Das AKG Perception 820 Tube ist kein „Wannabe“ wie viele seiner Konkurrenten in dieser doch sehr moderaten Preisregion. Der österreichische Hersteller vollzieht die Gratwanderung, ein in China gefertigtes Doppelmembran-Röhrenmikrofon zu einem erstaunlich günstigen Preis auf den Markt zu bringen, ohne abzustürzen, also seinen Ruf zu beschädigen. Im Gegenteil: Das 820 überrascht mit durchdachtem Design und hochwertiger Verarbeitung, genauso wie mit echtem Röhrensound. AKG versuchen nicht, das Perception in die ausgetretenen Bahnen der beliebten und heute fast unerreichbaren Vintage-Röhrenmikrofone zu lenken, sondern gestehen ihm zurecht eine optische wie akustische Eigenständigkeit zu. Die typischen Eigenschaften einer echten Röhrenschaltung werden mit modernen technischen Werten und Klangeigenschaften verbunden. Sicher: Zur Upperclass der Röhrenmikrofone gibt es einen deutlich wahrnehmbaren Unterschied, jedoch ist dieser klanglich nicht so ausgeprägt wie preislich. Es ist also kein Zufall, dass der erste Eintrag in der Pro-Liste das Preis-/Leistungsverhältnis ist.
- Preis-/Leistungsverhältnis
- edler Röhrensound
- Verarbeitung
- Empfindlichkeits-Umschaltung beeinflusst Klangverhalten
- dürfte im Pad-Betrieb stärker färben
- umschaltbares Röhren-Doppelmembran-Großmembranmikrofon
- Empfängerprinzip: Druckgradientenempfänger (mit Laufzeitglied)
- Richtcharakteristiken: Kugel, Niere, Acht und sechs weitere Zwischenstufen,
- einstellbar am Speiseteil
- Wandlerprinzip: Kondensator (nicht vorpolarisiert)
- Betriebsspannung: durch das Speisenetzteil
- Frequenzgang: ca. 20 Hz – 20 kHz
- Hochpassfilter: 80 Hz / 12 dB/oct
- Pad: -20 dB, schaltet die Röhrenspannung herunter
- Übertragungsfaktor: 20 mV/PA
- THD+N: 16 dB(A-bewertet)
- maximaler Schalldruckpegel: 135 dB(SPL) bei 0,5% THD
- Ausgang: 7-pol XLR am Mikrofon, 3-pol XLR am Speisenetzteil
- Preis: 699 Euro (UVP)
Hans sagt:
#1 - 29.11.2014 um 01:02 Uhr
Hallo,Vielen Dank für den Test.Welches AKG 414 war denn damals genau das Vergleichsmodell, es gibt ja mehrere davon (z.B. TLII oder XLS u.a.)
...falls das noch jmd sagen könnte, wäre es toll ;)Danke, Hans
Nick (bonedo) sagt:
#2 - 29.11.2014 um 01:18 Uhr
Hallo Hans,da musste ich tatsächlich etwas in meinem Hirn kramen, aber ich hab's gefunden: Das ist das C 414 XL II gewesen. Der Test zu diesem wiederum ist hier zu finden: http://www.bonedo.de/artike...Beste Grüße,
Nick
Hans sagt:
#3 - 01.12.2014 um 18:31 Uhr
Vielen Dank für die schnelle Antwort!Gibt es denn zufällig Erfahrungen eurerseits mit dem 820 Tube an lauten Quellen (klassischer Gesang, Flügel) - bleibt es da verzerrungsfrei?
An sich gefällt mir sehr gut, was hier und anderweitig im Netz zu dem Mic zu hören ist.Grüße, Hans
Nick (bonedo) sagt:
#4 - 04.12.2014 um 13:51 Uhr
Hallo Hans,das Mikrofon bleibt sehr lange – also auch bei hohen Pegeln – konstant in seinem Klangverhalten. Das macht es natürlich eher schwer, ihm stärkere Färbung zu entlocken, ist aber für genannte Anwendungen sicher vorteilhaft. Andererseits werden für klassische Stimmen und Flügel im Regelfall Kleinmembran-Kondensatormikrofone benutzt. Diese besitzen aufgrund der kleineren Kapseldurchmesser vor allem eine bessere Höhenwiedergabe. Schau doch mal in unseren Testmarathon mit 42 Mikros im Vergleich: http://www.bonedo.de/artike... Aber natürlich kann man auch mit GMK-Mikrofonen hervorragende Ergebnisse erzielen.Beste Grüße,
Nick
Rasmuse sagt:
#5 - 01.11.2022 um 21:47 Uhr
Hey, hatte mich erst sehr gefreut zu lesen, das auch Sax-Samples als Hörbeispiel angeboten werden. Leider hat da hat ein Hobbysaxophonist mit einem nicht sonderlich guten Horn und einem mittelmäßigen Ansatz einspielen dürfen. Das klingt mit keinem Mikro gut. Der Mehrwert ist dann eher gering
Nick Mavridis sagt:
#5.1 - 02.11.2022 um 08:48 Uhr
Hi Rasmuse, da hast Du vollkommen Recht. Der Hobbysaxophonist (und sogar noch nicht einmal das…) war ich und das Altsax ein uraltes, servicebedürftiges Voss. Und was Du da in einem zwölf Jahre alten Test feststellst, ist genau der Grund, weshalb ich seither auf derartige Soundbeispiele verzichte. Mit Saxophon, Trompete, Gitarre und andere Instrumente teste ich zwar meist die Mikrofone, erspare aber den Lesern die Kunstwerke und mir die Blöße. Beste Grüße und "Gut Blatt" (oder wie sagt man?) Nick Mavridis
Antwort auf #5 von Rasmuse
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