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ADAM A7V Test

Praxis: Klang der ADAM A7V

First things first: Wie klingt das Ganze eigentlich? Dazu habe ich die ADAM zum Test wieder in verschiedenen Positionen in meinem Studio ausprobiert und erst mal „alles auf null“ gestellt. Ihr Klang überzeugt mich direkt mit der sehr guten Impulswiedergabe, von den Bässen bis hin zu den Transienten. Sie zeigen sich also ziemlich linear bzw. mit den typischen und erwartbaren Abweichungen meiner drei Aufstell-Szernarien. Kurz: Sie klingen flink, bleiben nüchtern und sind ziemlich transparent.

ADAM A7V Isobar
ADAM A7V – sehr guter Klang für kleines Geld!

Die Richtwirkung des Bändchens zeigt sich im Nahfeld deutlich. Hier sollte man immer mit der Ausrichtung experimentieren, bevor man überhaupt am Trebel dreht. Ein paar Grad können hier schon deutliche Auswirkungen im Sweetspot erzielen und den Maskierung-Effekt beheben. Die Tiefenstellung ist ebenfalls auf hohen Niveau, lediglich bei sehr hochwertigen Aufnahmen, hab ich das Gefühl, dass die interne Wandlung etwas Magie klaut.

Die Filter, die direkt auf der Rückseite zugreifen, helfen ebenfalls, die Box ordentlich an ihre Position anzupassen. Besonders die Desktop-Filter eliminieren dabei konsequenten den Aufstellung-bedingten Mumpf. Auch die Möglichkeit, zwischen UNR/Pure umschalten zu können, ist ein Zugewinn, falls man Hi-Fi-mäßig unterwegs ist oder AX-Romantik wünscht.

Features, Features, Features

Generell ist die Redundanz von traditionellen Tastern am Gerät und Software-Steuerung der Filter zu loben. Die mitgelieferte A Control Remote Software ist ebenfalls gelungen und bringt dank der schicken GUI und unkomplizierten Bedienbarkeit einen Mehrwert – insbesondere beim Fine-Tuning im Sweetspot!

Der Import von Sonarworks-Profilen ist einfach und verständlich, lediglich der Export dieser etwas umständlich – was man allerdings nicht ADAM anlasten kann. Damit stehen sie der Premium-Serie von ADAM im Grunde in nichts nach, im Gegenteil trumpfen sogar mit den vielen physischen Tastern auf.

Kaum ein Hersteller eröffnet in dieser Preisregion so viele Optionen, wie ich finde. Einziger Wermutstropfen – und sicherlich einzig der strategischen Produktabgrenzung geschuldet – sind die fehlenden digitalen Audio-Eingänge.

Sonarworks kostet extra

Grundsätzlich ist die Möglichkeit zur Einmessung der Speaker zu begrüßen und dezente Korrekturen bescheren vielen Usern einen Mehrwert – überbewerten sollte man das allerdings auch nicht. Die ADAM-spezifische Version hebt sich zunächst kaum von der normalen Sonarworks-Demo ab, einziger Unterschied ist eben, dass der Profil-Export hier temporär aktiviert ist. Ohnehin sollte man besser gleich das Sonarworks-Mic verwenden, da man nur damit ein Korrekturfile via Serienummer erhält. 

Normalerweise macht man das Mess-Prozedere nicht allzu oft, sodass der Testzeitraum in vielen Fällen reichen könnte. Illusionen sollte man sich über die Steifigkeit der Profile aber auch nicht machen: Dry/Wet und Feinanpassungen gibt es nur in der Sonarworks-Software, nicht in A Remote. Hier hilft einem nur der Export entsprechend vieler “leicht unterschiedlicher” Profile weiter.

Ferner ändert die Software nur etwas am Übertragungsverlauf und Delay – ein Kompromiss, da man eben nur für einen Punkt im Raum und nicht allgemein kompensieren kann. Nachhall kann man gar nicht erst per Software korrigieren, das geht weiterhin nur mit reichlich Absorbern. Und homogener Nachhall ist weiterhin wichtiger als „Zwangslinearisierung“. Mehr Zweifel meinerseits findet ihr im entsprechenden Test von Sonarworks, das mittlerweile auch Surround kann.

Warum nur kein REW-Support ?!

Dass ADAM auf die alternative Unterstützung der kostenlosen Software Room EQ Wizard, kurz REW, verzichtet hat ist wirklich Schade. Der größte Vorteil von REW ist und bleibt, dass man Messungen vornehmen kann, um überhaupt erst mal die perfekte Position zu finden, bevor man sich dann an den Übertragungsverlauf macht. Das habe ich bereits bei allen Sonarworks-Kooperation bemängelt, darunter die FLUID Image 2 oder gar der Merging ANUBIS.

Modell / Test-LinkA4VA44HA7VA77HA8H
Woofer/ Midrange1x 4 Zoll2x 4-Zoll1x 7-Zoll2 x 7 Zoll +
1 x 3,5 Zoll
1 x 8 Zoll
+ 3,5 Zoll
Leistung (RMS)110 W Tieftöner + 20 W Hochtöner110 W Tieftöner + 20 W Hochtöner110 W Tieftöner + 20 W Hochtöner250 W Tieftöner
+ 70 W Mitteltöner + 20 W Hochtöner
250 W Tieftöner
+ 70 W Mitteltöner + 20 W Hochtöner
Übergangsfrequenz3 kHz2,4 kHz2,6 kHz400 Hz, 3 kHz400 Hz, 3 kHz
Übertragungsverlauf52 – 45.000 Hz (-6 dB)46 – 45.000 Hz (-6 dB)41 – 42.000 Hz (-6 dB)34 – 45.000 Hz (-6 dB)31 – 45.000 Hz (-6 dB)
Preis / Thomann-Link€ 411,47€ 594,75€ 640,49€ 1189,49€ 1464,49
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