Praxis
Tragekomfort und Handling
Der AKG lässt sich zwar auf jeder Seite um 11 Stufen ausziehen, passt aber dann gerade so eben noch auf meinen (vermeintlich dicken) Kopf und zwar nur ohne Schirmmütze. Wohl eher was für jüngere Leute? Dafür ist aber meine Befürchtung hinsichtlich der dünnen Kopfpolster unbegründet, denn auch wenn ich den Bügel wegen der knappen Maße gut spüre, kann ich keinen unangenehmen Druck vermelden.
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Klang
Insgesamt ist der Sound des Y55 als satt und rund zu bezeichnen. Die 40-Millimeter-Treiber verrichten sehr saubere Arbeit für einen Hörer, den man im Einzelhandel für weniger als 100 Euro bekommt. Die Abschirmung gegenüber Außengeräuschen erweist sich als sehr effektiv und durch die niedrige Impedanz lassen sich selbst mit mobilen Endgeräten recht hohe Lautstärken erzielen.
Der Bass ist sehr kräftig, dabei aber sehr gefällig. DJ-like kommt dabei der Kick-Bereich besonders zum Tragen. Die Auflösung und die Präsenz des Mitteltons sind in Ordnung, während der Hochton zwar transparent klingt, aber etwas an Auflösung vermissen lässt.
Im hohen Lautstärkebereich laufen die Treiber zur Höchstform auf. Betrieben an einem Phonitor Mini von SPL presst der Y55 Bässe raus, die man von ihm dann doch nicht erwartet hätte. Dabei bleiben sie aber schön durchsichtig, so dass immer noch genug Luft für das Mittenspektrum bleibt. Die Höhen bleiben ebenfalls wirklich angenehm und stechen auch bei diesen Pegeln nicht besonders hervor.
Beim Betrieb mit Phonitor fiel auf, dass der beigelegte 6,35-Millimeter-Adapter anscheinend eine Fertigungstoleranz aufweist bzw. der mitgelieferte nicht hundertprozentig funktioniert. Den Miniklinkenstecker des Y55 ganz hineingesteckt, verursacht er beim Hörer eine Monobildung. Zieht man die Miniklinke ein wenig aus dem Adapter heraus (etwas weniger als einen Millimeter) leitet er wiederum ein Stereosignal weiter. Ein einfacher 6,35-Millimeter-Adapter, den ich noch hier herumfliegen hatte, schaffte aber direkt Abhilfe.
Der Y55 erreicht hinsichtlich der Klangqualität und der maximalen Lautstärke ein Level, das man für dieses Geld in der Regel nicht bekommt. Dennoch kommt er nicht an den Pro-Grad heran, den AKG in der Werbung durchaus verspricht. Auch professionell auflegen kann man mit dem mitgelieferten Kabel nebst Adapter nicht.