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ALTO Professional LIVE 2404 Test

Praxis

Unser Testkandidat soll in einer etwas luxuriösen Proberaumsituation zeigen, was er kann. Hierfür werden alle Instrumente abgenommen wie bei einem Live-Konzert. Ich möchte der Band zwei Monitorwege zur Verfügung stellen und die Summe über die Main-PA nach vorn sowie über den Control-Room-Output nach hinten über zusätzliche Monitore ausgeben. So hören alle sechs Musiker auch noch ein bisschen den Gesamtsound. Bassdrum sowie Snare werden mit jeweils zwei Mikros abgenommen und in den Kanälen 1-4 verarbeitet. Es folgen auf Kanal 5 & 6 der E-Bass mit DI- und Mikrofonsignal. Kanal 7 und 8 werden von zwei Gesangsmikros belegt. Diese Reihenfolge wurde von mir deshalb gewählt, weil ich für diese acht Signale die pulteigenen Kompressoren verwenden möchte. Die folgenden Channels werden mit vier Toms, zwei Overheads, vier Gitarrenverstärker-Mikros (zwei pro Amp), einem DI-Stereosignal von der Akustikgitarre und der Keyboardsumme belegt. Damit ist das 24-Kanal-Pult soweit erst einmal, was die Eingänge angeht, nahezu „ausverkauft“.
Die Drum-Channels route ich auf Subgruppe 1/2 und die vier Gitarrenmikros auf Subgruppe 3/4. Die beiden Aktivmonitore, die zur Verfügung stehen, werden an Aux-Output 1/2 angeschlossen. Bei allen Kanälen betätige ich nun den Aux-Pre-Schalter, um das Signal für Aux 1/2 vor dem Fader abzugreifen. Nun macht es durchaus Sinn, den Grafik-EQ in Aux 1/2 zu verwenden, um Feedbackfrequenzen herauszufiltern. Aux 3 soll für den internen Effekt reserviert sein. Damit der Effekt ebenfalls auf den Monitoren zu hören ist, drehe ich DFX to Aux 1/2 ebenfalls auf. Für die Kondensatormikros muss jetzt noch die Phantomspeisung auf der Rückseite aktiviert werden. Bei dieser Konfiguration ist auf die Solo-Funktion zu achten. Wenn der „Solo“-Schalter in einem Kanal gedrückt wird, dann wird dieses Signal auf den Control-Room-Output geschaltet, der ja die Rückbeschallung der Band übernehmen soll. Deswegen drehe ich das Volume-Poti des Monitorausgangs erst einmal ganz zu. Das könnte beim Soundcheck hinderlich werden, wenn die Musiker über die zusätzlichen Back-Monitore meine „Solo-Schalterei“ mithören müssten.
Sämtliche Potis, angefangen vom Gain, über die EQs, Aux-Sends bis hin zum Pan-Regler fassen sich alle sehr gut an. Man muss gegen einen angemessenen Widerstand drehen und hat so eine sehr exakte Kontrolle über den Regelweg. Die Festfrequenzen der Shelf-EQs sind mit 80 Hz und 12 kHz sinnvoll gewählt und greifen gut. Auch das bei 75 Hz ansetzende Low-Cut-Filter erledigt seine Aufgabe wie erwartet gut. Insgesamt machen die EQs einen guten Eindruck auf mich. Die unteren Bänder sind satt und fett, die Höhen werden seidig, aber präsent angehoben. Für die Mitten gilt im weitesten Sinne das Gleiche. Es klingt einfach gut und so erweisen sich die Filter als brauchbare Werkzeuge. An dieser Stelle also keine Klagen.
Auch das Monitoring ist schnell erledigt. Jetzt senke ich noch per Grafik-EQ ein paar störende Frequenzen ab. Mit den neun EQ-Bändern ist das zwar relativ grob, funktioniert aber hier nach meinem Dafürhalten zufriedenstellend. Ein wirklich praktisches Feature, was man hier und da gut brauchen kann.
Bei den ersten Stücken der Band achte ich vermehrt auf die Wirkungsweise der integrierten Kompressoren, die durchaus brauchbare Ergebnisse liefern. Es gibt hier definitiv eine automatische Gain-Makulatur, denn auch bei starker Gain-Reduktion wird das Signal nicht signifikant leiser. Selbst bei intensiver Nutzung neigt das Signal nicht zum Pumpen. Ich persönlich stehe sehr auf diese Ein-Knopf-Bedienung, vor allem, wenn sie so gut funktioniert wie hier. Die Signale bekommen allesamt mehr Stabilität und Präsenz. Warum dann nicht für alle 24 Kanäle? – Ach ja, das kostet dann auch mehr…mmmh. Die Fader fassen sich – so wie die Potis – sehr gut an. Sie setzen einem einen angenehmen Widerstand entgegen, was zum Arbeiten absolut praxisgerecht ist.

Audio Samples
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Bass mit Kompressor Bass ohne Kompressor BD mit Kompressor BD ohne Kompressor SN mit Kompressor SN ohne Kompressor

Effekte

Der Sound der FX-Programme ist absolut zufriedenstellend. Ob Delay, Delay & Reverb, Tremolo, Vocal oder Large Hall. Alle überzeugen mit einem guten Klang und praxisgerechten Grundeinstellungen. Für unsere kleine Probe entscheide ich mich für das Programm „Vocal“, also ein Raum mit kurzem Pre-Delay und geringer Nachhallzeit. Schade, dass es nicht noch einen zweiten und dritten internen Effekt-DSP gibt, die man parallel nutzen kann. Ein Standard-Setup ist ja öfter mal ein kleiner und ein größerer Raum kombiniert mit einem Tap-Delay. Ich krame also ein altes Stereo-Delay aus dem Schrank und schließe es an Aux 4 an. Das „nasse“ Signal führe ich über Aux Return 1/2 zurück auf die Summe. Nun kann ich die beiden Potis „Aux-Returns to Aux 1/2“ nutzen, um das Delay auch auf den Bühnenmonitoren hörbar zu machen. Sehr gut!
Nachdem alles soweit eingestellt ist, schließe ich meinen Computer an die USB-Schnittstelle an, um eine Aufzeichnung der Pultsumme zu realisieren. Schnell ist mein Mac verkabelt und Logic gestartet. Die Software erkennt die Schnittstelle sofort und erlaubt mir den Zugriff auf den USB-Eingang. Ich kann die Pultsumme aufnehmen oder ein Stereosignal über meinen Computer abspielen. Mit Pro Tools als Recording-Software funktioniert das ebenfalls direkt. Die Recording & Playback Option ist wirklich ein nettes Feature, um Sessions im Probenraum oder auch Gigs unkompliziert und spontan mitzuschneiden. 

Audio Samples
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EGTR ohne FX FX01 Delay FX19 Delay+Verb FX22 Tremolo FX35 Plate FX44 Chorus FX51 Vocal FX66 Rotary FX73 SmallRoom FX82 Flange+Verb FX99 LargeRoom
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Ted sagt:

#1 - 10.06.2017 um 08:36 Uhr

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Tagchen,da ich auf der Suche nach einem neuen 24-Kanäler bin, finde ich diesen Test schonmal äußerst hilfreich. Mich würde zusätzlich interessieren, wie sich der Alto im Vergleich zu dem billigeren Behringer SX 2442FX sowie den beiden teureren Yamaha MGP24X und Soundcraft-Spirit LX-7 24 II Live schlägt.Grüße
Ted

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