Akai MPK 261 im bonedo-Review – Mit den Modellen MPK 225 (25 Tasten), MPK 249 (49 Tasten) und der hier getesteten 61-Tasten-Version MPK 261 präsentiert Akai die zweite Generation seiner MPK Keyboard Controller. Die auffallend üppige Ausstattung an Reglern, Knöpfen und den im Trend liegenden farbig beleuchteten Drums Pads unseres Testobjekts offenbaren, dass Akais MPK 261 als „Schaltzentrale der Macht“ DAW-Musiker als potentielle Käufer umwirbt.
Masterkeyboards mit DAW-Kontrollmöglichkeiten sind nichts wirklich neues, doch bisher überzeugte mich kein Gerät, das mir unter die Finger kam. Wie überzeugend die Merkmale und Eigenschaften des Akai MPK 261 sind, zeigt dieser Testbericht!
Details
Lieferumfang
Das MPK 261 wird als Bundle mit den Software-Instrumenten SONiVOX Eighty-Eight Ensemble (Grand Piano), SONiVOX Twist (Spectral Morphing Synthesizer) und dem Synthesizer Hybrid 3 von AIR Music Tech ausgeliefert. Details und Hörbeispiele dazu befinden sich auf der jeweiligen Hersteller-Homepage. Des Weiteren gibt es eine Einstiegsversion von Ableton Live („Lite”) sowie die hauseigene Software Akai Pro MPC Essentials, die wir bereits hier getestet haben. Nach erfolgter Registrierung steht die Software, deren Verkaufspreis im Einzelerwerb schon fast am Preis des kompletten Bundles kratzt, zum Download zur Verfügung. Obwohl man davon ausgehen kann, dass die ambitionierte Zielgruppe des MPK 261 softwareseitig schon gut ausgestattet ist, stellen die hochwertigen Plug-Ins definitiv einen Mehrwert dar. Weiterhin wird ein USB-Kabel sowie ein gedruckter, mehrsprachiger (auch deutsch) Quickstart Guide mitgeliefert. Eine ausführliche, ausschließlich englischsprachige Bedienungsanleitung steht auf der Homepage zum Download bereit.
Verarbeitung
Hier braucht man nicht um den heißen Brei herumreden: Die komplette Verarbeitung des Akai MPK 261 ist exzellent! Die optische Anmutung ist absolut hochwertig, was sich auch in der Verarbeitungsqualität und Haptik sämtlicher Bedienelemente widerspiegelt. Alle Regler und Potis lassen sich präzise einstellen und sind definitiv profitauglich, ganz im Gegensatz zur schwammigen und ungenauen Regelung einiger vergleichbarer Geräten, die in der Vergangenheit meinen Weg kreuzten. Die Aftertouch-fähige Tastatur ist so ziemlich die beste „Synthesizer-Tastatur“, die ich jemals gespielt habe. Durch ihre leichte Gewichtung ist tatsächlich ein überraschend ausdrucksstarkes Spielen von beispielsweise Klaviersounds (für den „Pop-Gebrauch“) möglich, obwohl derartige Tastaturen hierfür generell als ungeeignet gelten. Top! Weniger überrascht mich die gute Bespielbarkeit der Drum-Pads. Hier kann Akai bekanntlich auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken. Da aber bezüglich Tastatur und Pads die Geschmäcker bekanntlich schon einmal auseinander gehen können, ist anzumerken, dass hier noch umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten des Ansprechverhaltens vorgenommen werden können. Hardwareseitig gibt es am robusten MPK 261 von Akai also nicht das Geringste auszusetzen.
Ausstattung/Funktionen
Bevor ich auf einzelne Bedienelemente und deren typischen Einsatzzweck eingehe, möchte ich anmerken, dass die konkreten MIDI-Messages, welche von den einzelnen Reglern und Drum Pads gesendet werden,vielfältig konfigurierbar sind. Mit Ausnahme der DAW-Transportsteuerung leuchten die Buttons und Pads bei Betätigung/Aktivierung. Das macht optisch was her und dient natürlich in erster Linie der übersichtlichen Bedienung.
Auf der linken Seite befinden sich oberhalb der Tastatur ganz standesgemäß die tadellos bedienbaren Drehräder für Pitchbend und Modulation. Das MPK 261 verfügt über einen Arpeggiator, welcher sich rechts davon per Button aktivieren sowie in den Latch Mode schalten lässt. Weitere Einstellmöglichkeiten erfolgen per Display.
Für dich ausgesucht
„DAW Control“ nennt sich die unbeleuchtete Vierergruppe oberhalb davon. Diesen Tasten können unter anderem DAW-spezifische Funktionen und Tastaturbefehle von bis zu zwei Tasten, wie z.B. „Command + S“ (= sichern / Mac) zugewiesen werden kann. Praktisch! In erster Linie bietet sich an, dieses „Human Interface Device“ (HID) benannte Feature, als Cursor zur Selektion von Audio Objekten/Spuren innerhalb einer DAW zu nutzen.
Rechts des Displays befinden sich die 16 Drum-Pads und sieben korrespondierende Leuchtbuttons, welche unter anderem für die MPC-typischen Velocity-Funktionen (Full Level, 16 Level) und Note Repeat zuständig sind. Die Buttons Bank A – D vervierfachen quasi die 16 Drum Pads, um beispielsweise alle Samples von Patches mit einer hohen Anzahl an Keygroups triggern zu können. Die farbige Beleuchtung eines jeden Drum-Pads ist frei konfigurierbar. Man kann beispielsweise allen Bassdrums, Snaredrums, Toms u.s.w. die gleiche Farbe geben, und somit die Übersichtlichkeit der Pad-Belegung dramatisch erhöhen.
Das beleuchtete, gut lesbare, Display ist gemeinsam mit den DAW Transportfunktionen (Spulen, Stop, Play, Record) mittig auf dem MPK 261 platziert. Hier findet man außerdem verschiedene Buttons zur Preset-Anwahl und -Erstellung und zur Controller-Zuweisung inklusive einer nützlichen Preview-Funktion, welche bei Betätigung eines Reglers den zugewiesenen MIDI-Befehl im Display anzeigt, ohne diesen zu senden. Weiterhin gibt es natürlich auch Masterkeyboard-typische Funktionen, wie Programm Change und eine Verschiebung der Oktavlage. Ähnlich der vier Pad-Bänke finden wir drei sogenannte Control Bank Buttons (A,B,C), welche die auf der rechten Geräteseite befindlichen acht „Channelstrips“ aus Endlosdrehregler, 45mm Fader und Button verdreifachen.
Diese Kombination schreit förmlich nach einer Konfiguration als Panoramaregler, Volumefader und Mute- oder Solo-Button. Aber zur Erinnerung: Auch vollkommen andere Belegungen sind möglich! Wie bereits erwähnt, arbeiten die Regler vorbildlich, präzise Einstellungen frei von Wertesprüngen, wie man sie teilweise von anderen Geräten kennt, sind absolut gewährleistet.
Anschlüsse
Auf der Geräterückseite finden wir die folgenden Kontaktmöglichkeiten zur Außenwelt:
Es stehen insgesamt drei Anschlüsse für Fussschalter zur Verfügung, welche auf gängige Controller wie Expression und Sustain voreingestellt, aber wiederum frei konfigurierbar sind. Der Anschluss an eine DAW erfolgt per USB-MIDI und zusätzlich stehen ein MIDI-Ein- und -Ausgang als 5-pol DIN-Buchse zur Verfügung. Für den Betrieb ohne USB-Verbindung ist der Anschluss eines optional erhältlichen Netzteils erforderlich. Eine Kabelsicherung ist bereits vorhanden sowie die Öffnung für ein Kensington-Schloss. Zu guter Letzt soll auch der Power Button nicht unerwähnt bleiben, der klaglos und pflichtbewusst auf der Geräterückseite seinen Dienst verrichtet.
Nachdem es hardwareseitig ausnahmslos Gutes über das Akai MPK 261 zu berichten gibt: Wie schlägt sich der schmucke Keyboard Controller in der Praxis?