So klingt das AEA N28 Nuvo als FOK an den Drums
Besonders gerne werden Stereomikrofone natürlich dort eingesetzt, wo eine breite Schallquelle vorliegt, also zum Beispiel vor oder über dem Schlagzeug. Also habe ich das N28 etwa einen halben Meter vor meinem Yamaha Recording Drumset platziert. Als Preamps kommen die neutralen RME UFX zum Einsatz. Für die Mix-Aufnahmen ist der Rest der Sets standardmäßig voll mikrofoniert. Obwohl mein Studio für Raumaufnahmen mit Bändchen nicht optimal geeignet ist, sorgt das N28 für große Zufriedenheit. Es klingt groß, natürlich und gleichzeitig extrem detailliert und realistisch. So klingt mein Set im Raum, ist mein erster Gedanke beim Abhören. In Kombination mit den anderen Mikrofonen ergibt sich ein präziser, offener Drumsound mit organischen Raumanteilen, welche später per Kompressor und EQ nach Geschmack aufbereitet werden können.

Praktischerweise hatte ich zeitgleich das AEA R88A ebenfalls zum Test da, so dass sich ein Vergleich natürlich geradezu aufdrängte. Und siehe da, entsprechend der Auslegung des Mikrofons geht es hier leicht bassbetonter und „klassischer“ zu, die Transienten werden minimal breiter dargestellt als beim N28.
Eine echte Alternative ist das N28 auch als Overhead-Mikrofon
Die nächste Station ist die Overhead-Position über dem Drumset. Und schon beim Aufbau spielt das N28 seine Vorteile aus, denn es ist kaum größer und schwerer als ein einzelnes Stäbchenmikro. Massive Stative und „Kipp-Angst“ sind also nicht nötig. Gleichzeitig bietet das Stereo-Ribbon dieselben klanglichen Vorteile wie vor dem Drumset, hervorzuheben ist auch die ausgewogene Tiefenstaffelung, welche auch das Floortom plastisch abbildet.

Nach saftiger geht es mit dem R88A zu, welches zwar einen wirklich massiven Mikrofonständer erfordert, dafür aber einen noch gewaltigeren Sound in den Bässen und Tiefmitten abbildet. Welchem Modell man hier den Vorzug gibt, dürfte also auch vom täglichen Nutzungsprofil abhängen. Zu guter Letzt habe ich noch einen Mix meines Drumsets mit Mid/Side-Verfahren angefertigt. Das N28 steht hier etwas zwei Meter vor dem Set, ein Kanal zeigt als Mitte-Signal auf die Achse Bassdrum-Snare-Hi-Hat, der andere Kanal bildet die Seiten ab. Das Ergebnis, leicht zu den anderen Signalen hinzu gemischt, überzeugt mit realistischer, fein gezeichneter Räumlichkeit, die ich meinem Studio so gar nicht zugetraut hätte.
So klingt das AEA N28 Nuvo an der Akustischen
Um die Fähigkeiten des N28 Nuvo an der Akustischen Gitarre zu testen, habe ich meinen Kollegen André Hubert eingeladen. Der Soundcheck in zunächst etwa einem Meter Entfernung, ausgerichtet auf den zwölften Bund, fördert einen kompakten, klaren Klang zutage, welcher sich durch Änderungen in der Position vielfältig formen läßt und immer äußerst detailliert und realistisch daher kommt. Deutlich anders klingt im Vergleich das große AEA R88A, welches einen „larger than life“ Sound darstellt und auch bei etwas größeren Distanzen den vollen Körper behält.
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Die Kanaltrennung ist erstaunlich
Was mit dem N28 jedoch besonderen Spaß macht, ist die seitliche Nahmikrofonierung im Singer-Songwriter-Setting, hier zeigt ein Kanal auf den Mund, der andere auf das Griffbrett. Nicht nur der Klang ist sehr überzeugend, auch die Kanaltrennung ist einigermaßen verblüffend. Mit ein bisschen Finetuning bei der Positionierung und Disziplin des Spielers lassen sich hier später auch drastische Eingriffe in der Nachbearbeitung realisieren, ohne dass eines der musikalischen Elemente zu stark vom anderen betroffen wäre.


Das AEA R88A in diesem Test spielt gleich mehrere Rollen auf einmal. Es ist zugleich die Stereoversion des AEA N8 Nuvo als auch die aktive Version des bekannten und beliebten R88.

Das AEA N8 Nuvo ist ein kompakt gebautes, aktives Bändchenmikrofon, ausgelegt auf weitere Distanzen zur Schallquelle – und die Monoversion des aktiven R88.

Um Bändchenmikrofone, ihren Klang und ihre Benutzung ranken sich einige Mythen – hier wird aufgeklärt und aufgeräumt!

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