Die zwei britischen Ticket-Schwarzhändler Peter Hunter und David Smith wurden zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Sie haben jahrelang systematisch Eintrittskarten für Veranstaltungen gekauft und auf Wiederverkaufsplattformen wie Viagogo und Stubhub weiterverkauft. Dabei haben sie über 13 Millionen Euro eingenommen.
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Mit dem Gebrauch vieler verschiedener Identitäten, Kreditkarten und Bots konnten die zwei Gauner tausende Konzert- und Showtickets ergattern. Dabei verkauften sie Tickets für Konzerte von Ed Sheeran, Bruno Mars oder Taylor Swift sowie für Shows wie den Eurovision Song Contest oder Harry Potter. Dabei stellten die beiden die Tickets nicht nur zu Wucherpreisen auf die Second-Hand Ticketplattformen, sondern verkauften auch viele Tickets bei denen der Weiterverkauf untersagt war. Das kann dazu führen, dass Eventbesucher am Eingang abgewiesen werden. Das ist meist bei personalisierten Karten der Fall.
Viagogo’s Plattform fördert Handeln auf Schwarzmarkt
Auch Viagogo hat bei solchen Fällen durchaus eine Mitverantwortung. “The Guardian” veröffentlichte jüngst einen Bericht der offenlegte, dass die angebotenen Tools auf der Homepage Ticket-Reseller in die Hände spielen. Auf der Plattform gibt es einen “inventory manager”, durch den spekulatives Verkaufen ermöglicht wird. Die Verkäufer können so Tickets in ihr Angebot nehmen, die sie gar nicht besitzen, mit der Hoffnung noch an die Tickets ranzukommen. Das kann dazu führen, dass die verkauften Tickets nachträglich storniert werden, was für die Käufer sehr ärgerlich sein kann. Manche der angebotenen Tickets sind auf anderen Verkaufsplattformen mit dem identischen Sitzplatz zu finden. Außerdem kann man über den “inventory manager” das selbe Angebot klonen, wodurch es möglich ist dutzende Tickets unabhängig von einander reinzustellen. Auch marktanalytische Informationen für zukünftige Veranstaltungen, z.B. “große Nachfrage, wenig Angebot”, werden Verkäufern angezeigt. Durch das Bereitstellen solcher Tools trägt Viagogo durchaus eine Mitschuld am Handeln der Verkäufer.
Lange Haftstrafen für die Briten
Peter Hunter hat von dem Gericht in Leeds eine Freiheitsstrafe von vier Jahren aufgefasst bekommen, sein Ehemann David Smith muss für 30 Monate hinter Gitter. Die Strafen können auch durchaus als Signal für zukünftige Ticketbetrüger gesehen werden. Um den Schwarzmarkt in dem Bereich eindämmen zu können, sollten auch die entsprechend Verkaufsplattformen genau unter die Lupe genommen werden, damit nicht noch mehr frustrierte Personen vom Konzertgelände den Weg zurück nach Hause nehmen müssen.
Wie manche Musiker den Schwarzmarkt bekämpfen, um die Fans selber abzuzocken
Es gibt durchaus Möglichkeiten nur verifizierten Fans die Chance des Ticketkaufs zu geben, etwa durch das “Verified Fan Programm” der Ticketingfirma Ticketmaster. Dieser guter Ansatz wurde allerdings von Stars wie Taylor Swift ausgenutzt, um selber zu profitieren. Für Fans der Country-Sängerin steigen die Chancen an Tickets zu kommen, wenn diese unter anderem Merchandise-Artikel kaufen. Welche Artists ähnliche Praktiken durchführen und wie die Fans darauf reagieren, könnt ihr in folgendem Artikel lesen: So werden Fans abgezockt.