Praxis
Die beiden Lautsprecher lassen sich dank ihrer Tragehilfen einfach zu ihrem Einsatzort transportieren und mit wenigen Arbeitsschritten in Aktion versetzen. Die Platzierung der Anschlüsse und Bedienelemente auf der Vorderseite hat den Vorteil, dass man die Kabelverbindungen und Regler-Stellungen jederzeit im Blick hat und diese einfach ändern oder nachjustieren kann.
Was ich auch positiv finde, ist die gut sichtbare Akkustand-Anzeige, die in verschiedenen Farben leuchtet. Was allerdings etwas eigenartig erscheint ist, die Tatsache, dass es fünf Levelmarkierungen (0 %, 25 %, 50 % und 100 %), aber nur vier LEDs gibt. Eine zusätzliche Charge-LED zeigt an, dass der Ladevorgang im Gange ist und eine blaue Power-LED verweist auf einen aktiven Betrieb. Da beide Boxen keinen Stativflansch haben, benötigt man Boxenständer mit einem Plateau zum Abstellen oder man positioniert diese auf dem Boden. Dank des verbauten Line-Ausgangs lassen sich auch mehrere Lautsprecher miteinander verbinden und größere Lautsprecheraufbauten nutzen.
Der Anschluss von Mikrofonen, Mischpulten, DJ-Controllern oder Soundkarten gelingt an den Eingangskanälen 1 und 2 per XLR- oder Klinkenkabel. Der vierte Kanal lässt sich mit mobilen MP3-Playern, Handys, Computer oder Tablets kombinieren, hierzu wird ein Miniklinkenkabel benötigt. Alternativ können die mobilen Devices auch drahtlos mit den Boxen kommunizieren, wenn diese über eine Bluetooth-Schnittstelle verfügen.
Die BT-Kopplung ist schnell erledigt und kann zudem auch via NFC erfolgen, indem man das mobile Gerät kurz auf das NFC-Logo des Lautsprecher hält und die Verbindung bestätigt – prima.
Um einen Gerätekonflikt zu vermeiden, kann immer nur ein Gerät mit einem Lautsprecher verbunden sein. Durch ein erneutes Auflegen des Geräts auf das NFC-Logo wird die Verbindung wieder unterbrochen.
Um die BT-Reichweite zu messen, habe ich verschiedene Indoor- und Outdoor-Aufbauszenarien gewählt. Zunächst habe ich mein Mobiltelefon mit dem Über PA und im zweiten Durchgang mit dem Über LT gekoppelt. Unter freiem Himmel und bei direkter Sichtverbindung habe ich mich danach circa 15 Meter von den Lautsprechern entfernt. Hierbei kam es zu keinerlei Störungen oder Unterbrechungen. Bei Unterbrechung der Sichtverbindung durch Mauern oder anderen feste Gegenstände, setzte beim Über LT die Musikwiedergabe recht schnell aus, wo hingegen der Über PA noch etwas länger mit den übermittelten Daten zufrieden war. Innerhalb geschlossener Räume zeigte sich ein ähnliches Bild, denn auch hier erwies sich die BT-Verbindung des Über PA als stabiler als die des Über LT. Beim Über LT kam es auch bei kurzen Abständen zu sporadischen Störungen, die in Verbindung mit verschiedenen Zuspielern auftraten.
Um den Klang der beiden Alto-Geschwister beurteilen zu können, habe ich diese mit einer bunten Auswahl an Songs aus verschiedenen Genres konfrontiert. Über PA konnte das direkte Klang-Battle klar für sich entscheiden, das Klangbild wirkt aufgeräumter, hat mehr Druck und besitzt vor allem transparentere Höhen. Über LT klingt im direkten Duell recht dumpf, hier helfen auch Nachjustierungen mit EQs am Zuspieler nur wenig.
Punkten können die beiden Lautsprecher hinsichtlich der verbauten Akkus, denn gefühlt kann man beide Geräte täglich mehrere Stunden ohne Netzstecker betreiben, ohne dass die Anzeige die 75 % Marke verlässt. Die versprochenen 35 bzw. 50 Stunden sind natürlich nur im Idealfall zu erzielen und nur dann, wenn man auf eine digitale Zuspielung verzichtet. Ich persönlich würde aber bei längeren Einsätzen trotzdem immer auf Nummer sicher gehen und ein Netzkabel anschließen, falls dieses möglich ist.
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Alto Über FX im Einsatz
Aufgrund vieler Parallelen hinsichtlich der Konstruktion und Eingangsausstattung, gelten für die größte Box in diesem Test die gleichen positiven Aussagen für den Transport und Zuspielungen. Der Alto Über FX kann genauso flexibel in verschiedenen Szenarien und im Indoor- oder Outdoor-Bereich genutzt werden wie die etwas kompakteren Modelle LT und PA, dank ausfahrbarer Teleskopstange und Rollen sind auch größere Distanzen leicht überwindbar. Den Stativflasch vermisst man leider auch bei dieser Box, hier muss man gegebenenfalls improvisieren. Der interne Akku erlaubt einen langen steckdosenunabhängigen Betrieb und neben der Zuspielung von Line- und Mikrofon-Signalen gelingt auch die drahtlose Bluetooth-Kommunikation mit Smartphone, Tablets oder Computern unaufgeregt und zuverlässig.
Der Klang des Über-FX-Lautsprechers ist trotz größerer Bass- und Hochtöner nur in Nuancen anderes als der seiner Geschwister, klar hat die Box aufgrund des 50 Watt stärkeren Amps etwas mehr Reserven, aber für größere Beschallungsszenarien reicht es, zumindest im Alleingang, nicht. Der Über FX bietet als einziger Kandidat EQs, die dezent ins Klangbild eingreifen und auch die Effekte sind alles andere als brachial. Wer gewöhnliche Effekte für Stimmenbearbeitungen oder nette Gitarrensoli sucht, kommt hier auf seine Kosten. Brutale Gitarrenverzerrer oder Bitcrusher für experimentelle Darbietungen gibt es hingegen nicht.
Die EQ-Bearbeitungen und Effekte habe ich als Soundbeispiele festgehalten, damit ihr euch ein besseres Bild von Klangqualität machen könnt.