Allen & Heath Xone K2: Wie aus dem Nichts zauberte Allen & Heaths Entwicklerteam bei der letzten NAMM-Show einen Controller aus dem Hartschalen-Case, mit dem zu diesem Zeitpunkt nun wirklich niemand gerechnet hatte. Denn fast zeitgleich kursierten bereits Meldungen über eine neue Wunderwaffe aus dem Hause Native Instruments durchs Netz und überhaupt lag der mediale Fokus eher auf dem neuen Multieffekt-DJ-Mischer Xone:DB2. Aber: Es muss ja auch nicht immer das große Werbe-Besteck ausgepackt werden, wenn man eine neue Gerätschaft auf den Markt bringt. Gerade, wenn es sich um ein schnörkelloses, in Bezug auf das Layout weitgehend Software-neutrales Arbeitsgerät handelt.
Und dieses sich sowohl für den Einsatz mit einer DJ-Software, einer DAW oder auch jeder anderen MIDI-fähigen Applikation empfiehlt. Ein uneitles Arbeitstier scheint er tatsächlich zu sein, der Xone:K2. Wie er die ihm angetragenen Regel-Aufgaben bewältigt, haben wir für euch getestet.
DETAILS
Der Xone:K2 ist ein universeller, vom USB-Bus bestromter MIDI-Controller, der über einen integrierten Vierkanal-DA-Wandler verfügt. Seine Arbeitsfläche ist mit stattlichen 52 Bedienelementen bestückt, die über drei virtuelle Ebenen und Shift-Funktionen beachtliche 171 MIDI-Kommandos an den gastgebenden Rechner senden können. Die bunte Mischung von Hardwareelementen umfasst: Zwölf Potenziometer (nicht mittengerastert), sechs Rotary-Push-Encoder, vier 60-Millimeter-Fader, 30 dreifarbig-hintergrundbeleuchtete Taster sowie vier Status-LEDs.
Neben der direkten USB-Anbindung können bis zu acht K2s oder auch andere Geräte aus der Xone-Serie über den X-Link-Port kaskadiert werden. Dabei muss dann nur ein einziges Gerät aus diesem Bus via USB mit dem Rechner verbunden werden, um die MIDI-Daten aller angeschlossenen Einheiten an den Rechenknecht zu übermitteln.
Dem Karton entnehme ich den Controller selbst, der in ein passgenau gepolstertes Case eingebettet ist. Dazu kommt ein kurzes RJ-45 Ethernet- und ein USB-Kabel sowie eine CD mit der Basis-Software-Ausstattung an Treibern. Das inkludierte Case mit seinem hübschen Xone-Relief ist ein sicheres Transportbehältnis und erspart einem den Kauf einer passenden Tasche, wie es bei anderen Herstellern oft erforderlich ist. Zudem dient die untere Schale, wenn man sie umdreht, zum Aufbocken des Controllers auf 9,5 Zentimeter Arbeitshöhe. In die vier kleinen Mulden der Schale rutschen dann die Füße des Controllers, was dem Ensemble ein bisschen Zusammenhalt verleiht. Der direkte Einsatz aus dem Case heraus ist allerdings nicht möglich, da sowohl die front- als auch die rückseitigen Anschlüsse hierbei nicht erreichbar sind.
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Mit seinen Gehäusemaßen von 35,8 Zentimetern in der Tiefe, 13,5 Zentimetern in der Breite und einer Höhe von 4 Zentimetern bringt es der K2 auf ein glattes Kilo Kampfgewicht. Das ist in Anbetracht der Funktionsdichte mehr als akzeptabel und lässt auch ein Duo aus zwei K2s noch als Fahrrad-, Kickboard-, Inline- oder E-Scooter-transportable DJ-Lösung durchgehen. Allein die Abmessungen inklusive Case (B: 17 cm, T: 39,2 cm, H: 7cm) dürften manches Messenger-Bag an seine Grenzen bringen. Mit zwei K2 ist meine, bereits großzügig dimensionierte 17-Zoll-Notebook-Tasche, jedenfalls bis in die letzte Ecke gefüllt – das Notebook muss dann separat reisen.
Im Vergleich zu dem von mir unlängst getesteten DB2 fällt allerdings auf, dass der K2 – wohl mit der Zielsetzung, das vorgenannte, transportfreundliche Gewicht zu erreichen – weitgehend aus Kunststoff gefertigt ist. Das lässt ihn naturgemäß ein bisschen weniger wertig und robust wirken, wie Artgenossen, die mit Vollmetall-Panzerung in die Schlacht ziehen.
Insgesamt hat man sich bei Allen & Heath erfolgreich bemüht, dem K2 eine angenehme Griffigkeit mit auf den Weg zu geben. Das beginnt mit der an den Seitenrändern gummierten Kunststoffwanne, geht weiter mit den gummi-überzogenen Potis, bis hin zu der leicht angerauten Faceplate. Diese allerdings hat dann auch einen erhöhten Abrieb bei Wischmedien zur Folge: Fatal ist hier der Einsatz von Papiertüchern zur Fusselentfernung, denn die Zellulosefasern werden hier effektiv abgeschmirgelt und bleiben am Ende am Gerät selbst haften, anstatt es von Schmutz und Fusseln zu befreien. Dafür gebe ich keinen Punktabzug, denn im Gegenzug erhält man eben diese sehr angenehme – besonders bei schweißnassen Fingern noch intakte – Griffigkeit. Der Einsatz eines fusselfreien Wischleders bei der Reinigung ist allerdings anzuraten
Anschlüsse
Auf der Rückseite sehe ich zunächst ein RCA-Buchsen Pärchen, dem zwei RJ-45-Ethernet-Ports folgen, die das proprietäre X-Link-Protokoll entgegennehmen und ausgeben. Im einfachsten Fall vereinigt man so zwei K2s miteinander und hat im Ergebnis einen USB-Port am Rechner frei, da nur einer der beiden Controller verbunden wird. Möglich ist aber auch ein weitaus komplexeres Bussystem, an dessen Ende dann beispielsweise ein Xone:DB2 oder DB4-Mischpult stehen kann. Den Abschluss bildet eine USB-Buchse, die auch die Spannungsversorgung des Controllers übernimmt. Auf der Vorderseite hat es sich eine Mini-Klinkenbuchse bequem gemacht, die sich bauform-bedingt als Kopfhörerausgang empfiehlt.
Inbetriebnahme
Für Mac-User ist die Inbetriebnahme – wie nicht selten – etwas einfacher als für PC-Anwender, denn gegenüber Apfel-Rechnern gibt sich der Xone:K2 direkt nach dem Einstöpseln als klassenkompatibles MIDI-Gerät und Vierkanal-Audiointerface zu erkennen. Benutzer eines Microsoft-Betriebssystems (Windows 2000, XP, Vista und Windows 7) müssen sich durch die gewohnte Treiberinstallation klicken. Die verlief in unserem Test unproblematisch und erwähnenswert ist hier eigentlich nur der Umstand, dass man erfährt, dass die Audio-Treiber von der Firma Ploytec programmiert wurden. Das hat bei Allen & Heath schon eine gewisse Tradition und lässt auf gute Werte in Bezug auf die Performance hoffen.
riverstalker sagt:
#1 - 26.06.2012 um 13:37 Uhr
danke für den geilen test, kann ich das k2 auch als reinen controller für den internen mixer von traktor verwenden, also z.b. einen crossfader mappen ? macht das sinn, nur mit dem k2 traktor zu bedienen (für den hausgebrauch) ?gruss river
numinos sagt:
#2 - 27.06.2012 um 13:48 Uhr
Hallo Riverstalker,Natürlich kannst Du den K2 als Steuereinheit für den Traktor-Mixer verwenden. Schau noch mal im Test unter "Templates". Da siehst Du das mitgelieferte Traktor-2Deck-Layout was eigentlich alle Funktionen eines typischen Traktor 2-Deck-Setups abdeckt. Und natürlich kannst Du dir auch einen der Fader als Crossfader mappen. Wobei sich das natürlich in bisschen seltsam anfühlt - beim Crossfader ist man ja eine horizontale Bewegung gewohnt - die Fader am K2 sind hingegen vertikal. Ich würde mir den Crossfader, wenn ich den Crossfader unbedingt brauche, eher auf eines der Potis mappen. Das entspricht mehr dem typischen linker/rechter-Kanal Mix-Feeling.Es muss auch gar nicht beim Hausgebrauch bleiben. Wie ich geschrieben habe, lässt sich bereits mit einem K2, dank der zwei Audioausgänge (Cue und Main), problemlos ein vollwertiges DJ-Set bestreiten.bestNUMINOS
riverstalker sagt:
#3 - 28.06.2012 um 12:29 Uhr
hi numinos, danke für die schnelle antwort. ich kauf den k2 !!! war mir erst gar nicht sicher, sieht ja so gar nicht nach klassichem controller aus ...notebook, traktor und k2 ! freu mich wie sau drauf !!!river
alex sagt:
#4 - 06.08.2012 um 19:57 Uhr
hallo numinos
erstmal danke für den guten test!
ich überlege mir, den K2 zu kaufen und da ich maschine habe, habe ich mir überlegt, vier kanäle mit dem K2 zu steuern und die effekte mit der maschine...da ich mich nicht so gut mit midi-routing auskenne, wollte ich fragen ob das überhaupt machbar ist?
greeezz alex
numinos sagt:
#5 - 07.08.2012 um 14:31 Uhr
Hi Alex,machbar ist das in jedem Fall denn Traktor unterstützt ja (in der Regel völlig problemlos) mehrere Kontroll-Oberflächen parallel. Deine Vorhaben steht also grundsätzlich nichts im Weg. Du solltest Dich allerdings in einer ruhigen Stunde schon mal ein bisschen mit den Themen Midi im Allgemeinen, Noten-/CC-Controllern im Speziellen und besonders den Traktor Controller-Mapping-Einstellungen beschäftigen. Keine Angst: Das ist alles keine Hexenwissenschaft, sondern einfach nur ein bisschen Logik, Konzentration und vor allem Ausprobieren :)
Was ich mir - rein aus optischen Gründen - überlegen würde ist, ob Du nicht zwei indentische Geräte verwenden willst - einfach für das Auge. Denn grundsätzlich ist NIs Maschine ja auch ein guter Controller um Traktor zu steuern. UND Du könntest Dir die benötigten Funktionen identisch für die zu steuernden Decks (beispielsweise Maschine A: Deck 1/3 & FX 1/2, Maschine B: Deck 2/4 & FX 3/4) auf den beiden Geräten verteilen. Aber nur so ein Vorschlag. Maschine und K2 geht natürlich auch wunderbar und bietet aufgrund der zusätzlichen Fader natürlich auch andere Möglichkeiten in Bezug auf den Workflow.bestNUMINOS
Werner sagt:
#6 - 11.09.2012 um 12:27 Uhr
Hi,
ich benutze im Moment den S4 Controller + Traktor Pro 2.5 zum Auflegen aber spiele mit dem Gedanken, mir noch ein zweites Setup zuzulegen.
Grund: kein Bock mehr auf Geschleppe (9,5 kg inkl. Trolley), keinen Bock mehr auf Platzprobleme in den Clubs und vor allem möchte ich mal wieder mittig vom DJ Pult stehen und nicht irgendwo an den Rand gequetscht :-) Mein zweites Setup soll dann ein Macbook mit Traktor Scratch Pro 2, der K2 und das in den Clubs vorhandene Mischpult/die CD Player sein. Ein Audio-Interface entfällt ja, da bereits im K2 vorhanden.
Nun meine Frage: Mit einem K2 kann ich nur zwei Decks kontrollieren aber was ist mit dem Loop Recorder? Und bei vier Decks bzw. den Sample Decks brauche ich dann noch einen zweiten K2 oder?Viele Grüße Dörte
NUMINOS sagt:
#7 - 23.10.2012 um 01:15 Uhr
Hi Werner,
ich kann Deine Überlegung tatsächlich sehr gut nachvollziehen, da es mir mit meinem S4 und zwei F1 oft ganz genau so geht. Es gibt Abende und Events, wo ich wirklich nur das ganz kleine Besteck dabei haben möchte. Die K2s sind da sicherlich eine schöne und gleichzeitig leistungsfähige Lösung. Zu Deinen Fragen: 1.)"Mit einem K2 kann ich nur zwei Decks kontrollieren aber was ist mit dem Loop Recorder?" - das ist so nicht ganz richtig. Der K2 verfügt ja über drei Layer. Entsprechend ist auch ein 4-Deck-Setup mit nur einem K2 möglich. Schau noch mal in den Testbericht - da siehst Du unter "Templates" die Schablone. Wie Du siehst sind da noch einige Potis nicht belegt und könnten dann beispielsweise für den Loop-Recorder genutzt werden. 2.) "Und bei vier Decks bzw. den Sample Decks brauche ich dann noch einen zweiten K2" - nein, grundsätzlich nicht. Wie gesagt: auch mit einem K2 kannst Du vier Decks kontrollieren und mischen. ALLERDINGS: Wenn Du, wie Du sagst gerne den Haus-Mischer verwenden möchtest, dann brauchst Du tatsächlich zwei K2s, um mit zwei Stereo-Outs rauszugehen. Und noch eine Überlegung: Ich persönlich mag das Switchen von Layern nicht so gerne. Es gibt aber auch DJs, für die ist das überhaupt kein Problem. Das muss man für sich selbst rausfinden. Wenn Du aber wirklich intensiv und häufig mit vier Decks arbeitest plus ggfs. Loop-Recorder und Sample-Decks, dann erscheint es mir fast schon stressfreier und ergonomischer, mit zwei K2s an den Start zu gehen.
NUMINOS sagt:
#8 - 23.10.2012 um 01:19 Uhr
Ich muss mich kurz korrigieren: Theoretisch kannst Du auch mit einem einzigen K2 zwei Stereo-Summen auf den Saalmischer geben. Indem Du nämlich den hinteren RCA-Ausgang als Out-1 und den vorderen Mini-Klinkenausgang als Out-2 nutzt und dann im Clubmischer vorhörst.
Thomas Merz sagt:
#9 - 11.08.2021 um 10:45 Uhr
Hello Numinos
Ich habe das xone k2 und den Mixer xone 96.
Ich kriegs aber nicht hin, das ganze zusammen zu stellen und es zu benützen.
Ich bin ich nicht gut monetär situiert, und bitte Dich inständig darum, dass Du mir eventuell helfen könntest, dies alles im Einklang zum lauen zu bringen.
(hab schon die grössten Probleme damit, das 96 mit send / return zu gebrauchen.
Hast Du eine Schritt für Schritt Anleitung, wie ich das k2 mit dem xone 96 zusammen benutzen kann? Und dasselbe bei Kanal A bis D mit dem send / return richtig zu installieren.?
Hoffe, es ist nicht zu viel verlangt und zu aufwändig für Dich. - habe mich schon Stunden durchs Netz gelesen und nichts praktisch und einfach verständlich anwendbares gefunden.
Ich danke Dir im voraus für ein Feedback und Deiner Werten Zeit.Beste Grüße
Thomas Merz
Aaron sagt:
#9.1 - 05.09.2021 um 22:20 Uhr
Welches Betriebssystem und welche DJ Software benutzen Sie denn?
Antwort auf #9 von Thomas Merz
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMuus sagt:
#10 - 13.11.2022 um 02:48 Uhr
Hallo, ich habe seit etwas über einem Jahr das Problem, dass mein Xone K2 nicht mehr Betriebsfähig ist an keinem meiner USB Ports.. Ich stecke ihn ein "dü düt" bestätigung und direkt im Anschluss ertönt auch schon das "de dö" von derr disconnection.. Ich frage mich ob es eine Behebung fernab von neuen USB Ports gibt und was ich tun kann. :) Bitte um euren Rat, bin seeehr zufrieden seit fast 8 Jahren mit dem Produkt aber seit etwas über 365 Tagen läuft es plötzlich nicht mehr. An anderen Computern und Laptops hatte ich kein Problem. Habe USB 2.0 und 3.0 am PC (nicht sicher ob die neueste Version). Liebe Grüße!