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AEA N13 Nuvo Test

Aktives Bändchenmikrofon AEA N13 Nuvo im Test: Eigentlich ist so ein Bändchenmikrofon eine simple Angelegenheit. Man nehme eine dünne, gefaltete Alumembran, spanne sie zwischen zwei Magneten und installiere einen Übertrager, fertig ist der Schallwandler. Wer dieses einfache Prinzip in besonders gute Produkte übersetzen möchte, muss sich etwas einfallen lassen. Der Gründer der amerikanischen Marke AEA hat sich zunächst einen Namen mit der Wartung alter Bändchen-Modelle gemacht, später hat man eigene Mikrofone und für Bändchenmikros optimierte Preamps entwickelt. Der neueste Streich der Firma ist unser Testgerät, das N13 aus der Nuvo Serie.

Review Ribbon Mic

Quick Facts zum AEA N22 Nuvo

  • aktive Elektronik
  • optimiert für mittlere Distanzen zur Schallquelle
  • reduzierter Nahbesprechungseffekt

AEAs Nuvo-Reihe

Die Reihe startete schon vor einigen Jahren mit dem N8 und dem N22, die sich nicht nur durch ihre aktive Elektronik auszeichneten, sondern auch durch unterschiedliche Anwendungsdistanzen. So besitzt das N8 einen traditionellen Ribbon-Charakter für das Fernfeld wie beispielsweise Drumrooms oder kleine Ensembles, während das N22 als Nahdistanzmikro konzipiert wurde. Was fehlte also? Richtig, ein Modell für die mittleren Entfernungen. Wie sich das AEA N13 Nuvo in der Praxis schlägt und wodurch es sich von den Geschwistern unterscheidet, lest und hört ihr auf den folgenden Zeilen.

AEA Nuvo Reihe
Für geringe (N22, vorne), mittlere (N13) und große (N8) Distanzen: Das N13 im Kreise der Nuvo Familie.

Das AEA N13 Nuvo besitzt einen kürzeren „Ribbon Motor“

Das N13 kommt in einem kompakten Kunststoffcase, neben dem Mikrofon selbst finde ich darin eine Anleitung, Aufkleber und einen Staubschutz. Zum Lieferumfang gehört auch eine Plastikhalterung mit integriertem Shockmount, dessen Konstruktion kaum einfacher sein könnte. Eine Gummischlaufe soll für die Entkoppelung sorgen und damit Rumpelgeräusche aus dem Signal heraus halten. Das N13 Nuvo selbst ist als kompakter Metalltubus mit Verdickung im unteren Drittel ausgelegt. Ein Gazenetz plus Metallgitter schützt die Reinaluminium-Membran, welche hier nur 1,2µ stark ist und auch mit ihrer Länge von 3,3 Zentimetern nicht mehr unter die „Large Ribbon Motors“ fällt. Zum Vergleich: N8 und N22 besitzen 1,8µ starke Membranen mit einer Länge von 5,97 Zentimetern. Als Übertrager kommt ein Modell des deutschen Spezialisten Lehle zum Einsatz.

N13 mit Halterung
Das N13 ist schlanker gebaut als viele andere Bändchenmikros.

Wer die technischen Daten liest, würde zunächst sicherlich eher von einem Kondensatormikrofon ausgehen. 20 bis 20000 Hertz Übertragungsbereich, 11,48 mV/Pa und satte 139 dB SPL klingen erst einmal nicht nach den Eckdaten eines Bändchens. Das Studium des Frequenzgangs zeigt jedoch den für Bändchen typischen Abfall ab etwa fünf kHz, Signale bei 20 kHz sind gute 13 dB leiser als solche bei etwa zwei kHz. Die gute Empfindlichkeit geht auf die aktive Auslegung zurück, welche entsprechend auch die Anforderungen an das Interface oder den Preamp deutlich reduziert.

Logo
AEA-Logo
XLR
Das AEA N13 Nuvo muss Phantomspeisung geliefert bekommen, um zu funktionieren.

So klingt das AEA N13 Nuvo am Drumset

Ausdrücklich empfiehlt AEA das N13 Nuvo als Overhead-Mikrofon, also positioniere ich das Testobjekt als Monomikrofon etwa einen Meter über der Snaredrum. Hierbei handelt es sich um eine ältere Tama Artwood Maple 14“ x 5,5“, die Toms und die Bassdrum bestehen aus Yamaha 9000 Recording Komponenten: 22“ x 14“ Bassdrum sowie 12“ x 8“ und 16“ x 16“ Floortom. Praktischerweise habe ich auch das für die Distanzmikrofonie empfohlene AEA N8 zur Hand, welches sich natürlich als Vergleich anbietet.

Drums
FOK-Position

Der erste Soundcheck zeigt, dass AEAs Aussage, dass das N13 einem Kondensator-Mikrofon auch klanglich ähnlicher sein soll als von anderen Bändchen gewohnt, durchaus seine Berechtigung hat. Im Vergleich mit dem N8 geht es lebendiger und insgesamt präsenter zu, harsch wird es jedoch trotzdem nie, im Gegenteil. Schnell in der Transientenabbildung, dabei jedoch angenehm sanft, so würde ich das N13 bei seiner ersten Station charakterisieren. Diese Attribute bestätigen sich auch vor dem Drumset, als Front of Kit Mikro. Die Overhead-Aufgaben übernehmen jetzt zwei AKG C214 in ORTF-Anordnung. Hier gefällt mir das N13 genauso gut, denn es verleiht dem Gespielten eine schöne Räumlichkeit, während Transienten wie Hi-Hats und Beckenanschläge griffig und kompakt klingen. Im Vergleich präsentiert sich das N8 milder und insgesamt voller im Bassbereich. Zu guter Letzt haben ich das N13 noch am Floortom positioniert, das N8 als Front of Kit sowie das N22 als Snare-Mikro verwendet. Die anderen Trommeln sind ebenfalls abgenommen. Mir gefällt der natürliche Klang des Floortoms, alle Details vom Anschlag bis zum Kesselton wirken akkurat abgebildet, auch die Transienten sind wieder blitzschnell. Die Kombination mit den beiden Geschwistern läßt erahnen, wie plastisch eine komplette Abnahme mit dieser Mikrofonserie klingen könnte.

BD
Das aktive Bändchenmikrofon AEA N13 Nuvo im Test an der Bassdrum
Audio Samples
0:00
Mono Overhead, im Mix Mono Overhead, solo N8, Mono Overhead, im Mix N8, Mono Overhead, solo Front of Kit, im Mix Front of Kit, solo N8, Front of Kit, im Mix N8, Front of Kit, solo Floortom, N8 (Fok) und N22 (Snare), im Mix Floortom, N8 (Fok) und N22 (Snare), solo

So klingt das AEA N13 Nuvo an der Akustischen

Dass das AEA N13 Nuvo auch an der von Gitarrist Michael Krummheuer gespielten Akustischen überzeugen dürfte, konnte man schon beim Abhören der Overhead-Files vermuten, schließlich bewährt sich die Verbindung aus schnellen Transienten und runden Höhen auch und gerade an Saiteninstrumenten. Die Resultate klingen nicht nur hervorragend, der Vergleich sowohl mit dem N8 auch auch dem N22 zeigen außerdem, wie konsequent AEA die drei Mikrofone aufeinander abgestimmt hat. Alle Mikrofone stehen in einem Abstand von etwa 35 Zentimetern zum zwölften Bund, das N8 liefert erwartungsgemäß den rundesten Körper, während das N22 am drahtigsten klingt. Das N13 liegt mit seinem äußerst ausgewogenen, dreidimensionalen Klangbild genau dazwischen.

Gitarre
Gitarrenaufnahme m it dem Ribbon Mic
Audio Samples
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Akustische, Strumming Akustische, Picking N8, Akustische, Strumming N8, Akustische, Picking N22, Akustische, Strumming N22, Akustische, Picking

Alternativen zum AEA N13 Nuvo

Neben den Schwestermodellen AEA N22 und AEA N8, fallen mir in der Preisklasse als Alternativen zum N13 vor allem noch weitere AEAs ein – etwa das R84A, welches sich am klassichen AEA R44C orientiert, aber ebenfalls für mittlere Abstände konzipiert wurde. Das AEA KU5A ist eine Hyperniere und gilt als sehr robust.

Fazit

Sowohl für sich betrachtet als auch im Vergleich mit den anderen beiden Mikrofonen aus der Nuvo Serie, dem N8 und dem N22, bietet das neue AEA N13 Nuvo eine sehr überzeugende Vorstellung. Es klingt gleichzeitig groß und präzise, liefert eine extrem schnelle Transientenwiedergabe und verfügt über hohe SPL-Reserven. Außerdem ist es kompakt gebaut und die aktive Schaltung stellt geringere Ansprüche an Preamps. Im Vergleich zu traditioneller ausgelegten N8 hat es einen geringeren Nahbesprechungseffekt und weniger Tiefenanteile, klingt aber räumlicher und bassiger als das für Closemiking ausgelegte N22. Wer also einen hochwertigen, unkomplizierten Bändchen-Allrounder sucht, sollte das N13 auf jeden Fall mal ausprobieren.

aktives Ribbon Mic
  • Bauart: aktives Bändchenmikrofon
  • Richtcharakteristik: Acht
  • Ausstattung: keine
  • Empfindlichkeit: 11,48 mV/Pa
  • Frequenzgang: 20 bis 20000 Hertz
  • Lieferumfang: Case, Halterung mit Shockmount, Anleitung, Staubschutz
  • hergestellt in: USA
  • Webseite: aearibbonmics.com
  • Preis: € 1299,– (Straßenpreis am 20.6.2024)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • klarer, lebendiger Klang
  • schnelle Transientenabbildung
  • vielseitig einsetzbar
  • hochwertige Verarbeitung
Contra
  • keins
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AEA N13 Nuvo Test
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