ANZEIGE

Allen & Heath CQ-12T & CQ-18T Test

PRAXIS

Um die Geräte testen zu können, muss ich sie erstmal an den Start bringen, was natürlich fix vonstattengeht. Schließlich muss ich dazu nur die beiden Stromkabel aneinander- und dann an das jeweilige Pult anschließen. Schon kann‘s losgehen.
Kurz vorweg: Ich werde mich jetzt, da die Mixing-Konsolen in ihrer Funktionsweise (abgesehen vom eingebauten Wi-Fi-Hotspot, der beim 12T nicht gegeben ist) identisch sind, hauptsächlich mit dem CQ-18T beschäftigen. Um euch ein paar Soundbeispiele präsentieren zu können, baue ich mir Schlagzeug, Gitarre und E-Piano auf, die ich über Mic- und Line-Ins an die Konsole anschließe. So solltet ihr einen gewissen Eindruck von der klanglichen Qualität der Mischpulte gewinnen.

Allen & Heath CQ-T, Mein Recording-Setup
Alle Signale gehen direkt ins Mischpult und von da in die DAW

Allen & Heath CQ: Haptik der Steuerelemente

Beim Einschalten des Mischpultes erscheint zunächst das Allen-&-Heath-Logo auf dem Display. Der Hochfahrvorgang nimmt nicht besonders viel Zeit in Anspruch, darum wird mir fix das Home-Menü angezeigt. Hier kann ich beispielsweise per Quickstart eine vorgefertigte Fader-Oberfläche für verschiedene Mixing-Anwendungen und Genres als Szene aufrufen. Außerdem befindet sich hier der Parameter Kopfhörerlautstärke. Sofort fällt auf, dass die Haptik des Geräts sehr angenehm ausfällt. Ich muss nicht unnötig fest auf den Bildschirm drücken, die Steuerregler lassen sich mit angemessenem Widerstand drehen und erkennen auch kleinste Bewegungen.

Die Bildwiedergabe läuft auch einigermaßen smooth. Nicht so geschmeidig wie etwa bei einer D-Live und nicht so ruckelig wie bei einer X32. Ist also ganz schick anzuschauen, visuelle Wunder sollte man hier aber nicht erwarten.

Fotostrecke: 2 Bilder Beim Einschalten erscheint das Firmenlogo

Multi-Select macht das Leben leicht – hat aber auch einen Haken

Der Config-Button unter dem Display schickt mich direkt ins Signal-Setup. Hier kann ich die Kanäle einfärben, benennen, miteinander linken und das Eingangs-Volume der Inputs festlegen.
Dabei habe ich die Wahl zwischen einem analogen Input-Signal, etwa von Mikrofonen oder Instrumenten ausgehend, oder der Einbindung digitaler Tracks, z. B. aus einer DAW oder von der SD-Karte kommend. Den Gain-Regler bediene ich mithilfe des Main-Steuerreglers.

Um Nutzern hier das Leben zu erleichtern, haben Allen & Heath gleich zwei Zusatzoptionen eingebaut, die soweit sehr praktisch erscheinen. Gemeint sind das Multi-Select-Feature, anhand dessen ich, wie der Name vermuten lässt, mehrere Kanäle auswählen und dessen Input-Lautstärke ich dementsprechend auf einmal bedienen kann, und der Gain-Assistent des Pultes. Zweiterer analysiert komplett autonom über kurze Zeit das Eingangssignal und regelt die Lautstärke dann von selbst. Aktiviert man dann den Auto-Gain, pegelt das CQ weiterhin nach und sorgt dafür, dass nichts clippt.

Allen & Heath CQ-T, Das Konfigurations-Menü
Im Config-Menü finden sich die Kanaleinstellungen

In folgendem Video könnt ihr sehen, wie gut das funktioniert. Dafür habe ich das CQ-18T an meinen Rechner angeschlossen, die Signale der markierten Kanäle direkt hinter den Pre-Amps abgegriffen und dann wie ein Typ, der nicht Schlagzeug spielen kann, auf die Trommeln gehauen. Ich kann natürlich sehr gut Schlagzeug spielen.

Video: Allen & Heath CQ-T Gain Assistant in Aktion

Wie ihr seht bzw. hört, funktioniert dieses Feature eigentlich recht gut. Eigentlich. Der Haken dabei ist leider, dass das Gerät von Anfang an zu heiß pegelt, woraufhin sich die Peaks automatisch immer um die 0 dB befinden, die Snare übersteuert direkt. Ein wenig Headroom wäre hier also angebracht. Am Ende des Clips seht ihr ja, wie laut die Kick ausfällt. Die gute Nachricht ist aber, dass dieses Problem mit einem Firmware-Update locker zu beheben sein sollte. Bis dahin ist mein Tipp, bei Verwendung der Funktion nochmal fünf Dezibel aus den einzelnen Channels rauszunehmen, einfach um auf der sicheren Seite zu sein. Der Ansatz hat auf jeden Fall Potenzial. Meines Empfindens nach weisen die Pre-Amps einen sehr transparenten, ungefärbten Klang auf, was unter anderem an der hochauflösenden Samplerate liegen mag und mir persönlich wirklich gut gefällt, aber auch Geschmackssache ist. Was sagt ihr?

Und wie angenehm lässt sich mit den CQ-Ts mischen?

Anders als bei den meisten großen Mischpulten, kann ich bei den kleinen CQ-Konsolen alle Parameter hauptsächlich über das Display bedienen. Darum wurden Fader-Bedienung, Kanal-Konfigurierung und Processing in verschiedene Layer aufgeteilt, worunter natürlich die Übersicht leidet. Nach kurzer Eingewöhnungsphase ist die Bedienung dann aber ein Klacks.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Buttons schicken euch in unterschiedliche Layer

Dynamik und Frequenzen

Das liegt auch daran, dass ich die Dynamik- und Frequenz-Bedienung der Kanäle stark vereinfachen kann, indem ich mich für eines der vielen angebotenen Channel Presets entscheide. Dann wird mir nämlich ein Rad angezeigt, mit dem ich mich fließend zwischen verschiedenen Klangbildern, angepasst auf das jeweilige Instrument, hin und her navigieren kann. Damit geht immer auch ein Kompressor-Button einher. Auch hier habe ich euch ein kurzes Video vorbereitet, in dem ich zwei, vorweg über das CQ-18T aufgenommene Loops von Kick und Gitarre durch die jeweiligen Presets schicke.

Video: Allen & Heath CQ-T EQ-Presets

Euch wird aufgefallen sein, dass der Kompressor die Sounds zuweilen nicht einfach in der Dynamik einschränkt, sondern auch lauter macht – besonders fällt das bei den Gitarren-Beispielen auf. Das kann zuweilen zu Problemen führen, ich würde mir an der Stelle einen automatischen Lautstärkeausgleich wünschen. Wenn schon einfach, dann auch ordentlich.

Aber auch hier ist wieder ein Firmware Update des Rätsels Lösung. Grundsätzlich finde ich diese vereinfachte Darstellung praktisch, möchte ich nun aber doch detaillierter auf die Klangbearbeitung eingehen, kann ich auch auf eine klassische Ansicht, unterteilt in Gain, Gate, EQ und Dynamik, umswitchen und diese nach Belieben verändern. Auch hier gibt es eine große Anzahl an vorgefertigten, Instrumenten-spezifischen Einstellungen.

Allen & Heath CQ-T, Mit und ohne Preset
Die Darstellung der Kanäle ohne und mit Preset

Steuerung des parametrischen Equalizers

Vor allem in der Steuerung des parametrischen Equalizers machen sich nun auch die drei Regler auf der linken Seite bezahlt. Anhand der LED des jeweiligen Knopfes erkenne ich, welchen Display-Bereich diese derzeit bedient, leuchtet sie doch in der selben Farbe auf. Das beschleunigt den Workflow abermals.

Die drei Soft-Keys rechtsseitig des Touchscreens sind frei belegbar, was Nutzern zusätzlich den Arbeitsalltag erleichtert. So kann ich beispielsweise einen Tap-Tempo-Taster erstellen, der dann ein Delay steuert, und Kanäle oder Effekte stummschalten.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Regler zeigen anhand ihrer Farbe die jeweilige Funktion an

Die Effekte der CQ-Serie

„Effekte“ ist genau das passende Stichwort, die kommen nämlich in großer Zahl. Zwar finden sich keine Überraschungen, trotzdem bieten Allen & Heath eine üppige Auswahl an klassischen Modulations- und Zeit-FX wie Beat-Delay, diverse Reverbs und Flanger.
Die optische Darstellung ist ähnlich simpel und selbsterklärend gestaltet wie die zuvor erwähnten EQ-Oberflächen, und auch hier werden mir bei jedem Effekt verschiedenste Presets an die Hand gegeben.

In den Soundbeispielen findet ihr zwei Aufnahmen einer Stratocaster, die ich mit leichtem Crunch durch meinen alten Marshall-Amp geschickt, mit einem herkömmlichen SM57 abgenommen und dann über das CQ-18T aufgenommen habe. Diese Aufnahme ging dann unbearbeitet als digitales Signal zurück in das Mischpult und dann in die Effekt-Sends. Genauso verhält es sich bei den Keyboard-Klängen, die als Line-Signal direkt ins Pult gingen und mit Reverb, Delay und dem „Wild“-Preset des Flangers versehen wurden. Jeder einzelne der vier Effektwege kann übrigens wahlweise auch als Insert verwendet werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Auch die Effekte sind übersichtlich strukturiert

Audiobeispiele

Audio Samples
0:00
Keys mit Reverb Keys mit Ping-Pong-Delay Keys mit Phaser (Wild-Setting) Gitarre mit Plate-Reverb Gitarre mit Beat-Delay Gitarre mit Tap-Delay Gitarre mit Double-Tracker

Natürlich fällt das „Wild“-Setting dem Namen entsprechend in die kreativere Effekt-Sparte, insgesamt sagen mir aber alle Klangveränderungen zu, denn auch sie klingen angenehm clean und definiert.

Kommentieren
Profilbild von Jonas

Jonas sagt:

#1 - 21.12.2023 um 13:12 Uhr

0

Danke für diesen Test! In wenigen Wochen dürfte 'mein' 18T dann auch mal in Deutschland angekommen sein. Ich hoffe, dass das Gerät, dem Fazit entsprechend, die perfekte Schalt&EasyMehrspurRecording-Zentrale meines kleinen DAW-losen Synth-HomeStudios wird. Bezüglich künftiger Updates, - eine (einfache) Sidechain-Funktion für den Kompressor wäre super. - Die passende App lässt sich zwar problemlos auch ohne Gerät bedienen/testen, aber es fehlt (zumindest bei Android) ein Beenden-Button bzw. Ich muss zum Beenden mein Smartphone neu starten. Hab zumindest nichts gefunden. Frohes Fest

Profilbild von David

David sagt:

#2 - 07.02.2024 um 08:25 Uhr

0

Végre egy átfogó, korekt teszt, köszönöm szépen! Megvásárolom a keverőt, amint lesz készleten. :)

Profilbild von Sir George

Sir George sagt:

#3 - 18.02.2024 um 23:58 Uhr

0

Danke für den Testbericht. Warum erkennt das Pult nicht meinen USB Stick mit MP3 Danke für die Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.