Praxis
Der Autor verfrachtet die Boxen in seinen Haus-und-Hof-Rockclub, wo die Alto TS3 bis zur Belastungsgrenze gefahren werden können. Ich teste mit einem virtuellen Soundcheck, der eigenen Stimme und einigen Songs über einen Zuspieler. Als erst fällt auf, dass beide Boxen einen ähnlichen Grundsound liefern. Ohne Contour-Schaltung tönen die Kandidaten neutral und mit präsenten Mitten, rund und angenehm. Die Auflösung von Hallräumen und die Tiefenstaffelung gelingen zwar nicht übermäßig transparent, allerdings sollte man dabei stets den günstigen Verkaufspreis im Auge behalten.
Nicht zu erwarten war dagegen, dass der TS315 sogar eine etwas direktere Stimmwiedergabe als der 12-Zoll-bestückten TS312 gelingt. Was den Maximalpegel betrifft: Die Boxen sind schon ordentlich laut. Mit Subwoofer-Unterstützung reicht das aus, um auch lautere Bands zu verstärken. Der stattliche Pegel dürfte auf die stärker bestückten Class-D-Endstufen und die neuen Treiber des TS3-Serie zurückführen sein. So verfügen die Tiefmitteltöner über eine 3-Zoll-Schwingspule, was in dieser Preisklasse eher die Ausnahme darstellt.
Ein Blick in das Innere der Box zeigt eine ordentliche Verarbeitung. Vielleicht hätte man mehr Dämmmaterial einbringen können; in den Testboxen gibt es nur etwas Dämmung hinter den Hochtönern. Auf der anderen Seite ist so sichergestellt, dass das Ampmodul nicht verdeckt ist, was die Kühlung erschweren könnte.
Die Contour-Schaltung lässt die Box bei DJ-Jobs schön fett klingen. Kleine Veranstaltungen lassen sich daher auch ohne zusätzliche Subwoofer absolvieren. Auf der anderen Seite geht dieser EQ auf Kosten der Maximallautstärke. Ohne Contour spielen die Boxen etwas lauter. Bei einem Open-Air würde sich die Kombination mit zwei 18-Zoll-Subwoofern lohnen. Indoor passt das Verhältnis ein Bass und ein Top für einen ausgewogenen Sound.
Im Monitorbetrieb sollte der Anwender die Contour-Schaltung deaktivieren. Ansonsten koppeln die Boxen relativ früh. Ganz anders ohne Contour-Schub: Hier braucht der Autor, mit einem Shure SM58 bewaffnet, nur drei Frequenzen schmalbandig herausfiltern, damit die Boxen im Monitorbetrieb bis zum Einschreiten des Limiters koppelfrei bleiben. Vom Pegel reicht das aus, um sich als Sänger auch in einer Rockband Gehör zu verschaffen.