PRAXIS
Kabelkonstruktion
Neben dem bereits erwähnten Skype-Adapter befinden sich zwei weitere Kabel im Gepäck. Zum einen ist dies Rundkabel, welches ein Mikrofon beherbergt, das sinnvollerweise jedoch nicht im Spiralkabel verbaut ist. Dieses ist übrigens 1,5 Meter lang, recht fest gewickelt und kann auf etwa 2,5 Meter ausgezogen werden. Die jeweiligen Enden sind mit einer vergoldeten 3,5-Millimeter-Klinke ausgestattet, ein Adapter auf 6,3 Millimeter liegt bei. Etwas eigentümlich ist die Tatsache, dass etwa 15 Zentimeter Kabel fest an der linken Seite ausgeführt werden und in einer Miniklinke fußen, wo sich dann eine der anderen Strippen anschließen lässt. Im Falle eines Kabelbruchs des fest installierten Teiles ist also gegebenenfalls die Serviceabteilung in Anspruch zu nehmen. Allerdings sehe ich hier auch einen Vorteil: Sollte die Vorsehung einen Kollegen über die Strippen stolpern lassen, während ihr euch zum Plattenkoffer umdreht, reißt es nicht gleich den Hörer vom Kopf oder Schlimmeres.
Klangqualität
Bei der Hörprobe zeigt sich, dass der Sound ziemlich druckvoll ist und einen ausgeprägten Bassbereich aufweist. Im Direktvergleich zu den Konkurrenten wirkt der Tank aufgrund unterrepräsentierter Höhen und betonter Mitten etwas topfiger und nicht so transparent, was beim Beatmatching im Gegensatz zum Studioalltag nicht so stark ins Gewicht fällt. Der Aerial7 fährt eine hohe Lautstärke auf und kommt auch mit hohen Pegeln einigermaßen gut zurecht. Wenn ich den Low-EQ aufdrehe oder ihn mit einem Sinus-Sweep von 5-30 Hertz beschicke, kommt er allerdings ein wenig ins Straucheln. Bei sehr hohen Pegeln (Aua!) neigt er zum Zerren. Halten wir ihm zugute, dass er für weniger als die Hälfte des Preises mancher Konkurrenten über die Ladentheke geht, ist dies vielleicht nicht verwunderlich – kostet aber Punkte. Die kann er zum Teil wieder am iPad einfahren, weil er trotz seiner 64 Ohm einen ziemlich guten Wirkungsgrad an den Tag legt und dabei lauter rüberkommt, als zum Beispiel der Ultrasone.
Auch wenn wir in dieser Sparte normalerweise keine Mikros integriert haben, möchte ich hier kurz darauf eingehen. Getestet wurde an einem HTC. Das Mikrofon sitzt recht hoch am Kabel. Die Taste übernimmt das Einstarten und Pausieren des Musikplayers (Soloklick) sowie die Annahme und Anwahl, Beenden und Halten des Gesprächs (Doppelklicks). Ein prima Feature, wenn man den Tank an einem Mobiltelefon betreibt und keine Lust auf potenziell mitgelieferte In-Ear-Monitore hat. Zudem besitzt es für ein Headset-Mike respektable Klangeigenschaften. Tja, und wer darauf keinen Wert legt, klemmt einfach ein anderes Kabel an seinen MP3-Player. Für die Kanzel ist ja die Spirale da. Ein nettes Bonbon.
Tragekomfort und Handling
430 Gramm soll der wiegen? Das erscheint mir etwas hoch, auch wenn es so auf manchen Webseiten zu finden ist. Aufgrund fehlender Gewichtsangaben hilft nur der Gang zur Waage, was dem Probanden 300 Gramm netto bescheinigt. Die extragroßen ohrumschließenden Polster sind von der härteren Sorte und klassisch nabenbefestigt. Sie haben einen Durchmesser von 90 Millimetern und sorgen für eine praxistaugliche, wenngleich nicht herausragende Schallabdichtung. Der Tank erinnert vom Aufbau her ein wenig an meinen altgedienten Sony MDR 500, wie ihr dem nachstehenden Foto entnehmen könnt. Besonders was die Wölbung für den Kopf angeht, die nicht besonders breit ausfällt, sondern eher an mein Frühstücksei erinnert. Der knallbunte Paradiesvogel sitzt akzeptabel auf dem Kopf und lässt sich durch den weichen biegsamen Bügel und die Möglichkeit, ihn auf jeder Seite in sieben Stufen um drei Zentimeter auszuziehen auf Passform bringen. Der Spartaner im Konglomerat. Ferner werden die beiden Nähte die am inneren und äußeren Rand Netzstoff und Kunstleder verbinden schon nach kürzerer Tragezeit spürbar, was ihn im Tragekomfort auf ein ähnliches Niveau wie den ungepolsterten TMA1 herabsetzt. Den Schütteltest besteht er wiederum gut, vor allem auch, wenn man ihn hinter dem Ohr trägt.
Rund 180 Grad vertikale Neigung der Muschel und 90 Grad Drehung des Kugelgelenks sorgen dafür, dass man den Hörer bei Bedarf schnell wegklappen kann und auch schultergeklemmt lässt er sich gut abstimmen. Ob die Rückholfeder im Gelenk tatsächlich sein muss, ist sicherlich eine Frage des Geschmacks, aber es gibt Deejays, die schwören drauf. Ein wenig irritiert hat mich der ungleich intensivere Schnappmechanismus des Bügelrasters auf der rechten Seite. Hier hätte ich mir mehr Sorgfalt in der Endkontrolle gewünscht. Ist aber bei dem heutigen Preisdruck vielleicht nicht immer so leicht umzusetzen.