Akai MPX16 Test

Praxis

Der interne und nichtflüchtige Speicher des MPX16 stellt dem Nutzer 21 Samples und 10 Kits zur Verfügung. Diese lassen sich nicht überschreiben. Im Angebot ist eine solide Auswahl an Schlagzeugklängen, Percussions, Sound-Effekten und Synthie-Sounds. Wer lieber mit eigenen Samples arbeiten möchte, der greift zur SD- oder SDHC-Karte. Das Klangfutter findet seinen Weg auf die Speicherkarte über den Computer. Dabei lässt sich der MPX16 selbst als Lesegerät nutzten: Einfach anstöpseln, dann beim Einschalten den Main-Button gedrückt halten und schon wird einem die Karte auf dem Monitor als Laufwerk angezeigt. Sehr praktisch.

Audio Samples
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Preset 1 Akai MPX16 Preset 2 Akai MPX16

Sampling Akai MPX16

Samples lassen sich auch über die beiden Inputs oder das integrierte Mikrofon aufzeichnen. Zuerst wähle ich dafür die Aufnahmequelle aus (Mikrofon oder Line L/R/Stereo). Als Nächstes optimiere ich mit dem Gain-Regler den Eingangspegel, der mir im Display angezeigt wird. Dies ist aber leider recht ungenau, denn obwohl mir die Anzeige gleich beim ersten Anlauf „Vollausschlag“ signalisiert, ist die eigentliche Aufnahme noch etwa 5 dB unterhalb des maximal möglichen Pegels. Hier sollte der Hersteller meiner Meinung nach nachbessern.
Auf Wunsch kann ich einen Schwellwert zum automatischen Starten der Aufnahme zwischen -60 und 0 dB aktivieren. Einmal im Kasten muss das Sample einem Kit und einem Pad zugeordnet werden. Anschließend lege ich den Start- und Endpunkt fest, füge Fades ein (In/Out), normalisiere, kehre das Sample bei Bedarf um und so weiter. Hier findet sich so ziemlich alles, was man von einem mobilen Performance-Sampler in dieser Preisklasse erwarten darf.

MIDI

Da sich jedem PAD eine bestimmte MIDI-Note zuordnen lässt, die sowohl gesendet als auch empfangen werden kann, ist der MPX16 befähigt, per Sequencer oder Master-Keyboard angesteuert oder als MIDI-Controller für andere Devices genutzt zu werden. Dies erfolgt über die beiden 5-Pol-Buchsen oder den USB-Anschluss. Um diesen Features auf den Zahn zu fühlen, verwende ich ein MIDI-Keyboard mit 25 Tasten, die DAW Logic in Version 8 und ein Motu 828 MKII USB-Interface. Mit dem MIDI-Keyboard steuere ich via USB, Logic und Motu-Interface über die 5-Pol-Buchse die Pads des MPX16 an. Das funktioniert mit meinem iMac (2,4 GHz Intel Core2Duo, 4 GB RAM, OSX 10.8.5) problemlos und ohne spürbare Latenzen. Dann nehme ich kurzerhand einen Beat in Logic (MIDI Noten) auf, um diesen mit dem MPX16 wiederzugegeben (Audio). Auch die MIDI-Ansteuerung über die USB-Schnittstelle funktioniert hier frei von Störungen, genau wie die Aussendung der MIDI-Noten vom MPX16 an andere Geräte, ganz gleich ob via 5-Pol oder USB. Thumbs up!

Audio Samples
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Beat Logic Beat Einzelsounds

Klang Akai MPX16

Um den Klang der Line-Inputs, der AD-Wandler und der aufgenommenen Samples zu bewerten, speise ich eine WAV-Datei (Musik, 16 Bit, 44,1 kHz) über Logic und das Motu-Audiointerface in den Akai ein und zeichne dieses Signal direkt auf. Das resultierende Klangbild bietet zwar transparente Mitten und zufriedenstellende Höhen, doch der Bassbereich fällt insgesamt etwas drucklos aus, besonders im unteren Bereich der Subbässe. Außerdem sind die Transienten des Signals etwas verschwommen. Zur weiteren Analyse lade ich die erstellten Samples von der SD-Karte in meine DAW, um deren Klang mit dem des ursprünglichen Audiomaterials zu vergleichen und den Sound der AD-Wandler unabhängig von der DA-Umwandlung des Gerätes zu bewerten. In Schulnoten ausgedrückt bekommt der Sound des Samplings eine „3“.
Um den Klang des Main-Outputs bewerten zu können, vergleiche ich die Samples nach dem Abspielen mit den Original-Audiofiles. Die beiden Ausgänge (linker und rechter Kanal) liefern angenehm rauscharme Signale. Die Höhen werden sauber reproduziert und das mittlere Frequenzfeld präsentiert sich mit einem angenehm warmen Sound. Ein leichter Schwachpunkt ist auch hier wiederum der Bassbereich, denn es mangelt ihm an Druck und Durchsetzungsvermögen, besonders im unteren Feld der Sub-Frequenzen (808 Kicks etc.). Beim Kopfhörerausgang komme ich zu den gleichen Ergebnissen. In Schulnoten ausgedrückt ein gutes „Befriedigend“. Erwähnen möchte ich aber noch, dass dieser Output auch bei hohen Ausgangspegeln ein erfreulich verzerrungsarmes Signal ausspielt. Beziehe ich die Preisklasse in meine Rechnung mit ein, dann geht der Sound in Ordnung.

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Original Audio Aufnahme MPX16

Mikrofon

Bei meiner Sprachaufnahme entpuppt sich das Signal des internen Mikrofons leider als etwas verrauscht und relativ dumpf. Um spontane Ideen auf dem Weg zum Gig umzusetzen, mag die gebotene Qualität vielleicht noch ausreichen, doch für eine professionelle Musikproduktion sollte man eher die Finger davon lassen.

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Mikrofonaufnahme

MPX File Conversion Utility Software

Falls man MP3-Dateien als Samples verwenden möchte, so ist das trotz der grundsätzlichen Inkompatibilität des Formates zum MPX16 kein Problem, denn der Hersteller stellt praktischerweise die „MPX File Conversion Utility Software“ kostenlos zur Verfügung. Der Download der 1,5 MB großen Datei von der Akai Website und die Installation sind innerhalb weniger Minuten erledigt. Das Umwandeln von MP3-Dateien in das „richtige Format“ ist mit diesem Programm ein Kinderspiel. Das gefällt. Vor dem Fazit möchte ich aber noch folgendes loswerden:
Sicher leben wir in einer Zeit, in der Smartphones und Tablets Einzug in so manches Musiker- und DJ-Leben gehalten haben und gerade zum Thema Sampling gibt es eine Heerschar kostenpflichtiger und kostenloser Apps. Aber möchte man die mobilen Devices wirklich ständig für alles Mögliche einsetzen oder ist es nicht viel angenehmer, ein spezialisiertes Gerät wie den MPX16 zur Hand zu haben? Diese Frage muss wohl jeder für sich beantworten, doch meiner Meinung nach ist der MPX16 sehr durchdacht und dank seiner MIDI-Buchsen, professionellen Schnittstellen und der Möglichkeit, Samples direkt aufzunehmen und zu editieren, auch flexibel einsetzbar. Mit diesem Gerät lassen sich Loops abfeuern, Jingles einspielen oder einfach mal ein live „getappter“ Beat performen. Oder man nutzt den MPX16 als MIDI-Controller für andere Hard-oder Software. Diese Vielfalt dürfte wohl für einige potentielle Nutzer hochinteressant sein, ganz gleich, ob es sich um DJs, Performer oder eher „traditionelle Musiker“ handelt.

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Profilbild von Markus Galla

Markus Galla sagt:

#1 - 24.11.2014 um 13:11 Uhr

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Die Klangqualität finde ich, ehrlich gesagt, erschreckend. Dünn und wie aus Omas Küchenradio klingt das Ergebnis, welches man im Testbericht vorgestellt bekommt. Das Original hingegen ist druckvoll und ausgewogen.Dass immer noch die 30MB Limitierung vorherrscht, ist gelinde gesagt nach all der Kritik, die Akai einheimsen musste, eine Frechheit. Offensichtlich hört das Produktmanagement hier nicht auf Kunden und Produkttester. Speicher spielt in der heutigen Zeit als Kostenfaktor keinerlei Rolle mehr.Auch der Preis ist nicht wirklich günstig zu nennen. Nur mal zum Vergleich: ein 16 GB iPad Mini, welches erheblich mehr leistet und besser klingt, kostet 239€. Passend dazu ein Arturia Beatstep mit 16 beleuchteten Pads und 16 Encodern kostet noch einmal 98€. Außerdem kann man dann auch noch per CV analoges Equipment einbinden. Das ist m. E. wesentlich leistungsfähigere Kombination. Wer einfach nur Samples abfeuern möchte und dafür nicht unbedingt die Pads braucht, kann sogar das iPad Mini auch solo benutzen und das per Display oder angeschlossenem MIDI-Keyboard tun. Leistungsfähige Apps, die wesentlich mehr können als die kleine, aber teure Akai Kiste, gibt es im App Store in Hülle und Fülle.Als Alternative sollte man dies bei einer geplanten Anschaffung ggf. bedenken.

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Detlef Rick (Autor) sagt:

#2 - 24.11.2014 um 16:30 Uhr

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Danke für deinen Kommentar/Kritik, Markus. Als "Dünn wie Omas Küchenradio" würde ich persönlich den Klang des MPX16 nicht bezeichnen. Ist wohl auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wobei ich diesbezüglich allerdings auch mehr erwartet hätte. Und klar leisten entsprechende Tablets in Verbindung mit den richtigen Apps, wesentlich mehr als dieses Akai Gerät. Allerdings nicht ohne zusätzliche Audio und Midi-Peripherie, sprich ein Interface. Auch das verursacht zusätzliche Kosten für den Tablet Nutzer. Wie ich schon im Artikel geschrieben habe, ist das Gerät für die Anwender besonders gut geeignet, welche beim Auflegen kein Tablet benutzten wollen. Außerdem hat der Akai MPX16, anschlagsdynamische Pads. Und die gibt`s bei Tablets einfach nicht.

Profilbild von ja

ja sagt:

#3 - 07.03.2015 um 21:02 Uhr

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wie siehts aus bei bässen mit normalen samples
2te frage:
und ist das decay nur son release decay . das
würde heisen, das sustain samples bei loslassen des triggers weiter ausspielen ?
wäre nicht gut für pads oder loops .

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