AIAIAI TMA-2 DJ XE und Studio XE Test

PRAXIS

Die Komponenten beider Kopfhörer sind bis auf die unterschiedlichen Earpads identisch. Die Ohrpolster kannte ich schon von einem früheren Test, daher war ich besonders gespannt auf den Klang der S01 Membranen und die Qualität des H01-Kopfhörerbügels 

1/2  Der AIAIAI TMA-2 DJ XE in zusammengebauter Form

2/2  Der AIAIAI TMA-2 Studio XE in zusammengebauter Form

Click & Go

Los geht es mit Bastelei: Die Earpads der TMA-2-Serie werden auf die Membranen mit 4 Plastiknoppen aufgeklickt, was eine wirklich stabile Verbindung ist. Die zusammengeklickten Ohrmuscheln werden dann auf den mit groben Rastern versehenen Kopfbügel gesteckt und mit den dort herumbaumelnden Miniklinkensteckern verbunden. 

Das Kabel wird dann je nach Vorliebe links oder rechts an eine der beiden Ohrmuscheln geklickt und verriegelt. Das geht alles superschnell und ohne Werkzeug von der Hand, hier kann wirklich niemand was falsch machen.

1/5  Die Membranen und Ohrpolster werden zusammengeklickt. Hier der S01 mit dem Earpad E02 des TMA-2 DJ XE …

2/5  … und hier die S01-Membran mit dem E04-Earpad des TMA-2 Studio XE

3/5  Zusammengeklappt dann wirklich sehr fest zusammengeklickt

4/5  Die Miniklinkenstecker am Kopfbügel werden in die Buchsen der Membranen gesteckt

5/5  Welche Buchse man wählt, ist egal

Feel

Frisch zusammengeklickt werden die Kopfhörer aufgesetzt und machen dabei ebenfalls einen guten Eindruck. Erwartungsgemäß schmiegt sich der Studio XE mit seinen weichen Earpads geschmeidiger ans Ohr als der DJ XE.

Beide Kopfhörer fühlen sich sehr robust an. Das weiche Oberflächenmaterial gibt ein schönes Gefühl beim Berühren. Die robuste und einfache Konstruktion wiederum gibt die gefühlte Gewissheit, dass hier nichts so einfach kaputtbrechen wird, wie mir das schon bei vielen raffiniert faltbaren Kopfhörerkomponenten aus Hardplastik passiert ist. 

Die Earpads sitzen trotz Klickverschluss supersicher auf den Membran-Teilen und die gesamte Hörmuschel wiederum steckt safe auf dem geriffelten Kopfbügel. 

Der Bügel selbst ist der „Billigheimer“ unter den AIAIAI-Headbands, kostet nur die Hälfte des H02, aber für mich funktioniert der gut und nimmt in meiner kleinen DJ-Tasche extremst wenig Platz weg. Daher auch hier Daumen hoch.

1/3  Das E04-Ohrpolster ist weich und geschmeidig

2/3  Auch das kleinere E02-Ohrpolster ist schön weich

3/3  Die Ohrpolster können nicht geklappt oder angewinkelt werden

Das Kabel ist schwarz, gerade, dick und kurz. Die solide Ummantelung, der integrierte gewinkelte Stecker und die feste Verriegelung am Ohrstück zeugen von hoher Qualität.

Ich mag allerdings lieber längere Kabel und ziehe daher das C02-Spiralkabel von AIAIAI eindeutig vor. Andererseits kenne ich auch viele DJs, die diese kurzen Kabel à la Sennheiser HD-25 vorziehen, insofern ist das letztlich Geschmackssache.

1/2  Das C05-Kabel ist dick, gerade und nur 1,5 m kurz

2/2  Der Winkelstecker mit abschraubbarem 6,3 mm Adapter ist fest im Kabel integriert

Sound

Die 40 mm großen S01-Lautsprechermembranen aus steifer Biozellulose klingen präzise und neutral. Gerade mit dem E04-Ohrpolstern des TMA-2 Studio XE ist langes und entspanntes Hören möglich. 

Auf großen Köpfen wie meinem ergibt die Over-Ear-Konstruktion noch mal extra Sinn, weil die Ohrpolster sich um die Ohren schmiegen und nicht auf ihnen liegen. Der Kopfbügel sitzt entspannter und langes Tragen macht deutlich mehr Spaß. Deswegen kann ich mir die Studio XE auch sehr gut als DJ-Kopfhörer vorstellen, gerade auf Reisen.

Modular

Das modulare Konzept von AIAIAI ist schon ziemlich genial. Man kann defekte Teile relativ preiswert wieder austauschen.  Wie oft ist mir schon eine Kopfhörermuschel von relativ teuren, aber mit Hartplastikbügeln bestückten Kopfhörern abgebrochen, wodurch der komplette Kopfhörer unbrauchbar wurde. (Ja, natürlich habe ich eine übrig geblieben Muschel schon als „Lollypop-ohne-Stiel“ benutzt, aber das machste halt auch nur mit einem zerbrochenen Kopfhörer.)

Man kann bei Bedarf easy upgraden. Wer mit einem der XE-Headphones anfängt und dann höhere Ansprüche entwickelt, kann den vorhandenen Kopfhörer relativ preiswert gehörig aufmotzen. Ob nun mit einer teureren Membran oder einem längeren flashig-farbigen Kabel, ohne gleich einen ganz neuen Kopfhörer kaufen zu müssen.

Auch andere Hersteller bieten austauschbare Kabel oder Ersatz für abgenutzte Earpads. Aber so einfach und schnell und ohne Werkzeug austauschbar sind wirklich nur die Komponenten der AIAIAIs. Dafür ein großes Kompliment.

1/2  Robust und preiswert: der AIAIAI TMA-2 DJ XE

2/2  Bis auf die Over-Ear-Ohrpolster identisch: der AIAIAI TMA-2 Studio XE

Für wen ist das?

Die AIAIAI-TMA-2 Kopfhörer Serie ist ideal für alle DJs, die keine schwenkbaren Kopfhörermuscheln brauchen. Die Bauqualität ist dadurch superrobust, der Klang ist je nach Membran gut bis top und die Austauschbarkeit der Komponenten ist megapraktisch. Die einzelnen Komponenten sind aus recycelten Materialien und bei guter Pflege lebt der Kopfhörer womöglich ewig, mit ein paar Replacements hier und da.

Die hier getesteten Fertig-Sets sind die günstigsten Einstiegskonfigurationen. Der DJ XE macht einen Superjob für faires Geld und mir hat er bei meinen Gigs im September auf der Bühne genau so viel Spaß gemacht wie beim Erstellen meiner Playlisten auf der Anreise im Zug und im Hotel. Bei diesem Arbeitspferd kann der DJ bedenkenlos zugreifen.

Beim Studiokopfhörer sieht das etwas anders aus. Hier ergibt es für mich keinen Sinn, die gleiche Membran zu verbauen wie im DJ-Kopfhörer, sondern hier würde ich immer zu der Konfiguration S05/E08/H10/C02 greifen, wie wir sie im Mai 2022 getestet haben. Die sehr schön auflösenden Membranen und vor allem das fast latenzfreie Wireless-System sind die Topargumente für den Kauf eines AIAIAI TMA-2 Studiokopfhörers und diesem hohen Maßstab wird die Studio XE-Variante nicht gerecht.
https://www.bonedo.de/artikel/aiaiai-tma-2-studio-wireless-und-tma-2-dj-v2-test/

Aber der TMA-2 Studio Wireless+ kostet natürlich auch gleich mehr als das Doppelte. Und der Sitzkomfort des Over-Earpads E04 ist schon wirklich geschmeidig. Für 10,- Euro mehr gibt’s die E08 Over Ears aus Alcantara, einem Mikrofaserstoff, der mir beim Test des TMA-2 Studio Wireless+ an heißen Tagen noch etwas bequemer für lange Studiosessions wirkte.

Das ist jedoch ebenfalls Geschmackssache. Zumindest das nur 30,- Euro teure Upgrade auf die S05-Membrane sollte man sich aber gönnen, wenn man seinen AIAIAI im Onlinestore bestellt.

AIAIAI TMA-2 Serie – verschiedene Konfigurationen

Produkt	AIAIAI TMA-2 DJ XE	AIAIAI TMA-2 Studio XE	AIAIAI TMA-2 DJ V2	AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+
Membrane	S01 = 60,- Euro	S01 = 60,- Euro	S02 = 90,- Euro	S05 = 90,- Euro
Earpads	E02 = 35,- Euro	E04 = 45,- Euro	E02 = 35,- Euro	E08 = 55,- Euro
Headband	H01 = 25,- Euro	H01 = 25,- Euro	H02 = 50,- Euro	H10 – 180,- Euro
Kabel	C05 = 20,- Euro	C05 = 20,- Euro	C02 = 25,- Euro	C02 = 25,- Euro
Anwendung
Preis	140,- Euro	150,- Euro	200,- Euro	350,- Euro

Für kleine leichte kompakte On-Ear-DJ-Kopfhörer gibt es ein immer noch beliebtes klassisches Vorbild, an dem alle anderen erst mal vorbei müssen: den Sennheiser HD-25, der bereits seit den Achtziger Jahren in immer neuen Geschmacksformen, aber mit dem stets gleichen Prinzip gebaut wird. Recht nah kommt ihm der neue Pioneer HDJ-CX: variabler verstellbar, aber dadurch auch bruchgefährdeter.Der Phonon SMB-03 ist kompakt genug für DJ-Anwendungen, taugt aber auch als Studio-Kopfhörer für elektronische Musikproduktion. Er ist bei Weitem der teuerste Kopfhörer in unserer kleinen Übersicht.

AIAIAI TMA-2 DJ XE – mögliche Alternativen

Produkt	AIAIAI TMA-2 DJ XE	Sennheiser HD-25	Pioneer HDJ-CX	Phonon SMB-03
Frequenzbereich	20 – 20000 Hz	16 – 22000 Hz	5 – 30000 Hz	10 – 24000 Hz
Max SPL	117 dB	120 dB	103 dB	98 dB
Belastbarkeit	70 mW	200 mW	2000 mW	450 mW
Earpads austauschbar	ja, per Klick	ja	nein	nein
Kabel steckbar	ja	nein	ja	ja
Ohrmuscheln drehbarbar	nein	nein	nein	ja
Ohrmuscheln klappbar	nein	ja	ja	nein
Preis	140,- Euro	139,- Euro	108,- Euro	229,- Euro