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AIAIAI TMA-2 Serie Test

Die in Kopenhagen beheimatete Firma AIAIAI baut Kopfhörer und wir basteln wie im Fall des TMA-2 fleißig mit. Denn bei dieser Serie dürfen wir unseren persönlichen Lieblingshörer, sofern wir nicht auf ein vorgefertigtes Modell setzen wollen, im Online-Store unseres Vertrauens zusammenstellen und nach dem Eintreffen in heimischen Gefilden selbst zusammenstecken. Wir haben uns jedenfalls alles schicken lassen, was die TMA-2-Serie an Einzelteilen zu bieten hat und wollen mal sehen und hören, ob Preis, Sound und Eigenleistung in gesundem Verhältnis zueinander stehen.

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AIAIAI TMA2 Modularkopfhörer

Details

Bügel und Polster

Die Kopfbügel sind recht schlichte Gesellen. Es handelt sich um einteilige Nylon-Omegas von unterschiedlicher Breite und Polsterung. Der Luxuriöseste (H03) misst 2,8 Zentimeter in der Breite und besitzt eine gut 1 Zentimeter starke Lederpolsterung. Mit 60 Euro ist das alles andere als ein Schnäppchen. H02 verzichtet auf das Leder und ist stattdessen mit Silikon gepolstert. Das spart dem Kunden immerhin zehn Euro. Das einfachste Exemplar H01 kostet 30 Euro, ist zwei Zentimeter breit und will dem Träger mit einer rudimentären Schaumstoffummantelung schmeicheln.
Bei den Ohrpolstern haben wir die Qual der Wahl. Sieben Exemplare sind verfügbar, vier On-Ear- und drei Over-Ear-Varianten. Diese unterscheiden sich im Material: Mikrofaser und zwei unterschiedliche Lederimitate (PU Leather = glatt, Leatherette = etwas matter) sind für beide Größen erhältlich. Die On-Ears gibt es zusätzlich auch noch in Velours. Nur zur Orientierung: Die großen Glattlederpolster kosten 50 Euro.

Fotostrecke: 9 Bilder Es beginnt mit der Auswahl eines Polsters und …

Kabel und Wandler

Kabel gibt es im TMA-2-Universum in Hülle und Fülle. Zunächst hätten wir Spiralkabel im Angebot und zwar in 1,5 und 3,65 Meter Länge, erstgenanntes auch mit Textilmantel. Gerade Kabel sind in 1,2 Meter Länge verfügbar, außerdem zwei Varianten mit Mikrofonen (mit einem Taster oder dreien) für iPhones und andere Mobil Devices. Zur Orientierung: Das kleine Spiralkabel kostet 25 Euro.
Die vier Schallwandler sind multinationale Produkte. Entworfen wurden sie in Dänemark von der Firma Kilo, fertigen lässt AIAIAI in China und Teile der Konstruktion, etwa die Schwingspulen, stammen aus Japan. Ein erster Blick auf die technischen Daten lässt erkennen: Mit 117 bis 120 dB Schalldruck sind unsere Prüflinge alles andere als Leisetreter. Mit einer Impedanz von 32 Ohm produzieren sie auch an eher schwachbrüstigen Vorverstärkern erhebliche Lautstärken, die durchaus gesundheitsschädlich sein können. Also Obacht!
Auf den ersten und auch den zweiten Blick sind die Lautsprechereinheiten nicht voneinander zu unterscheiden. Alle vier Wandler sitzen in einem identischen Kunststoffgehäuse, selbst nach Öffnen des „Deckels‟ lässt sich nicht viel erkennen. AIAIAI schweigt sich darüber aus, welches prinzipielle Bauprinzip angewandt wurde. Ohnehin sind die Dänen mit technischen Daten zurückhaltend. Zur Lautstärke äußert man sich gerne, zum Frequenzgang hingegen gar nicht. Doch wozu haben wir Ohren.

Fotostrecke: 3 Bilder Die drei Kopfbügel unterscheiden sich in Breite und Polsterung.

Geschmacksrichtungen

Das günstigste Wandlerpärchen für 65 Euro hört auf den Namen S01 „All-round“. Wie bei allen anderen Wandlern auch kommt ein Neodym-Magnet zum Einsatz, als Membran wird PET verwendet. Der Hersteller empfiehlt diese Lautsprechereinheiten als universelle Hörer für jeden Zweck und in der Tat vernehme ich ein ausgewogenes Klangbild mit gutem, aber nicht übertriebenem Bassbereich, dezenten Mitten und klaren Höhen. Allerdings tendieren die Wandler zum Klingeln. In der hervorragenden Aufnahme „Paris sera toujours Paris‟ der französischen Chansonette Zaz zum Beispiel fängt deren angenehm rauchig-kratzige Stimme recht schnell an zu nerven. Das habe ich so bei noch keinem anderen Kopfhörer dieser Preisklasse erlebt.
Der Gegenentwurf zu diesen Wandlern verbirgt sich hinter den Lautsprechereinheiten S03 „Warm“. Hier verbaut der Hersteller eine titanbeschichtete Membran sowie einen vollständig geschlossenen Treiber. Wir nehmen diese Details zur Kenntnis und widmen uns dem Hörtest: Tatsächlich klingt das obere Spektrum deutlich zurückhaltender, sehr angenehm. Dafür ist der Bass spürbar prägnanter und auch die unteren Mitten gewinnen im Vergleich zum S01 an Prägnanz. So ploppt der Kontrabass in „Paris sera toujours Paris‟ munter vor sich hin, Attack und Bauchigkeit des Instruments lassen sich hervorragend heraushören. Ebenfalls überzeugen die beiden Gypsy Gitarren mit präzisen Anschlagsgeräuschen und guter Klangentfaltung. Die S03 bereiten der Musik eine schöne Bühne, damit lassen sich auch Mixe kritisch überprüfen.
Beim S02 „Punchy“ bewegen wir uns in Richtung Spaßhörer. Der Treiber ist wiederum titanbeschichtet und besitzt einen kleinen Bassreflexkanal, verrät der Hersteller. Auffällig ist die im Vergleich zum S03 nochmals kräftigere Basswiedergabe, gerade im mittleren Bereich. EDM macht mit diesen Wandlern richtig Freude, akustische Musik gewinnt allerdings nicht immer durch die aufgebrezelten Bässe. Prima für die U-Bahn oder den Club, fürs Studio färben mir die S02 zu stark.
Als „Vibrant‟ (lebhaft) bezeichnet AIAIAI das Wandlerpärchen S04. Das ist eine leichte Untertreibung, denn die S04 sind brutal laut. Wohl ein Effekt des besonders leistungsfähigen Neodym-Magneten. Im Vergleich zu den S02 legt der Bass noch mal eine Schippe drauf und auch die Präsenzen sind erheblich durchsetzungsstärker. Hört man S02 und S04 gegeneinander, klingen die S02 beinahe langweilig. Als Studiohörer taugt das nicht, denn die Wandler gaukeln sehr viel mehr Bass vor, als tatsächlich vorhanden ist. Freunde der elektronischen Musik werden an diesem Pärchen aber durchaus Freude haben, ebenso DJs, denen ihre Kopfhörer nie laut genug sein können. Allerdings schlagen die S04 mit 100 Euro zu Buche.

Fotostrecke: 3 Bilder So sehen die Lautsprechereinheiten aus. Wer genau hinsieht, erkennt: Hier handelt es sich um das Modell S02 „Punchy“.
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