Praxis
Verwendungszweck
Als Studiokopfhörer offener Bauart ist der AKG K245 weder für den mikrofonierten Aufnahmeraum, noch für laute Umgebungen geeignet. Sein potentieller Arbeitsplatz ist in der Regie zur Unterstützung beim Mischen, Mastern und Editieren. In seinem tatsächlichen Dämmverhalten tendiert der K245 durchaus in Richtung der halboffenen Bauweise, was allerdings keine nennenswerten Auswirkungen auf den Anwendungsradius des Studiokopfhörers hat.
Tragekomfort
Ein prägendes Merkmal vieler AKG Kopfhörer wurde wieder einmal in die neue Produktlinie übernommen: das selbstjustierende Kopfband. Diese Technik, die bei diversen AKG-Modellen zum Einsatz kommt, hat stets zuverlässig funktioniert und begünstigt zudem einen guten Tragekomfort, da sich der tragende und meist deutlich steifere Bügel außerhalb des meist etwas flexibleren Kopfbands befindet. Dieses Kopfband passt sich der Form des Schädels meist viel besser an und drückt deutlich weniger als andere Lösungen mit einem starren Bügel. Klasse, dass AKG dieser Konstruktion auch weiterhin treu bleibt! Auch die kreisrunden Ohrpolster bieten mit einem Innendurchmesser von 5,5 cm ein ausreichendes Volumen, wodurch auch große Ohren problemlos darin Platz finden. Der moderate Anpressdruck der flexibel gelagerten Ohrmuscheln gewährleistet einen sicheren und trotzdem angenehmen Sitz des Kopfhörers, dessen Gewicht von 280 g ebenfalls vollkommen unproblematisch ist.
Für dich ausgesucht
Klang
Der AKG K245 wurde für diesen Test an folgenden Kopfhörerausgängen bzw. Verstärkern betrieben:
- UAD Apollo 8
- SPL Phonitor mini
- Lake People G93
- iPhone SE
Neben diversen akustischen Experimenten (Sinus Sweeps, übliche DAW-Tätigkeiten) wurde ein stilübergreifender Mix eigener und fremder Produktionen (gemastert und ungemastert) über den AKG Kopfhörer angehört und analysiert.
Frequenzgang
Die Frequenzabbildung des K245 ist sehr ausgewogen und tatsächlich gut zum aktiven Eingreifen in den Misch- und Mastering-Prozess geeignet. Überraschend gelungen ist die akkurate und gleichzeitig sehr potente Wiedergabe des Bassbereichs, an der es einigen populären Vorgängermodellen (offener Bauart) des österreichischen Herstellers teilweise mangelte. Mitten wie auch Höhen werden sehr natürlich wiedergegeben, wodurch die Fähigkeit zu kritischen Beurteilungen einer Mischung gegeben ist. Im direkten Vergleich zu dem in Profikreisen etablierten und deutlich teureren AKG K812 fällt eine etwas mildere Abbildung der oberen Höhen auf. Das ist kein prinzipielles Manko, allerdings führt dies zu einer etwas unkritischen Darstellung von Zischlauten. Dessen sollte man sich bei der Arbeit mit dem K245 bewusst sein, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Sonstige Wiedergabeeigenschaften
Ansonsten zeichnen den offenen AKG-Kopfhörer sämtliche Attribute aus, die man mit Kopfhörern dieser Bauart verbindet. Das Klangbild ist sehr transparent und von einer natürlichen Raumanmutung mit gelungener Tiefenstaffelung und präziser Ortung gekennzeichnet, wobei die Auflösung erwartungsgemäß nicht ganz an das Niveau des offenen Referenzkopfhörers K812 heranreicht. Diese nicht schlachtentscheidende Differenzierung darf man aber nicht überbewerten! In seiner Preisklasse könnte man den K245, dessen Wiedergabe aus meiner Sicht viele direkte Konkurrenzmodelle anderer Hersteller überflügelt, durchaus als Referenz bezeichnen. Als herausragend – ungeachtet der Preisklasse – empfinde ich die authentische Abbildung tieffrequenter Impulse, die ohne spürbare Kompressionsartefakte ans Ohr gelangen.
Ein Hauch von Kritik
Der AKG bietet kaum Anlass zur Kritik, allerdings ist die linke Ohrmuschel etwas empfänglich für Körperschall, sobald man das Kabel berührt. Dies ist kein Drama, allerdings können hierdurch hervorgerufene Geräusche schon einmal zu Missverständnissen bei sensiblen Schnitten oder der Qualitätskontrolle von Audiomaterial führen.