Praxis
Ein alter Bekannter im Studio und Live
Der Fairness halber muss ich hier erwähnen, dass mir auch vor diesem Test weder dieses Modell des C 414 noch ältere Varianten unbekannt waren. Ich habe dieses Mikrofon (egal in welcher Variante) schon sehr häufig bei den verschiedensten Recordings und Live-Beschallungen eingesetzt und (so viel sei verraten) wurde bisher nie enttäuscht. Tja, jetzt ist die Katze ja schon halb aus dem Sack, aber eben auch nur halb. Gehen wir also mal ins Eingemachte:
Das C 414 geht mit S- und Zischlauten nicht wirklich gutmütig um
Was uns gleich zu Beginn bei unserer Sängerin Alice, die in ihrer Phrase schon recht spitze und scharfe S-Laute hatte, auffiel, war, dass das C 414 mit eben diesen S-Lauten nicht wirklich gutmütig umgeht. Die Zischlaute kamen natürlich besonderes bei dem nahen Mikroabstand (10 cm) sehr deutlich rüber – dies ist sicherlich der Präsenzanhebung in den Höhen geschuldet. Diese Anhebung sorgt zwar für einen sehr frischen und eben präsenten Sound, fördert aber eben auch „Störgeräusche“, die in diesen Frequenzbereich fallen. Man bekommt die S-Laute mittels EQ natürlich in den Griff, aber mit einem Notch-Filter ist es hier nicht unbedingt getan. Ich hätte Alice bei einem „normalen Recording“ sicherlich darum gebeten, ihre spitzen S-Laute mehr am Mikro vorbei zu singen – geübte Sänger können das problemlos. Um die Kritikpunkte gleich am Anfang zu komplettieren, möchten wir ein leichtes „Dröhnen“ bei ca. 600 Hz auch nicht verschweigen – hier genügt eine relativ schmalbandige Absenkung mittels Filter in diesem Bereich, um dies zu „beheben“, aber es ist eben erst einmal da. Dies ist auch eigentlich nur ein halber Kritikpunkt, da dies lediglich bei Alice etwas störend wirkte, da es nicht zu ihrem Frequenzspektrum passte. Bei unserem Sänger Goldie war diese leichte Überbetonung sogar angenehm, da sie diesen Bereich für seine Stimme passend unterstützt hat und für einen willkommenen Druck sorgte. Ihr seht also abermals, dass nicht jedes Mikro mit jeder Stimme von Anfang an funktionieren muss. Im Mittenbereich arbeitet das C 414 fast neutral, da die Präsenzanhebung bereits im oberen Mittenbereich leicht beginnt, sich bemerkbar zu machen. Dadurch ist der Übergang zu den Höhen aber auch wirklich fließend und fügt sich perfekt ins Gesamtklangbild ein.
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Guter Allrounder mit guten bis sehr guten Ergebnissen
Die Auflösung der Mitten ist ebenfalls als sehr gut zu bezeichnen – in diesem so wichtigen Frequenzbereich lassen sich auch feine Nuancen mühelos nachvollziehen. In Sachen Dynamik und Impulsverhalten verdient sich das AKG auch beste Noten – sämtliche Dynamikunterschiede macht das Mikro problemlos mit und folgt auch kurzzeitigen Peaks sofort (was es eben auch am Drumset so beliebt macht). Schlussendlich können wir festhalten, dass das C 414 XLII dem Ruf seiner Vorgänger als sehr guter Allrounder folgt. Man wird von diesem Mikrofon niemals enttäuscht werden und immer zu absolut guten bis sehr guten Ergebnissen kommen.