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Akai Pro MPD 232 Test

Praxis

Allgemeines

Aus dem Karton gepellt und los geht es! Ohne Installation irgendwelcher Treiber wird der MPD232 einfach angeschlossen und steht sofort zur Verfügung. Class Compliant ist das Zauberwort. Wer möchte, kann sich allerdings noch den Editor herunterladen – wer jedoch hauptsächlich mit Software arbeitet, wird diesen kaum brauchen. Das Handbuch für die MPD-Serie findet ihr übrigens hier.

Ableton Live und MPD232

Da Ableton Live Lite zum Lieferumfang gehört und ich die Vollversion regelmäßig nutze, probiere ich diese natürlich als erstes aus. Ab Live Version 9.2.1 ist das Remote-Script Teil des Downloads und der MPD232 wird beim Start von Live automatisch als Bedienoberfläche konfiguriert. Nun kann ich Live wie folgt mit dem MPD232 bedienen:

  1. Die MPD232-Fader 1-8 bedienen Live´s erste acht Track-Level. Eine Möglichkeit zum Banken gibt es leider nicht. 
  2. Sobald ein Device selektiert ist, kann man mit den Encodern 1-8 die ersten acht Parameter eines Devices ändern („Best of Parameters“). Ein Umschalten zu den Unterseiten der 8-Knob Kontrolle ist nicht möglich.
  3. Die 16 Pads des MPD232 triggern das Drum-Rack. Möchte man mehr als 16 Drums spielen, muss man mit der Maus die „Auswahl Pad-Übersicht“ im Drum-Rack verschieben.
  4. Stop, Play und Rec bedienen die Transport-Sektion von Live.

Offen bleibt für mich, wie man die Sends und Pan regeln soll, ohne dies per MIDI-Learn-Funktion zu tun. Unverständlich ist für mich auch, wieso man mit den Pads keine Clips triggern kann. Im Großen und Ganzen ist die Steuerung also eher weniger ausgereift bzw. nur sehr rudimentär umgesetzt. Hier könnte ein Update durchaus Wunder wirken, allerdings lassen diese bei AKAI erfahrungsgemäß durchaus auf sich warten.
Den MPD232 zur Clock von Live zu syncen, war allerdings kein Problem, und so konnte man den Sequenzer ziemlich intuitiv nutzen, allerdings wirklich sinnvoll auch nur mit Drums. Möchte man Melodien programmieren, benötigt man für jede Note ein Pad, da Pitch-Information pro Step leider nicht geändert werden können. Schade ist auch, das Note Repeat nicht zur Aufnahme in den MPD Sequenzer geeignet ist. 
Ich möchte deshalb an dieser Stelle nicht verschweigen, dass der zwar fast doppelt so teure Push-Controller für Ableton Live seine Sache deutlich besser macht. Der Step-Sequencer von Push lässt sich zwar nicht so flexibel mit anderen Instrumenten nutzen, dafür werden die Steps des Sequenzers für das Drum-Rack (auch der Note-Repeat) direkt in Live gesetzt und müssen nicht wie bei dem MPD erst „überspielt“ bzw. aufgenommen werden. 

MPD232 und Logic

Für den nächsten Test verwende ich Logic Pro X und wähle entsprechend Preset Nr. 13 „Logic“ aus. Da bis auf die Pads und die MPC-Funktionen keinerlei Kontrollmöglichkeiten gemappt sind, nutze ich hier die „Controller-Zuweisungen“ aus dem „Bedienoberflächen“-Menü von Logic. Nun ordne ich die Fader jeweils der Volume-Steuerung eines Kanals zu, die Encoder wiederum den Pan-Einstellungen bzw. Sends. 
Auch die Transportfunktionen müssen von Hand zugewiesen werden, in einer Zeit von Remote-Scripts und automatischer Zuweisung ist diese Vorgehensweise wirklich etwas rückständig, aber mehr als ein paar Minütchen sollte das auch nicht kosten. Der AKAI MPD232 ist mit diesen manuellen Vorgehen aber keineswegs der einzige seiner Art, auch der von uns bereits getestete M-Audio Trigger Finger Pro hatte keine Vorbelegungen, und man musste alle MIDI-Funktionen selbst zuweisen, bevor es losgehen konnte.
Auf weitere Belegungen mit Hilfe der Banks A-C verzichte ich, bei dauerhaftem Gebrauch sollte man sich diese Funktion allerdings durchaus zu Nutze machen, sei es nun für PlugIns oder gar weitere Mixer-Kanäle.

Irrlichter in Logic 

Die Pads nehmen verschiedene Farben an. Beim Laden des Logic Ultrabeat- Kits „Boutique 808“ bemerke ich sogar, dass die Farben nach entsprechenden Drum-Kategorien sortiert sind. So leuchten also Hi-Hats, Crashs und Rides blau, Snares orange, Toms grün und Kickdrums rot. Die Pad Banks A-D sind hierbei mit einer aufsteigender Tonhöhe belegt, sodass man Zugriff auf das gesamte Drum-Kit hat. Etwas sonderbar ist allerdings, dass die Farben im Preset festgelegt sind und sich nur durch manuelles Eingreifen im EDIT-Menü oder im Software-Editor ändern lassen. Egal also wozu man die Pads gerade braucht, die Farben bleiben gleich. Das macht die Beleuchtung für das Spielen von Melodien oder selbstgemachten Drum-Kits nun nicht unbedingt so hilfreich.
Da ich ja so gut wie alle MIDI-Funktionen der Oberfläche selbst festgelegt habe, kommen keine weiteren Fragen bezüglich der Bedienung auf. Für die beiden Sonivox-PlugIns und das MPC Essential PlugIn habe ich den MPD noch mal in das entsprechende Preset versetzt, da hier die Pad-Banks mit den passenden MIDI-Befehlen versehen sind, also Pad-Nummer Eins die Kick, Pad-Nummer Zwei die Snare, und so weiter. Im Logic-Preset waren die MIDI-Notenzuweisungen versetzt, sodass die Kickdrum nicht mit dem ersten Pad getriggert werden konnte. 

Externe Hardware

Eine wirklich gute Sache an dem MPD232 ist der Umstand, dass man umkompliziert externe Hardware mit dem Sequenzer nutzten kann und so mit Hilfe unterschiedlicher MIDI-Channels je Pad auch mehrere Geräte mit nur einem Pad-Layout bedienen kann, sodass man all seine Hardware Sounds in eine Art Kit überführen kann. 
Das war es dann aber auch schon mit den guten Nachrichten, denn leider fehlen dem Sequenzer eine Menge wichtige Funktionen, die ich heutzutage einfach von einem guten Stand-Alone Sequenzer erwarten würde. Fangen wir also an:

  1. Der Sequenzer bietet pro Step nur eine Variation der Velocity. Pitch-Änderungen sind nicht möglich. Möchte man also eine Melodie programmieren, müsste man für jede Tonhöheninformation ein Pad opfern. Das macht melodiöses Programmieren leider wenig intuitiv. Wir halten fest: Eigentlich ist der Step-Sequencer nur für Drums zu gebrauchen.
  2. Der Note-Repeat lässt sich zwar parallel zu dem internen Sequenzer nutzen, allerdings nicht in diesen aufnehmen. Besonders doof: Hat man Note-Repeat an und nimmt per Seq Rec auf,  wird das (einmalige) Drücken auf die Pads in den Sequenzer aufgenommen.
  3. Die Länge und die Time Division des Sequenzers ist nur global änderbar. Kick und Snare unterschiedlich lange Sequenzen zu spendieren, ist also nicht möglich. Unterschiedliche Time Divisions lassen sich auch nicht realisieren.
  4. Der Sequenzer bietet eine maximale Länge von nur 32 Steps. 64 Steps sollten es meiner Meinung nach für komplexere Grooves aber schon sein. 
  5. Eine Glide-Funktion ist ebenfalls nicht verfügbar.

Mitgelieferte PlugIns

Die mitgelieferten PlugIns erweitern den Funktionsumfang des Controllers hingegen deutlich. Besonders die beiden Sonivox-Instrumente bieten reichlich Mehrwert. Hier im Detail auf alle PlugIns einzugehen, sprengt allerdings den Rahmen dieses Tests. Ein paar Audiobeispiele und Erklärungen zu den Sonivox-Instrumenten dürfen allerdings trotzdem nicht fehlen!

Audio Samples
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Big Bang Universal Drums – Classic Kit Big Bang Universal Drums – CMetal Kit Big Bang Universal Drums – Old Kit Big Bang Universal Drums – Poppy Kit Big Bang Cinematic Percussions – Action

Software-Editor

Für externe MIDI-Geräte lohnt sich der Gebrauch des Software-Editors, mit dem man alle Presets editieren und verwalten kann. Die im Manual versprochene Preset-Dokumentation sucht man zum jetzigen Zeitpunkt allerdings vergebens. Wer etwas Hilfe beim Mappen braucht, findet diese allerdings auch mit ein wenig Recherche-Arbeit auf der AKAI Support Knowledge Base oder direkt hier.

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