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Alto Professional TS212 Test

Praxis

Für den Praxistest gibt es folgenden Versuchsaufbau: Ich habe meinen Kemper Profiler über den Monitor-Output direkt an die TS212-Box angeschlossen. Der Equalizer dieses Ausgangs ist neutral eingestellt, damit ich auch direkte Vergleichsmöglichkeiten zu den anderen Boxen und zu meinem Referenz-Sound aus den Abhörboxen der Regie (Genelec 8050A) habe. Die Box wird anschließend mit diversen unterschiedlichen Amp-Profilen und Gitarren getestet. Eigentlich hätte ich euch gerne einen amtlichen Audiovergleich wie beim Speaker-Test oder dem Pickup-Marathon geliefert, aber das ist objektiv wegen der unterschiedlichen Lautsprecherkonstruktionen nicht möglich, auch nicht bei ähnlicher Mikrofonierung. Deshalb gibt es “nur” Worte. Bei den Profilen waren verschiedene Amps (Fender, Divided by 13, Dumble, Vox, Marshall, Mesa Boogie) aus dem Angebot von Michael Britt und das Friedman Profil aus dem bonedo-Audiovergleich am Start. Außerdem habe ich den Einsatz mit Akustikgitarre (Nylon & Steelstring) getestet, auch über den Profiler, allerdings mit einem Profil einer Reddi Tube DI, das Kollege Oliver Poschmann für einen bonedo Basstest erstellt hat und das auch ausgesprochen gut mit Akustikgitarre funktioniert.

Frequenzgang – Vergleich mit Studio-Speaker

Im Vergleich zu meinen Referenz-Sounds aus der Studio Abhöre macht die Alto TS212 eine recht gute Figur. Es gibt keine signifikanten Ausbrüche im Frequenzbereich, die Sounds werden einigermaßen linear wiedergegeben. Lediglich in den Bässen zeigt sich die TS212 etwas muskulöser.

Die 550 Watt starke Bi-Amping Class-D-Endstufe der Alto TS212 sollte ausreichend Leistung liefern.
Die 550 Watt starke Bi-Amping Class-D-Endstufe der Alto TS212 sollte ausreichend Leistung liefern.

Wiedergabe von unterschiedlichen Amp-Sounds

Die TS212 hat, wie bereits erwähnt, ein gutes Bass- und Tiefmitten-Fundament. Dadurch erhalten die Amp-Sounds eine gewisse Wärme und einen kraftvollen Ton, vergleicht man sie zum Beispiel mit den Yamaha Boxen (DXR 10, DXR 12). Der Höhenbereich ist auch bei kräftigerem Schalldruck nicht giftig, weshalb klassische Amp-Profile recht gut wiedergegeben werden. Bei modernen Rocksounds kann die Alto TS212 auch überzeugen, allerdings neigt die Box dazu, im Bassbereich etwas wummerig und dadurch undefiniert zu klingen, allerdings bei neutraler Output EQ Einstellung am Kemper Profiler. Legt man dort etwas Hand an und nimmt die Bässe zurück, verringert sich das Problem hörbar.

Sound mit Akustikgitarre

Mit der Akustikgitarre klappt es sehr gut, in den Höhen geht es eher seidig und angenehm zu, die Bässe drücken ordentlich bei Steel- und Nylon-String. Auch hier sollte man unter Umständen eine Absenkung der Bässe (am Amp Modeler oder mit separatem EQ) vornehmen, um Rückkopplungen in den tieferen Frequenzen vorzubeugen.

Schalldruck – Abstrahlverhalten – Rauschen

Der Schalldruck ist absolut bühnentauglich, vor allem, wenn man die TS212 als Monitor nutzt und sich selbst anstrahlt. Dabei ist der Klang von Basslautsprecher und Hochtöner recht gut gebündelt, man kann auch mal einen Schritt zur Seite gehen, ohne dass er sich gravierend ändert.

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