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Alesis SR18 Test

“Viel kann man von so einer Kiste ja eigentlich nicht erwarten. Gut klingen wird sie nicht, da werde ich mich eher um Bedienführung und so kümmern.”
Ooooh! Schlechter Detektiv! Wie voreingenommen kann man sein? Das wird bestraft! Die Kiste klingt nämlich verdammt gut! Ich war wirklich äußerst überrascht. Nicht nur die Auswahl der Samples ist gut, auch deren Audioqualität muss sich nicht verstecken. Abgeschnittene Releases, grainy klingende Fahnen, schwammige indifferente Attacks sind mir nicht aufgefallen, das Gerät klingt immer transparent und druckvoll. Manches ist sicher Geschmackssache, so z.B. die recht attackreichen Toms und Bassdrums (die sich dadurch aber gut durchsetzen). Die Hardware-Ressourcen sind vor allem im Vergleich zu Software begrenzt, aber gegen die muss der SR18 auch gar nicht anstinken. Dennoch ist die Auswahl zeitgemäß und durchaus produktionstauglich. Im Rahmen seiner Möglichkeiten eines Drummys macht der SR18 eine perfekte Figur. Thumbs up!

Audio Samples
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Drum’n’Bass Samba Funk House Slow Bluesrock Metal Doublebass-Riding Industrial

Was die Bedienung des Klopf-Keils angeht, ist mit keinen Überraschungen zu rechnen. Neuer Wein in alten Schläuchen also, aber durchaus im positiven Sinne. Musiker, denen Drumcomputer nicht fremd sind, kommen ohne Einarbeitungszeit mit dem SR18 klar. Wer bereits ein derartiges Gerät kennt, wird sich schneller auf dem SR18 zurechtfinden als an einem Fahrkartenautomaten unserer aller Lieblings-Eisenbahngesellschaft. Das Erstellen eigener Pattern sowie das Quantisieren und Arrangieren geht äußerst einfach von der Hand.

Die Möglichkeit zur Umschaltung per Fußschalter ist ein angenehmes Feature, genau wie die sinnvoll gewählten System-Settings. Die Editiertiefe ist für Drumcomputer definitiv ausreichend. Gut ist, dass Einzelsounds editierbar sind (z.B. Filter!). Die Effektqualität ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Natürlich ersetzt die Sektion kein Multieffektgerät, doch sind Kompressor, EQ und Reverb keine schnöden Dreingaben, sondern können tatsächlich guten Gewissens eingesetzt werden. Bei allen Effektkategorien macht sich bemerkbar, dass in den letzten Jahren Fähigkeiten der Programmierer und vor allem die Leistungsfähigkeit der DSPs deutlich zu- und die Preise für derartige Hardware deutlich abgenommen hat.
Auch haptisch macht Alesis’ Bumm-Tschack-Kiste einiges her, denn es gibt deutlich schlechtere Pads bei deutlich teureren Geräten!

Ein wenig schmerzt allerdings, dass die Interaktion mit Geräten der modernen Musikproduktion nur mit einem Basisvokabular kommuniziert. Eine USB-Anbindung (eventuell auch zur Übertragung von Audiodaten) lässt sich heute in die Serienproduktion von Geräten preiswert integrieren und würde dem SR einen deutlichen Mehrwert bescheren.

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Rob F sagt:

#1 - 16.03.2021 um 15:00 Uhr

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Diese Maschine kann alles, aber im Spontanmodus kein ordentliches Ending.
Was soll ich bitte schön mit einer Maschine, die sich anhört, wie ein Drummer, der nicht das Ende des Songs mitbekommt und abrupt aufhört zu spielen, weil ihn die anderen wütend angucken?
Oder viel mehr das Ending so gestaltet, als wären ihm die Stöcke aus der Hand gefallen?
Und wenn ich das Teil nur benutze, um Songs abzurufen, dann kann ich auch einen MP3 Player verwenden. Das kostet weniger.

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