Fazit
Djay Pro auf dem iPad war immer schon eine der wegweisendsten und leistungsfähigsten iOS-Apps, die mit ihrem Feature-Reichtum die Möglichkeiten des Tablett-Rechners aus Kalifornien bestens auszunutzen wusste. Mit der neuen AI-Version und der darin integrierten „Neural Mix“-Funktion, die – zwar nicht artefaktfrei, aber im Mix dennoch brauchbar – die Echtzeit-Trennung der Musik in ihre Bestandteile (Vocals, Harmonien, Drums) ermöglicht, setzen Algriddim diese gute Tradition erfolgreich fort. Es ist ein Feature, dessen Möglichkeit sich einem erst mit der Zeit erschließen, dass dann aber tatsächlich einen ziemlichen ‚Impact‘ auf die Art und Weise haben kann, wie man mischt. Die neue Gestensteuerung wirkt im Vergleich dazu eher wie eine Spielerei, könnte aber durchaus nützlich sein in Zeiten, wo sich sozialmediale Show-Inszenierungen als durchaus Follower-fördernd erwiesen haben.
Was ich jenseits der neuen Features aber für weitaus wichtiger halte – ob aufgrund meiner Kritik oder des allgemeinen Anwender-Feedbacks ist dabei egal: Alle Punkte, die ich in meinem letzten Test noch kritisiert habe, wurden angefasst und behoben. Sei es die Möglichkeit eigene Samples einzuladen, Controller-Mapping-Einträgen löschen zu können oder die Resonanz-Stärke des Kanalfilters anzupassen: Algoriddim haben hier für jedes der adressierten Probleme eine Lösung gefunden. Wenn sich eine Firma Anwenderwünsche so konsequent zu Herzen nimmt und ihr Produkt dabei so performant und leistungsfähig – auf der iOS-Plattform sogar konkurrenzlos – ist, dann geht es auch mit dem Punktekonto verdientermaßen mächtig nach vorn. Den letzten halben Stern halte ich mir noch aus Prinzip zurück, weil ich ein fundamentalistischer Abo-Feind bin. Ich will ein Produkt zum Zeitpunkt X kaufen und nicht mieten. Ansonsten habe ich nichts mehr zu meckern – naja, bis auf meinen alter Wunsch nach der Integration von Steuervinyl vielleicht – der erscheint mir allerdings zwischenzeitlich selber schon fast anachronistisch. Insofern Glückwunsch nach München: Djay Pro AI ist das beste Djay aller Zeiten.
PRO
Für dich ausgesucht
- innovative Neural Mix-Funktion
- sehr viele Features (inkl. Video-Mixing)
- Streaming-Integration
- erstellen eigener Sample-Sets möglich
- Automix-KI musikalisch treffsicher und technisch ausgereift
- erstaunlich performant
- Ableton Link-Integration
- viele nativ unterstützte Controller
- Umsetzung bestehender Kritikpunkte
- kostenlose Free-Version enthält bereits alle Basisfunktionen
Contra
- keine Integration von Steuervinyl
- Layout und Funktionen etwas zersiedelt
- Abo-Modell bedingt deutlichen Preissprung
- MIDI-Mapping-Editor verbesserungsfähig
- Neural-Mix-Funktion sehr Prozessor-intensiv
- viele Features
- Spotify-Integration
- Automix-KI musikalisch treffsicher und technisch ausgereift
- sehr performant
- Ableton Link-Integration
- keine eigenen Samples im Sampler mehr möglich
- Looper schlecht integriert
- keine Integration von Steuervinyl
- Layout schlechter anpassbar
- unvorteilhaftes Interface
Dean Freud sagt:
#1 - 25.01.2019 um 13:56 Uhr
Eines der schlechtesten Updates die ich seit langem gesehen habe! Gerade als Back-Up oder für Geburtstags Partys war Djay immer gut zu gebrauchen. Jetzt ist die GUI absoluter Blödsinn, sorgt teilweise zu unfreiwilligen stops der Musik wenn man den "AutoMix" einstellt und der Sync wenn man in mal braucht wabert hin und her,. Meine investierten 20€ sind futsch aus der vorherigen Version, denn es gab keinen versprochenen Rabatt stattdessen wurde mir sogar zwei mal das selbe Abo berechnet! Ein absoluter Witz und wenn man noch sieht was NI mit ihrer iOS Traktor version machen ist auch keine vernünftige Alternative am Markt.
Keine Verbesserung, eher verschlechtert und dafür im Endeffekt noch mehr Geld haben wollen? Ein absoluter Witz! Mein Abo ist gekündigt und ich bin ehrlich enttäuscht.