Praxis
Außen hui – innen pfui? Das trifft auf den Alto Professional TS18S definitiv nicht zu. Natürlich musste der Autor investigativ tätig werden, kurzerhand entfernte ich das Frontgitter und den 18 Zoll Treiber. Dass das Gehäuse recht hoch geraten ist, liegt an den beiden massiven Rund-Ports. Aktuell setzten viele Hersteller auf rechteckige oder dreieckige Eck-Ports. Alto wählt mit den runden Reflex-Ports eher einen Oldschool-Ansatz und sie benötigen vergleichsweise viel Platz im Gehäuse, neigen aber durch die runde Form zumindest in der Theorie zu weniger Port-Geräuschen als eckige Formen. (Recht-) eckige Ports bieten dagegen Vorteile bei der Gehäuseversteifung.
Alto kompensiert das durch zusätzliche Streben im Gehäuse und der Tatsache, dass MDF von Natur aus etwas weniger zum Mitschwingen neigt, wie beispielsweise Multiplex. Dafür wiegt es wieder mehr.
Wie immer ist der Bau von Lautsprechern stets ein Abwägen von Kompromissen. Alto hat allerdings mit dem TS18S ein überzeugendes Gesamtkonzept am Start und zieht den maximalen Vorteil aus der Konstruktion.
Treiber und Elektronik
Mit Blick auf den Preis dürfte die Wahl des 18 Zoll Chassis nicht weiter überraschen. Hier kommt ein solider Standard-Ferrit-Treiber mit 3 Zoll Schwingspule zum Einsatz. Die Endstufenelektronik sitzt gut geschützt im Inneren des Gehäuses ist sauber verarbeitet und großzügig dimensioniert. Daher bin ich gespannt, welchen Sound und Pegel der Subwoofer produziert.
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Klang & Lautstärke
Die Minimalforderung ist schnell erfüllt. Der TS18S ist nach wenigen Sekunden nach Betätigung des Netzschalters einsatzbereit und sondert keine Klangartefakte wie Brummen, Knacken ab. Auch bei voll aufgedrehtem Poti bleibt der Tieftoner frei von Nebengeräuschen.
Ich nehme mir zunächst die integrierten Klangvoreinstellungen (EQ-aus, Live, DJ) vor. „EQ aus“ erzeugt einen sauberen, unaufdringlichen Sound, der sich vor allem für Jazz oder akustische Musik eignet. Ein chromatischer Basslauf wird ohne Pegelsprünge wiedergegeben. So soll es sein.
Für mehr Alarm und fette Bassdrums kann man alternativ das „Live“-Preset checken. Diese erzeugt einen Peak zwischen 60 und 80 Hz, was einer Standard-Rock-Bassdrum zu mehr Potenzial verhelfen kann. Gleiches erzeugt auch das DJ-Preset, das aber eher wie eine Low-Shelf-Anhebung in meinen Ohren klingt.
Grundsätzlich klingt der Bass erstaunlich trocken und satt. Der TS18S tönt nicht supertief, bietet aber eine gute Abdeckung des Nutzbassbereichs und hat dementsprechend auch eine gute Pegelreserve. Damit zählt der Alto Subwoofer zu den lautesten Bässen in seiner Preiskategorie.
Alto TS18S – mögliche Alternativen
Standard 18 Zoll Tieftöner sind nicht gerade selten am Markt. Daher muss sich jeder Hersteller schon genau überlegen, mit welchen Bonus-Features und Ausstattungsmerkmalen er bei der geneigten Käuferschicht punkten möchte.
Hersteller wie Turbosound versuchen mit einem User-DSP zu punkten, der zusätzliche Optionen bereitstellt. Andere wiederum, wie Electro-Voice, offerieren 18 Zoll Subwoofer mit niedrigem Gewicht, was Vorteile beim Transport verspricht.
Der Alto TS18S platziert sich in der Mitte von diesen Positionen und möchte sich als guter Allrounder empfehlen, der nicht nur mit Alto-Topteilen performt.
Alto TS18S | Turbosound iQ18B | EV EKX-18SP | |
Treiberbestückung | 18“ Ferrit, 3“ VC | 18“ Ferrit | 18“ Ferrit |
Gesamtleistung | 2.500 Watt peak | 3.000 Watt Peak | 1.300 Watt Peak |
Optionale Rollen | Ja | Nein | Nein |
Frequenzgang (-10) | 27 Hz – 111 Hz | 36 Hz – 100 Hz | 35 Hz – 180 Hz |
Max. SPL dB | 137 | 132 | 134 |
Gewicht in kg | 42,2 kg | 39,8 kg | 32,8 kg |
Stromversorgung | Kaltgerätebuchse | PowerCon | Kaltgerätebuchse |
Distanzstangenaufnahme | ja | ja | nein |
Abmessungen in mm | 530 x 628 x 679 | 691 x 533 x 559 | 520 x 606 x 612 |