Praxis
Die App ist kinderleicht zu handhaben und so gestaltet, dass man intuitiv damit arbeiten kann. Links neben dem Aufnahmeknopf findet man ein kleines Zahnrad. Dahinter befindet sich das Konfigurationsmenü für sämtliche Voreinstellungen. Die Musik lädt man oberhalb des Turntables mit dem Notensymbol in den jeweiligen Player, doch zunächst muss man die eigene Mediathek auswählen: entweder iTunes oder Spotify. iTunes sollte klar sein. Hier stehen einem alle Listen und Tracks der eigenen Bibliothek zur Verfügung und man hat eine Store-Integration, wo man Titel, die man kaufen möchte, anhören und in der Folge erwerben kann. Für Spotify benötigt man einen Premium Account und natürlich eine zuverlässige Internetverbindung. Als Djay-User darf man jedoch erst einmal ein gratis 7-Tage-Abo zum Auflegen testen. Da ich bereits einen Account habe, muss ich mich nur bei Spotify einloggen und dann Algoriddim erlauben, sich damit zu verbinden.
Funktionalität
Algoriddim verspricht niedrige Latenzen beim Auflegen mit der App, da bin ich natürlich gespannt und positiv überrascht! Djay 2.5.1 läuft ziemlich rund, obschon ich gleichzeitig Musik aus dem Internet streame/abspiele und parallel dazu im Hintergrund den nächsten Titel vorbereite und analysiere. Dabei hab ich nicht einmal die schnellste Verbindung hier. Sobald ein Song analysiert ist, gibt die App automatisch die BPM und Tonarten der jeweiligen Nummern an – nützliche Hilfsmittel.
Waveforms, Beatgrid und Cuepoints
Ein Kritikpunkt an Djay 1, der oftmals zur Sprache kam, war die Wellenformansicht. Hier konnte weder skaliert werden noch gab es ein Beatgrid. Das haben sich die Produzenten zu Herzen genommen und entwickelten alternativ zum Turntable-View mit der Cover-Art und den kleinen Wellenformansichten über den Decks eine neue Oberfläche mit übersichtlicher Wellenform nebst editierbarem Beatgrid, was das Setzen von Cuepoints vereinfacht. Die Wellen laufen vertikal parallel zueinander, sodass sich optisch gut ablesen lässt, ob zwei Tracks beatsynchron laufen. Anhand der Spektralfarben kann man die Struktur der Songs erkennen und sich darin schneller zurechtfinden.
Für dich ausgesucht
Social Sharing und Automix
Einen weiteren Pluspunkt erhält Djay für die gut durchdachten Sharing-Optionen. Zunächst einmal kann man jede erstellte Session exportieren, als Spotify-Playlist in seinem Account sichern und dort fürs nächste Mal bereithalten. Man kann seine Listen aber auch unmittelbar mit Freunden über E-Mail, Twitter, Facebook oder per SMS teilen. Der Automix mit Spotify hat mich jedoch nicht hundertprozentig zufrieden gestellt, denn er ist manchmal etwas holperig. Laut Hersteller wählt die App anhand der Nutzer-eigenen Präferenzen Musikstücke aus dem riesigen Repertoire und mixt diese nahtlos ineinander, doch die Geschwindigkeiten variieren sehr stark und ich finde die meisten Übergänge beim Mixen nicht besonders elegant. Alternativ gibt es aber noch die Möglichkeit, die Queue als Automix laufen zu lassen und natürlich die Playlisten. Für einen laufenden Barbetrieb, wo es kein Budget für einen „echten” DJ gibt, ist das jedoch auf jeden Fall eine Alternative. Allein schon die Musikauswahl mit Spotify ist ziemlich abwechslungsreich und sorgt für manche Überraschung. Für diejenigen, die Musik produzieren, ist das natürlich ein zweischneidiges Schwert, denn die Einnahmen, die beim Streaming für die Künstler anfallen, sind ziemlich gering.