Praxis
Tragekomfort und Handling
Was soll ich sagen? Fast alles richtig gemacht! Die ohrumschließende Trageweise ist mir persönlich die liebste und ermöglicht mir längere Hörsessions. Mit anderen Hörern, die, wie zum Beispiel mein HD-25, auf dem Ohr sitzen, geht das für mich nicht länger als eine Viertelstunde gut. Das einzige, was langen Headphone-Abenden beim K182 im Weg stünde, ist die Wärmeentwicklung innerhalb der Kapsel, die nicht wegzudiskutieren ist. Ansonsten geschieht die Polsterung an Kopf und Ohren auf effektive Weise, so dass keinerlei Druckstellen aufkommen. Adaption an Kopf und Ohr empfinde ich als durchaus komfortabel, das Gewicht angenehm gering. Die Konstruktion lässt sich mit Hilfe des Dreh-Faltmechanismus nicht nur schön klein für den Transport machen, die Mechanik ermöglicht sogar das Nach-Hinten-Wegdrehen einer Ohrmuschel, sodass auch einohrig abhörende DJs, die zum Beispiel einen HD-25 gewohnt sind, hier auf ihre Kosten kommen können. Der Vorteil, den der K182 gegenüber Sennheisers Klassiker hat, ist die ohrumschließende Trageweise.
Beim einohrigen Tragen kann sogar ein Schütteltest riskiert werden und auch den besteht er zu meiner Überraschung recht gut. Tadellos sitzt bei diesem Test eigentlich nur der HD-25, der K182 sitzt zwar nicht sooo perfekt, aber drückt dafür auch nicht auf das Ohr. Uneingeschränkte Bewegungsfreiheit inklusive und auch Mitwippen ist erlaubt, heftigstes Abmoschen ist aber ausgeschlossen.
Sound
Der Klang ist im Gesamten ausgewogen und angenehm. Die Stereoanordnung bleibt gewahrt, mit dem Vermitteln räumlicher Tiefe zeigt unser Kandidat aber Schwächen aufgrund der konstruktionsbedingt (geschlossene Kapsel) eher mäßigen Transparenz. Diese ist aber verhältnismäßig groß und die Trageweise eben ohrumschließend, sodass schon mehr Räumlichkeit erzielt wird als mit manchem anderen geschlossenen ohraufliegenden Modell anderer Hersteller. Darüber hinaus fällt natürlich auch die Qualität der Höhenwiedergabe auch hier der hohen Leistungsfähigkeit, die von einem Monitorkopfhörer verlangt wird, zum Opfer. Unter anderem erreicht man jene hohen Pegel mit einer straffen Aufhängung der Membrane, die derartig fixiert naturgemäß eben nicht mehr in der Lage ist, hohe Frequenzen so schön aufgelöst abzubilden.
Stärken in der Auflösung weist unser Kandidat eher in den Mitten auf, die zudem eine gute Durchsicht bieten. An ihnen liegt es jedenfalls nicht, dass die Basswiedergabe nicht so prägnant ausfällt. Die Bässe sind straff, druckvoll, aber in keinster Weise übertrieben. Alle Stücke, die ich gehört habe, klangen im Bass straff und durchzeichnend, tiefe Frequenzen verschwammen erst ab Pegeln, die mit meinen Hörgewohnheiten in der Regel rein gar nichts mehr zu tun haben.
Die Abschirmung nach außen erledigt die geschlossene Konstruktion des K182 mit Bravour. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass ich erst zwei oder drei Kopfhörer gehört habe, die mir noch effektiver erschienen als unser AKG-Testkandidat. In Kombination mit dem hohen Wirkungsgrad sind mit dem K182 selbst mit kleinen Kopfhörerverstärkern schon enorme Pegel möglich, die für die meisten Live-Anwendungen ausreichen sollten. Wer allerdings regelmäßig Monitormischungen von sehr lauten Metal-Bands vollzieht, muss mehr investieren und auch Drummer, die ohne Beschallungspegel jenseits des Guten auf ihrem Monitor gar nicht mehr arbeiten können, sollten sich nach was anderem umsehen, alle anderen können aber beruhigt zugreifen.
Test-Setup
Plattenspieler: Vestax PDX2300 Pro MKII mit Ortofon OM Serato 120
CD-Player: TEAC CD-P800NT
AD-Wandler: Denon DA-300 USB
Mixer/Preamp:Denon DN-X1600
Kopfhörer-Amp: SPL Phonitor Mini