Praxis
In diesem Test beschränke ich mich auf den stehenden Betrieb und dafür muss ich grundsätzlich nicht viel mehr erledigen, außer die ADJ 15 HEX Bar IP auf eine feste Oberfläche stellen und mit Strom (eventuell DMX) zu verbinden. Die IP-Schutzbezeichnung mit der Zahl 65 besagt, dass Staub (erste Ziffer) und starkes Strahlwasser (zweite Ziffer) dem Licht nichts anhaben sollten. Die Anschlüsse sind dafür mit Gummiabdeckungen versehen und das Gehäuse ist abgedichtet.
Ein hängender Betrieb ist auch vorgesehen, vorher schraube ich die beiliegenden Omega Brackets an die Bracket Mounts und befestige diese dann mit Klammern an der Traverse. Ösen für Fangseile sind vorhanden – die Sicherungsseile, sowie die ebenso notwendigen Klammern müssen allerdings optional gekauft werden.
Ich stelle die ADJ 15 HEX Bar IP aber wie gesagt auf den Boden und stelle den Winkel ein, mit dem das Licht seine Arbeit erledigen soll. Zuvor muss ich dafür die Halterungsschrauben an den Seiten lockern. Während das Lösen der Schrauben ganz easy erledigt ist, empfand ich das Justieren des Winkels als recht schwergängig. Ich vermute, dass mein Testgerät in dieser Hinsicht etwas „zäh“ ist, in dem Video des Herstellers sieht es nämlich nicht anstrengend aus. Auch die Seetronic Stromverriegelung verhielt sich etwas „sperrig“ und wollte nicht auf Anhieb richtig Kontakt herstellen – am Ende war aber alles gut. Ich will dies allerdings nicht unter den Teppich kehren.
Bei Bedarf kann ich noch den im Lieferumfang enthaltenen Blendschutz mit der Schrauben auf der Oberseite des Lichts anbringen. Das ist schnell erledigt, genau wie das Einsetzen des beiliegenden Diffusionsfilters. An der Seite muss ich dafür nur eine Verriegelung nach hinten ziehen, schon kann ich den Filter vor die LEDs schieben.
Betriebsmodi und DMX
In dieser Hinsicht ist die ADJ 15 HEX Bar IP eher minimalistisch aufgestellt. Das bedeutet konkret, dass eine automatische Steuerung durch Musik- oder andere Audiosignale nicht möglich ist. Der Lichteffekt beschränkt sich auf eine Auswahl von 13 internen Programmen, deren Geschwindigkeit und Fades mit Werten von 0-255 eingestellt werden. Obendrauf gibt’s feste Farben sowie eine DMX-512-Steuerung. RDM wird ebenfalls unterstützt. Über DMX ist ein Master-/Slave-Betrieb möglich und die Steuerung über 6, 9, 12, 14, 17, 30, 33, 38, 41 und 60 Kanälen. Was ich damit anstellen kann, erläutert die Anleitung mit einer umfangreichen Tabelle. Bei 6 Kanälen steuere ich lediglich die Farben für alle LEDs, mit 9 Channel bekomme ich zusätzlich noch Kontrolle über Shutter, Strobe und Dimmer. Bei 17 DMX-Kanälen darf ich die internen Programme starten, ab 30 Channel bekomme ich Zugriff auf die einzelnen Zonen. 41 Kanäle bieten die aus meiner Sicht besten Gestaltungsmöglichkeiten.
Bedienung
Eine Fernbedienung liegt leider nicht bei, jegliche Einstellung muss am Gerät vorgenommen werden. Ich stelle hier die DMX-Einstellungen ein, mische feste Farben, wähle zwischen den automatischen Programmen und werfe einen Blick auf Systeminformationen.
Der Menüpunkt Personality beherbergt gleich eine ganze Reihe von Untermenüs. So aktiviere ich hier Master- und Slave-Modus, justiere den Gamma-Wert und auch die LED Refresh Rate. Da sind Werte von 900 bis 25000 Hz möglich. Der Submenü „Dim Mode“ erlaubt mir, die Kurve für den Dimmer an verschiedene Anwendungen anzupassen. Zur Auswahl stehen: Standard, Stage, TV, Architectural, Theatre und Stage 2. Weiterhin stelle ich hier mit zwei Werten die Dimmergeschwindigkeit ein. Neben der Option für Kalibrierung und Zurücksetzten auf Werkseinstellung finde ich hier abschließend die Display-Parameter. Das schaltet sich nämlich nach einer von mir festgelegten Zeit aus und „verriegelt“ auch die Bedienung. Für beides stelle ich die Zeit zwischen einer und zehn Minuten ein.
Das OLED-Display mit berührungsempfindlichen Tasten kümmert sich um meine Eingabe und zeigt mir die Menüs und Werte an. Das Touch-Display reagiert zügig, leider kann ich beim Verstellen von Werten nicht einfach den Finger auf dem Up- oder Down-Feld lassen, um beispielsweise von 240 auf 160 in Schritten herunterzugehen. Ich muss tatsächlich für jeden einzelnen Wert erneut auf den Screen tippen. Während die Anzeige gut beleuchtet ist, bleiben die vier berührungsempfindlichen Bedienfelder unbeleuchtet. Das ist in einigen Situationen etwas nervig, bei richtigen Knöpfen kann ich zumindest erfühlen, wo ich draufdrücken muss. Die ADJ 15 HEX Bar IP ist in erster Linie für die Steuerung über DMX ausgelegt. Das wird hier an vielen Stellen deutlich.
Lichtausbeute
Die 15 RGBAW+UV LEDs machen einen richtig guten Eindruck. Die Farben sehen klasse aus, das Amber gefällt und mit UV gibt’s noch einen schönen Bonus. Ein paar interne Programme mehr würden der Licht-Bar bestimmt gut stehen und auch die Beschränkung auf fünf Zonen mit jeweils drei LEDs ist ein gewisse Beschränkung. Der Diffusionsfilter erfüllt absolut seinen Zweck und auch der Blendschutz ist in einigen Setups sehr nützlich. Bis auf die gerade genannten Kritikpunkte bin ich mit der Kernkompetenz dieses Lichteffekts absolut zufrieden. Dass ich die LED Refresh Rate bis zu 25000 Hz variabel einstellen kann, ist als weiterer Pluspunkt zu sehen.