Praxis
Drum Programming und Capture
Egal, ob ihr euch auf die Session-View einlasst oder nur klassisch in der Arrangement View produziert, meistens werdet ihr bei elektronischer Musikproduktion mit dem Drum Programming anfangen. Also schnell aus dem „Drums“-Bereich links ein Drumkit ausgesucht und einfach mal auf dem MIDI-Controller oder der Tastatur ein wenig rumgehackt bis die Hüften wackeln und der Kopf nickt. Wer hier, wie so viele, beim Herumprobieren vor der eigentlichen Aufnahme bereits eine Idee erwischt, die man unbedingt einfangen möchte, der wird sich über die „Capture“-Funktion freuen. Die läuft quasi im Hintergrund mit, sobald ihr ein MIDI-Instrument ladet. Sehr nützlich.
Weiter geht es, wir holen uns aus den zwei mitgelieferten Packs „Chop & Swing“ und „Loopmasters Mixtape“ zu unserem Drumbeat ein, zwei passende Loops, die einen Shaker oder etwas Percussion und damit den nötigen Groove mitbringen. In den zwei Packs ist da für die meisten Genres mehr als genug dabei. Mit der „Warp“-Engine bearbeiten und verändern wir dann das Audiomaterial weiter. Die verschiedenen Warp-Modi, die weniger mit den Lichtgeschwindigkeitsstufen eines berühmten Raumschiffs als mit den verschiedenen Arten von Audiomaterial (Drums, Bass, Klavier oder Gesang zum Beispiel) zu tun haben, nutzen wir, um Audiomaterial an die Geschwindigkeit des Songs anzupassen.
Welche Instrumente gibt es in Intro?
So langsam ist dann aber die Rhythmussektion auch ausgestattet und wir wagen uns an erste Melodien und Basslinien. Hier stößt man schnell auf eins der größten Mankos der kleinsten Ableton-Version: Nicht ein einziger Synthesizer ist mit an Bord. Nicht verzagen, Bonedo fragen: Es gibt mehr als genug Freeware, um hier auszuhelfen. Für alle, die sich erst mal nur im Ableton-Universum bewegen wollen, denen sei als Hauptmelodieinstrument der Simpler ans Herz gelegt.
Zum einen bringt dieses Sample-Instrument, das echte Aufnahmen und nicht Oszillatorwellen wiedergibt, eine Vielzahl an fertigen Instrumenten mit. Alles, was grundsätzlich nach Klavier, Streichern oder Bläsern klingt, ist bereits mit dabei. Zum anderen ist Simpler eines der kreativsten und komplexesten Sampler-Instrumente, das es gibt. Selbst aus einer kurzen Aufnahme eines Türquietschens, Hundebellens oder eines Seufzers lassen sich mit etwas Einarbeitung in die Parameter des Instruments ohne Probleme dickste Bässe und schönste Flächensounds zaubern.
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Rack’n’Roll – Mit den Racks Instrumente und Drums kombinieren
Streng gesehen sind Drum Rack und Instrument Rack gar keine eigenständigen Instrumente, sondern Instrumenten-Ketten. Im Drum Rack liegt auf jeder Zelle eine Instanz von Simpler, was wiederum bedeutet, dass ihr dasselbe Sample auf verschiedenen Tasten immer anders klingend spielen könnt. Das Instrument Rack erlaubt es euch, mehrere Instrumente zu einem zu kombinieren und sie gleichzeitig zu spielen. Schon mal ein „Klavier-Trumpet-String-Scream-Barbershop“-Superinstrument gespielt?
Ein erster Stolperstein beim Produzieren ist für viele die Harmonielehre. Die ersten Klavier- und Samples-Sounds werden kombiniert, aber irgendwie klingt das alles ein wenig zu schief, um noch als experimentell durchzugehen. Hier helfen die zwei MIDI-Effekte „Chords“ und „Scale“. Ersterer erlaubt es euch, automatisch Akkorde, also mehrstimmige Klänge zu spielen, wenn euch das Klavierspielen noch nicht geläufig ist. „Scale“ wiederum forciert eine Tonart, verschiebt also alle MIDI-Noten, die nicht in der Tonart liegen, beim Spielen automatisch in die erlaubten sieben Noten.
Editing, Mixtools und Effekte in Intro
Jede Aufnahme – egal, ob MIDI oder Audio – kann non-destruktiv, also ohne Veränderung der eigentlichen Datei auf dem Rechner bis ins kleinste Detail verändert, angepasst und bearbeitet werden. So lassen sich holpernd eingespielte MIDI-Noten oder Audioaufnahmen auch anteilig quantisieren, also geraderücken, ohne dass das Feeling verloren geht. Außerdem kommt ihr über die Undo-Liste immer wieder zum Original zurück. Weiter kann jede der 16 Spuren unendlich viele Effekte enthalten. Falls ihr also Lust zum Experimentieren habt, probiert doch mal aus, wie 20 unterschiedlich eingestellte Instanzen von Auto-Pan oder Chorus hintereinander auf einem Drumloop klingen.
Bei den mitgelieferten Audioeffekten sind der Kompressor, Limiter und der Channel EQ mehr als ausreichend für das erste kleine Ausproduzieren. Auch sind mit Effekten wie Auto-Pan, Beat Repeat und Grain Delay Plugins für sehr kreatives Sounddesign mit dabei. Einen Hall-, ein Delay- und einige Verzerr- und Modulationseffekte runden das Ganze ab.
Alex sagt:
#1 - 10.07.2011 um 18:54 Uhr
Vielen Dank für den neutralen Test, endlich mal jemand der einen guten Test abliefert nicht wie die bekannten Magazine bei denen klingt es immer mehr nach Werbung als nach einem Test.
Martin Jubke sagt:
#2 - 13.08.2016 um 16:28 Uhr
Ableton hat mich persönlich sehr überrascht 1 a Support und man ist da besser aufgehoben als bei Cubase . da wird man doch oft mit den Problem alleingelassen .was ich nicht so schön finde .
microbug sagt:
#3 - 10.08.2020 um 02:10 Uhr
Wer eine Alternative zum gleichen Preis sucht: Studio One Artist. Seit Version 5 die Einsteiger-DAW mit den wenigsten Einschränkungen, und man bekommt sie zu jeder Presonus Hardware kostenlos dazu!
Felix Klostermann sagt:
#3.1 - 10.08.2020 um 15:47 Uhr
Hey microburg, da hast du vollkommen Recht! Studio One Artist ist seit V5 noch attraktiver geworden!Noch mehr günstige DAWs findet ihr übrigens hier:
https://www.bonedo.de/artik...LG;
Felix
Antwort auf #3 von microbug
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