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Acustica Audio Red EQ Test

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Acustica Audio Red EQ – das Freeware-Plug-In im bonedo-Test: Nachdem der italienische Plug-In-Hersteller „Acustica Audio“ 2005 die Nebula-Serie herausbrachte, hat sich viel getan auf dem Markt der Emulationen und Simulationen von Hardware-Geräten. Immer mehr Hersteller wie Waves Audio, Softube, UAD und Co. setzen auf die Emulation erfolgreicher Hardware-Geräte. Dabei werden oft charakteristische Eigenschaften der Geräte durch Messungen analysiert oder anhand der Schaltpläne rekonstruiert. 
In Italien geht man mit der sogenannten „Acqua Engine“ durch eine aufwendige Art der Simulation von Hardware-Geräten jedoch einen ganz anderen Weg. Hier wird simuliert statt emuliert. Neben der „Commercial-Serie“ mit simulierten Hardware-Geräten namhafter Hersteller wie Manley, Avalon, Fairchild und Shadow Hills Industries gibt es auch eine „Free“-Serie dieser sogenannten Acqua-Plug-Ins. Deshalb möchten wir euch eine dieser kostenlosen Equalizer-Simulationen im Rahmen unserer Freeware-Test-Reihe gerne einmal vorstellen.
Noch mehr kostenlose Plug-Ins findet ihr in unserem großen Freeware Software-Synths und Plug-Ins-Special.

Details + Praxis

Allgemeines

Red EQ ist verfügbar für Windows als VST- und für Mac als AU- und VST-Plug-In, jeweils in 32- und 64-Bit. Nach einer Registrierung auf der Website des Herstellers stehen Red EQ und weitere Freeware-Plug-Ins, die ebenfalls auf der Acqua Engine basieren, im „Dashboard“ zum Download bereit. 
Um welches Gerät es sich bei den jeweiligen Simulationen handelt, wird von Acustica Audio nicht verraten, weshalb davon auszugehen ist, dass keine Kooperationen mit den Herstellern der Originale besteht. Bei den Geräten der „Commercial-Serie“ ist durch das Design der grafischen Oberfläche allerdings durchaus zu erkennen, welche Hardware-Klassiker simuliert werden.
Den kostenlosen Red EQ findet ihr hier: www.acustica-audio.com 

Konzept

Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Impulsantworten, wie man sie etwa vom Faltungshall oder von Amp-Simulationen kennt, nutzt man mit der Acqua Engine die aufwendigere Methode „nonlinear convolution“, mit der laut Acustica Audio die Klangeigenschaften der Geräte samt harmonischer Verzerrungen akkurat gesampelt werden können. Ein Nachteil von Simulationen ist im Allgemeinen die benötigte Rechenleistung, die wesentlich höher als bei Emulationen ist.

Aufbau

Durch seine überschaubaren Bedienelemente ist der Red EQ intuitiv und übersichtlich in der Handhabung. Insgesamt drei Bänder mit festgelegten Frequenzen lassen sich von -16 dB bis +16 dB Gain bearbeiten. Die beiden äußeren Bänder werden mit einem Low-Shelf bei 80 Hz und einem High-Shelf bei 8 kHz bedient, wohingegen das mittlere Band durch einen Bell-Filter bei 1,8 kHz gesteuert wird. Eine LED-Pegelanzeige visualisiert das Signal am Input des Red EQ und die zusätzliche Clippinganzeige warnt bei Übersteuerungen. Hinzu kommt ein Bypass-Schalter, zur Deaktivierung des EQs, die Gainstufe bleibt davon unberührt. 
Optisch macht das Plug-In auf mich einen wertigen Eindruck. Die grafische Oberfläche wirkt durch das fotorealistische Design schon fast dreidimensional, da Glanz, Schatten und Unebenheiten wirklich sehr realistisch umgesetzt sind. 

Klang

Der Red EQ eignet sich durch seine vorgegebenen Frequenzen natürlich nicht für sterile Eingriffe, sondern zur „Färbung“ des Signals in den vorgegebenen Frequenzbändern. Ich habe das Plug-In genutzt, um Drum-Spuren und eine Gitarren-Gruppe etwas aufzupolieren. Hören wir doch mal rein:

Audio Samples
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Drums normal. Drums mit +3 dB Low-Shelf (80 Hz), +5 dB High-Shelf (8 kHz) und -3 dB Bell-Filter (1,8 kHz). Western-Gitarren normal. Western-Gitarren mit -8 dB Low-Shelf (80Hz), +6 dB High-Shelf (1,8 kHz) und -2 dB Bell-Filter (1,8 kHz).

Durch die gegebenen Einschränkungen ist der Red EQ nicht für alle Anwendungen einsetzbar. Wie viele andere Soundmacher sollte man ihn daher nur gezielt auf Spuren (auch Gruppen-Spuren) einsetzen, bei denen eine Betonung oder Absenkung der vorgegebenen Frequenzbereiche Sinn macht. Der EQ zeichnet sich also durch einen warmen und zudem seidigen Klang aus. Gerade um Spuren die „HiFi-Badewanne“ zu verpassen, also um Bässe und Höhen zu betonen und gleichzeitig die Mitten abzusenken, eignet sich der EQ sehr gut.

Fazit

Der Red EQ von Acustica Audio vereint eine schicke, fotorealistische Bedienoberfläche mit intuitivem, aber effektivem Bedienkonzept. Durch die festgelegten Bänder sollte dieser EQ gezielt verwendet werden, um Spuren zu veredeln. Wem die Möglichkeiten dieses EQs zu gering sind oder wer sich für den Klang der anderen Simulationen interessiert (die der namhaften Hersteller), der schaue bzw. höre sich die Trail- und Commercial-Serie auf der Website von Acustica Audio an. Als Einstieg in die Hardware-Simulationen der Acqua Engine bekommt der Red EQ in Anbetracht der kostenlosen Verfügbarkeit von mir eine ganz klare Download-Empfehlung.
Pro:
  • intuitives Bedienkonzept
  • warmer, seidiger Klang
  • fotorealistisches Design
Contra:
  • kein Contra
Preis:
  • kostenlos
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • intuitives Bedienkonzept
  • warmer, seidiger Klang
  • fotorealistisches Design
Contra
  • kein Contra
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Acustica Audio Red EQ Test
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Kommentieren
Profilbild von Jonas Peters

Jonas Peters sagt:

#1 - 02.01.2016 um 23:46 Uhr

0

Vielen Dank für den Test. (kleiner Rechtschreibfehler beim HiShelf der Westerngitarre. Muss 8 Khz heissen, nicht 1,8

Profilbild von andi maschine

andi maschine sagt:

#2 - 16.04.2021 um 13:22 Uhr

0

hallo :)der Red EQ emuliert in der tat die EQ schaltung der älteren kanalzüge von joemeek und den baugleichen tfpro geräten (die auch rot sind und genau diese regler haben). und das tut das plugin ehrlich gesagt so gut, daß ich letzten endes meine beiden hardwaregeräte wegen des platzmangels veräußern konnte, da der sound des plugins der hardware in nix nachstand. ich nutze das plugin bis heute gern, schade ist, daß man an den installer nicht mehr ohne weiteres heran kommt, ich hab ewig mit "zeitmaschinen" rumgespielt um die installer noch mal zu erhaschen :Dschade, daß so schöne gadgets immer wieder auf nimmer wieder sehen verschwinden im digitalen rauschen.exakt emuliert er den:
Joemeek VC5 (einen kanal davon)sehr sehr ähnlich, aber mit anderen bedienelementen klingen:
TFpro P3 (auch optisch scheinbar designvorlage gewesen)
Joemeek VC3Q (selbes gerät wie TFpro P3 nur in grün mit Joemeek logo)
Joemeek Threeq (ähnlich, aber nicht ganz so analog wie die älteren geräte)alles in allem ein toller britisch rotziger klang, sehr nah am analogen original und ideal für musiker zum schnell was skizzieren :)

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