte Achtel, Sechzehntel und Zweiunddreißigstel. So könnt ihr unzählige Pads mit jeweils anderen Arp-Geschwindigkeiten und Pattern füllen und blitzschnell komplexe Hihat-Rhythmen erzeugen!
Externe Plugins im Drum Rack
Auf jedes Pad kann jedes beliebige externe Software-Instrument geladen werden, auch Maxforlive-Instrumente. So kann man sich beispielsweise ein Drum Rack mit einigen Instanzen des Lieblings-Drum-Plugins erstellen, um dieses mit dem MIDI-Controller live oder im Studio komfortabler spielen zu können.
Oder man lädt auf 16 Pads immer den gleichen Synth wie Wavetable, Serum oder Pigments und triggert dort Sounds mit unterschiedlichen Presets. Jedes Pad ist allerdings genau einer MIDI-Note zugeordnet. Ihr könnt also für das zweite Beispiel leider nicht auf einem Pad Melodien spielen, sondern nur Noten einer Tonhöhe.
Will man bei externen Synths Parameter mit Makros fernsteuern und Makrovariationen erzeugen, müssen diese Parameter erst vom Rack erkannt und angesteuert werden. Das geschieht über den Configure-Button. Aktiviert man diesen und klickt dann einen Parameter im Plugin an, taucht dieser unter Configure auf. Diese Parameter können nun per Rechtsklick und „Zu Makro hinzufügen“ mit den Makros des Drum Racks verbunden werden.
Sample Selector: Drum Rack mit bis zu 128 eigenen Samples pro Pad zur Auswahl
Das Prinzip des Sample Selector ist einfach: auf einem Pad werden in einer Sample-Instanz bis zu 128 Samples abgelegt. Aus diesen kann man dann mit einem Makro gesteuert eines auswählen. Wie das in der Praxis aussieht, kann man sich in den beiden in Ableton Live mitgelieferten Drum Racks Selector Kit Clean und Selector Kit Warm ansehen. Bei jedem der sechzehn Pads gibt es ein Sample-Makro. Für ein eigenes Drum Rack dieser Art hat man damit für das eigentliche Produzieren eine schnelle Möglichkeit verschiedene Samples durchzuprobieren, ohne sich durch Sample-Ordner durchklicken zu müssen. Einfach am Makro drehen und zufällig ein neues Sample auswählen. Gemacht wird das über Abletons Sampling-Instrument Sample und die Multi-Sampling-Funktion.
Man legt in einem leeren Drum Rack auf ein Pad eine ebenfalls leere Instanz von Sampler. Nun klickt man in der Titelzeile von Sampler auf Zone. In der Mitte von Ableton Live ist jetzt die Zone-Ansicht vom Sampler aufgeklappt – in diese zieht man zum Beispiel aus Abletons Browser oder aus einem Ordner einige Kick-Samples. Spielt man jetzt das Pad, kann es sehr laut werden, denn alle Samples werden noch gleichzeitig abgespielt. Um zwischen den geladenen Samples zu wechseln, braucht es den Sample Selector.
Der Sample Selector: Praktisches Werkzeug zum Sample-Wechseln
In der Zone-Ansicht klickt man auf den Button Sel. Darunter sind alle geladenen Samples zu sehen, rechts erscheint nun der blaue Balken. Diese stellen den Bereich dar, in dem sie vom Sample Selector ausgewählt werden. Gerade liegen alle Samples in allen Bereichen, sie müssen noch verteilt werden. Man klickt die blauen Blöcke mit rechts an und wählt „Bereiche gleichmäßig verteilen“. Live macht damit die Aufteilung in verschiedene Auswahlbereiche automatisch, basierend auf der Anzahl der importierten Samples. Spielt ihr jetzt, ist nur noch ein Sample zu hören.
In der Titelzeile der Zone-Ansicht ist ein kleiner, blauer Strich zu sehen, der Sample Selector. Diesen könnt ihr nach links und rechts ziehen. Je nachdem, über welchem blauen Block der Strich steht, ist das entsprechende Sample zu hören. Und dieser „Sample Selector“-Strich kann ebenfalls mit einem Makro ferngesteuert werden: Rechtsklick darauf und „Zu Makro 1 zuweisen“. Jetzt schließt man mit einem erneuten Klick auf Zone in der Titelzeile von Sampler die Ansicht. Dreht man nun Makro 1, wechselt Sampler automatisch durch die geladenen Samples. Führt diesen Workflow auf acht bis sechzehn Pads eines Drumkits für Kicks, Snares, Hihats, Toms und Percussions-Sounds durch und speichert das Rack.
Mit dem Drum Rack ist weit mehr möglich als nur das Abspielen von Audio-Samples. Allein aber schon der einfache Workflow, Samples aus dem Browser von Ableton Live oder aus einem Ordner auf der Festplatte per Drag-and-drop in die Zellen abzulegen und direkt loszuspielen, lädt zu schnellem Musikmachen ein. Dazu sind die Makros und die neue Variation-Funktion perfekte Sound-Design-Tools. Auch fortgeschrittene Workflows wie Layering, Send-Routing und Multi-Sampling sind mit dem Drum Rack kein Problem. Und immer dran denken: speichert euch die Drum Racks zum späteren Wiederverwenden!