Praxis
Treiberinstallation
Bevor ich das USB-Audiointerface des Mischers nutzen kann, muss ich zunächst den neusten Treiber auf meinem Computer installieren. Diesen lade ich mir auf der Mixvibes-Website herunter. Für meinen Test habe ich ein MacBook mit einem 2,4 GHz schnellen Intel Core 2 Duo Prozessor und 4 GB Arbeitsspeicher mit OS X 10.6.8. verwendet. Bevor der Download startet, muss ich mich zunächst einmal registrieren. Nachdem das erledigt ist, steht eine 1,6 MB große ZIP-Datei zum Download bereit. Ich ziehe mir das Teil auf den Rechner, entpacke es und öffne die entsprechende Installationsdatei. Nach wenigen Augenblicken und ohne viel Schnickschnack ist dann die Treiberinstallation auch schon vollbracht. Noch ein obligatorischer Neustart und schon kann ich prüfen, ob mein Vorhaben gefruchtet hat. Ich verbinde den Mixer via USB mit dem Rechner und öffne das Audio-MIDI-Setup. Wie erwartet wird mir der Xone 23C problemlos als Audiogerät angezeigt.
Software installieren
Auch die Software aus dem Lieferumfang, Cross LE, muss von der Mixvibes-Website heruntergeladen werden. Zunächst werde ich aber aufgefordert, die Serial sowie meine persönlichen Daten (Name, Emailadresse, etc.) einzugeben. Nach einer Bestätigung dieser Informationen steht die Software zum Download bereit. Ich banne die circa 130 MB große OS X-Datei auf meinen Rechner und starte den Installationsvorgang. Nun muss ich nur noch den Lizenzbedingungen zustimmen und die entsprechende Datei per Drag & Drop in den Programm-Ordner ziehen. Fertig ist die Installation! Nach einem Neustart des Rechners kann es nun endlich losgehen.
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Software Features
Installiert habe ich die zum Testzeitpunkt aktuelle Software (am 03.08.2014 Version 3.1.3). Dabei handelt es sich um eine spezielle Version von Cross, bei welcher der Xone 23C als Dongle benötigt wird. Ist der Mixer nicht mit dem Rechner verbunden, so kann die Software auch nicht gestartet werden. Ein ausführlicher Test von Mixvibes Cross würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Daher empfehle ich allen, die es ganz genau wissen möchten, den ausführlichen Bonedo-Testbericht von meiner Kollegin Manuela Krause. Hier aber nun die wichtigsten Features im Überblick… Im Gegensatz zur Cross Full-Pro Version (109,90 € UVP) sind bei der Light-Variante lediglich zwei statt vier Decks verfügbar. Das macht aber auch insofern Sinn, da der Xone 23C ja auch nur über zwei Stereokanäle verfügt. Der Video Output kann zwar genutzt werden, ist aber im Gegensatz zur Full-Pro-Version mit einem Wasserzeichen versehen. Außerdem lässt sich die Light-Variante der Software nicht mit HID-Controllern (z.B. Pioneer CDJs) steuern. Zur Klangmanipulation stehen zwei Effekt-Sektionen mit jeweils 14 Effekten bereit. Außerdem lässt sich Cross LE mit der Rekordbox Musik Management-Software von Pioneer synchronisieren. Auch via iOS-Remote kann Cross mit Apple-Geräten (iPhone, iPad, etc.) ferngesteuert werden. Und natürlich können auch reguläre MIDI-Controller via USB verwendet werden. 80 fertige Mappings der gängigsten Controller hat Cross LE im Gepäck. Und auch ein Editor für individuelle Mappings steht dem User zur Verfügung. Wie es sich für eine DVS-Software gehört, ist natürlich die Steuerung der Decks per Timecode-Vinyl oder -CD möglich. Davon abgesehen bietet Cross LE all die Features, welche man von einer professionellen DVS-Software erwartet, darunter eine Key Lock-Funktion, Hot Cues, mehrfarbige frequenzabhängige Wellenformanzeigen.
Test Software & Hardware
Um das Zusammenspiel von Hard- und Software adäquat testen zu können, entschließe ich mich die DVS-Konfiguration mithilfe der beiden Kabel vorzunehmen…gesagt, getan! Mixer aufschrauben und die beiden Strippen, wie im Manual beschrieben einstecken. Fertig! Für handwerklich begabte Menschen ist das eine Sache, welche in ein paar Minuten erledigt ist. Wer diese Arbeit, so wie ich, selbst vornimmt, sollte sich aber seiner Sache sicher sein! Also ausführlich die Dokumentation studieren und wenn dann alle Klarheiten beseitigt sind, ran an die Buletten! Ist das aber nicht so, sollte diese Arbeit von einer zertifizierten Service-Werkstatt von Allen & Heath ausgeführt werden! Das gilt im Übrigen genauso für die Umrüstung auf einen Innofader.
Nun möchte ich aber zum lang ersehnten Test kommen. Via USB verbinde ich mein MacBook mit dem Xone 23C und starte die Software. Sofort erkennt Cross LE den Mischer als Audiogerät. Allerdings muss ich den Routing-Modus noch von „Dual-Stereo“ auf „External Mixer“ abändern und die Timecode-Steuerung der Decks aktivieren. Nun kann es losgehen! Glücklicherweise habe ich Timecode-Vinyls von Mixvibes zur Hand, mit denen ich die Steuerung der Decks testen kann. Ohne Probleme wird das Zeitsignal der Scheiben erkannt und das gewählte Deck startet die Wiedergabe. Anschließend führe ich die Kalibrierung der Decks sowie die Optimierung der Audio-Puffergröße durch. Die Steuerung der Decks via Timecode-Signal, welche über die Mixer-Inputs 1 & 3 in das interne Audiointerface des Mischers geschleust werden, funktionierte im Test ohne Murren und ohne wahrnehmbare Latenz. Die beiden Stereosignale der Software-Decks waren wie gewünscht auf den beiden Stereo-Channels des Mixers zu hören. Die vier Gain-Regler des Pultes hatten dabei keinen Einfluss auf die Aufholverstärkung der Cross-Decks, da diese softwareintern geregelt werden muss. Die Gain-Regler bleiben trotz Verwendung des Mixer-internen Audiointerfaces aktiv, so dass Gain 1 und Gain 3 heruntergeregelt werden müssen, da sonst parallel zur Musik die Timecode-Signale zu hören wären. Während des Tests funktionierte das Zusammenspiel der Mixvibes Software mit Allen & Heaths Hardware absolut reibungslos.
Wer durch den Kauf des Xone 23C auf den Geschmack kommt und den vollen Funktionsumfang (Video, HID-Controller) von Cross nutzen möchte, der hat die Möglichkeit, für 69 € ein Upgrade auf die Full-Pro-Version zu erwerben.
Hardware Handling
Wie bereits der Vorgänger Xone 22, so überzeugt auch der neue Xone 23 bzw. 23C durch ein sehr aufgeräumt wirkendes und übersichtliches Layout. Das macht das Pult sehr intuitiv bedienbar und sorgt für einen hohen Spaßfaktor. Sehr gut gefallen haben mir zudem die griffigen Drehknöpfe und Fader-Kappen sowie die sehr hellen, verschiedenfarbig leuchtenden Buttons. Die Anordnung der Fader wird den Ansprüchen von Battle-DJs und Turntablisten durchaus gerecht. Doch vermisse ich eine Fader Reverse-Funktion sowie eine stufenlos veränderbare Curve Control für den Crossfader. Doch die „eierlegende Wollmichsau“ gibt es wohl einfach nicht… Der Xone 23C ist eben ein hochwertiges professionelles zweikanaliges Club-Pult ausgestattet mit den Features eines Battlemixers und nicht umgekehrt!
Klang
Die Phono-Preamps des Mischers überzeugen durch einen sehr luftigen und druckvollen Sound. Die Vorverstärker bieten einen transparenten Hochton, warm klingende Mitten sowie einen fein aufgelösten und zugleich kraftvollen Bass. Hier gibt es wirklich nichts zu beanstanden. Thumbs up!
Die beiden Channel-EQs mit ihrem ordentlichen Boost von 8 dB und der praktischen Full-Kill-Funktion klingen warm und sehr musikalisch und zeigen sich zudem sehr übersteuerungsfest.
Angenehm rauscharm und mit einem wohligen, angenehmen Sound präsentiert sich die Mikrofonabteilung unseres Testkandidaten. Der Zweiband-EQ mit seinem satten Boost und effektivem Cut erledigt bezüglich der klanglichen Optimierung einen hervorragenden Job.
Mit einer Auflösung von 24 Bit und 96 kHz, einem warmen Klang und gutem Druck kommt das interne vierkanalige USB-Audiointerface des Xone 23C daher. Der Master unseres Testobjekts liefert ebenfalls ein kraftvolles und übersteuerungsfestes Signal gepaart mit einem linearen Frequenzgang.
Der Gesamtsound des Xone 23C bekommt von mir eine 2+. Wie man es von einem Pult von Allen & Heath Pult erwarten kann, spielt unser Testkandidat in der klanglichen Oberklasse der DJ-Mischer mit.