Praxis: ADAM A Control Software und Sonarworks
Die notwendige ADAM A Control Software für Mac und Windows gibt es nach erfolgreicher Registrierung kostenlos auf der Herstellerseite. Aktuell ist diese noch im Beta-Stadium, die in meiner Testumgebung aber absolut stabil lief. Nebenbei: Die Registrierung lockt immerhin auch mit einer Garantieerweiterung auf 5 Jahre für die ADAM A44H – machen, sonst ärgerste dich…
Ihr könnt mit der Software auch Sonarworks-Korrektur-Profile in die Box laden. Das finde ich besonders lässig, weil beim Lieferumfang der ADAM A44H eine 60-Tage-Testversion der Raumkorrektur-Software dabei ist. Einmal ausgemessen nutzt man diese unter Umständen diese gar nicht wieder. Schöner wäre jedoch auch die Unterstützung der kostenlosen Software REW gewesen, die vor allem von DIY-Freunden sehr geschätzt wird und die einem auch tiefer ins Geschehen eingreifen lässt.
Apropos DIY: Mit dem X-Art-Tweeter und Maßbändern „immer schön aufpassen“. Gerade beim Hantieren mit Metallmaßbändern und Zollstöcken atmet sich der magnetisch X-Art-Tweeter gerne mal so einen Maßband-Anker quer in die feinen Lamellen – und das ist nicht gut.
Klang der ADAM A44H
Klanglich zeigt sich die ADAM A44H sehr solide und offenbart besonders in den Mitten viele Details. Das bekommt manchen Musikstilen gut und anderen nicht. Insofern möchte ich mich nicht zu Attributen wie „überanalytisch“ oder gar „schön-färberisch“ hinreißen lassen. Besonders auf Einzelsignalen habe ich in der Aufnahme einen besonderen Detailreichtum empfunden. Insofern ist das hier für mich ein absolut legitimer Tracking-Monitor, vor allem verschraubt in ein Rack – und dafür wird er auch beworben!
Ob es zum Producen oder Mixen schlussendlich für einen reicht, muss man selbst entscheiden. Manchmal gibt es der Platz aber einfach nicht anders her. Und dann sind durchaus auch ein Paar “auf V gedrehte” A44H mit ihren kaum Hand-breiten Front eine legitime Alternative.
Für dich ausgesucht
Da sind zum einen natürlich die Schwächen im starken Tiefbass und zum anderen die vielen Sachen, die man beim Produzieren anfangs noch ohne Low-Cut hört. White Treasures von Jens Zimmermann geht hier dann einfach nicht laut, ohne dass einem die Ports mit frechen Turbulenzen entgegen furzen. Die Amps haben gefüllt noch genügen Bumms und selbst der Limiter meldet sich noch lange nicht – laut ist es aber eben nicht. Anders bei mittiger Musik und Rock – da hat mir die Box vor allem beim Musikhören persönlich ohnehin am besten gefallen – will sagen: fürs Wohnzimmer und gute Nachbarschaft ist das hier schon richtig dick!
Und es ist eben auch deutlich einfacher, ein solches Design zu rechtfertigen, wenn der Lebenspartner eventuell nicht so einen Hang zu Lautsprechertrümmern im Wohnzimmer hat. Für diese Preisklasse ist das alles wirklich sehr solide und, wie gesagt, vor allem in den Mitten detailliert. Man muss sich nur auch mit der Positionierung Mühe geben, was in einigen Testaufbauten wiederum schon etwas ulkig aussah.
ADAM A44H im Wohnzimmer
Die Box hat im direkten Nahfeld und für TV- und Screen-Abstände von bis zu 4 m genügen Druck, für Electronic Music fehlt es ihr allerdings etwas an Bumms. E-Gitarren klingen im Sweetspot hingegen super präzise und Akustisches fantastisch, vor allem Einzelsignale stehen sehr plastisch vor einem.
Der UNR-Mode macht den Gesamtklang und fertige Musik auf der ADAM A44H damit deutlich runder. Der leicht stressige Unterton ist außerdem verschwunden, er wurde nur noch bei hohem Pegel etwas harsch. Moderate Level bleiben hingegen unaufgeregt und somit hätte ich tatsächlich erst mal versucht, mich längerfristig auf UNR einzugrooven.