Allen & Heath Xone:43C Test

Xone:43C, der jüngere von Allen & Heaths 43er-Zwillingen, ist ein 4+1-Clubmixer, der mit einem offensichtlichen Re-Design und gutem Konzept neue Nutzer für Serato DJ/DVS gewinnen will. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Neulingen (den 43er hatten wir bereits vor Kurzem hier getestet) liegt in der USB-8/8-Schnittstelle, mit der Modell 43C ein Serato-zertifiziertes Audiointerface bereitstellt. Aus diesem Grund verlagere ich in diesem Artikel den Fokus mehr auf die digitalen Funktionen des Mixers und auf das Zusammenspiel mit der Software Serato DJ. Jedoch gehört das Programm der neuseeländischen Software-Schmiede nicht zum Lieferumfang des Produktpakets, vielmehr erwirbt der Kunde mit dem Kauf des Pults quasi nur die Option, ein (kostenpflichtiges) Upgrade durchzuführen. Erst durch den zusätzlichen Erwerb des Serato DJ Club Kits für 159 Euro kann der DJ mit Timecode-Medien wie Audio-CDs und Vinylschallplatten die Decks von Serato steuern. Die Timecode-Medien, die mit etwa 22 Euro für CDs oder 36 Euro für Vinyls zu Buche schlagen, müssen darüber hinaus zusätzlich erworben werden. So kostet das Upgrade in der Summe etwa 200 Euro. Deejays, die sich hierfür interessieren, sollten aber im Hinterkopf behalten, dass sie sich für ihre Gigs noch ein mobiles Scratch-Interface besorgen sollten, wenn sie bei ihren Auftritten mit DVS performen wollen.

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Für den Xone:43C muss man aktuell 1.099,- Euro berappen, was absolut betrachtet zwar viel Geld ist, aber vor dem Hintergrund, dass das USB-Interface je vier Ein- und Ausspielkanäle bereitstellt, nicht zu viel ist, bedenkt man schon allein nur den Neupreis eines Rane SL 4, der aktuell (Juni 2015) etwa bei 1338 Euro angesiedelt ist . Ob der 43C mit seinem digitalen I/O eine derart straffe Performance hinlegen kann wie Ranes professionelle „Breakoutbox“, klären wir im folgenden Test.  

Details

In der Kartonage finde ich neben dem Mixer zwei Kaltgerätekabel (für USA und Europa), eine Kurzanleitung und einen Klarsichtbeutel mit vier Cinch-Blindsteckern, eine Ersatzkappe für die 45 mm langen Linefader, zwei kleine runde Potikappen (EQ) und eine große (X:FX). Ein ausgedrucktes Handbuch ist zwar nicht dabei, aber auf der Homepage des Herstellers steht ein 5 MB großes englisches PDF-File zum Download bereit, das auch bei komplexeren Themen alle notwendigen Informationen übersichtlich und detailliert liefert.

Fotostrecke: 2 Bilder Und das war alles mit im Paket.

Chassis

Das 32 x 11 x 37 cm große Gehäuse ist komplett aus Aluminium gefertigt, mit einer rauen Oberfläche mit schwarzmatten Finish versehen und macht beim ersten Befingern einen guten und hochwertigen Eindruck. Ebenso sämtliche Potis, Taster und Schalter. Das sehr robuste Auftreten spiegelt sich aber nicht im Gewicht von 5,1 kg wieder. Für einen rutschfesten Stand sorgen vier üppige 5 mm hohe Gummifüße auf der Unterseite. Das Chassis macht wirklich einen hervorragenden Eindruck auf mich, da gibt’s von meiner Seite nichts zu bemängeln.

Abgerundete Chassis-Ecken – hier gut zu erkennen.
Abgerundete Chassis-Ecken – hier gut zu erkennen.

Der 43C gleicht dem 43er fast aufs Haar, mit Ausnahme einiger wenig auffälligen Details. Was die analogen Features und technischen Details angeht, verhält es sich ebenso. Wer mehr hierüber erfahren will, den verweise ich an dieser Stelle auf meinen bonedo.de-Testbericht des Xone:43.

Fotostrecke: 4 Bilder Rund, gummiert und sehr griffig: die EQ-Regler.

Filtern bis der Arzt kommt

Natürlich darf das flexible X-Filter, ein prominentes und beliebtes Feature der Serie, auch beim Xone:43C nicht fehlen. High-, Band- und Lowpass stehen zur Auswahl und selbstverständlich ist die Stärke der Resonanz stufenlos justierbar. Wie immer ist es eine helle Freude, das Teil schmatzen zu hören: einfach toll! Dennoch schade, dass wir es hier nur mit der Single-Version ohne LFO zu tun haben, aber irgendwo muss der Hersteller ja seine Produkte voneinander abgrenzen, ich kann das wohl verstehen.
Wer mit einem flexiblen Dualfilter samt LFO liebäugelt, muss eben mehr Geld in die Hand nehmen und zum Xone:62 greifen. Deejays, die sich mindestens zwei Multi-FX-Slots mit zusätzlichen bipolaren Filtern wünschen, empfehle ich einen Blick auf den Test unseres geschätzten Kollegen Numinos, der sich mit Allen & Heaths Xone:DB2 tiefgreifend auseinandergesetzt hat.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Filter von Allen & Heath – wer hier meckert, hat auch sonst nix zu lachen.

Äußerliche Unterschiede

…zum rein analogen Xone:43 sind schnell genannt. Im Grunde handelt es sich bloß um die Bedienelemente, die mit den digitalen Funktionen zu tun haben. Oben in den Kanälen des 43C sind unterhalb der schlanken Gain-Regler dreistufige statt zweistufige Wahlschalter in die Pultoberfläche eingelassen, um neben dem Phono-Vorverstärker oder dem Line-Eingang einen der vier USB-Stereowege in den jeweiligen Kanal zu routen.
Alle anderen Unterscheidungsmerkmale sind dann auf der Geräterückseite zu finden. Zum einen sind hier die USB2.0-Buchse zur Verbindung mit dem PC oder MAC zu nennen und natürlich der Ethernet-Port, der ausschließlich zur Einbindung von Controllern der K-Serie von Allen & Heath dient. Ein Xone:K1 würde sich zum Beispiel anbieten.

Fotostrecke: 5 Bilder Die dreistufigen Schalter übernehmen die Quellenauswahl.
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