ANZEIGE

Alto Stealth Wireless MKII Test

Praxis

Installation des Alto Stealth Wireless MKII

Der Dual-Channel-Sender der Alto-Stealth-Wireless-MKII-Funkstrecke muss freistehend platziert werden. Eine Möglichkeit für die Montage des Senders ist nicht vorgesehen. Hier müsste gegebenenfalls auch beim Sender mit anklebbaren Klettstreifen und einer leeren Rack-Lade gearbeitet werden. Die Höhe des Gerätes ist jedenfalls geringer als 1 HE und lässt die Montage in einem 19-Zoll-Rack durchaus zu. Darauf würden problemlos zwei dieser Geräte nebeneinander Platz finden. Die beiden Empfänger lassen sich zum einen mit den beiden anklebbaren Klettverschluss-Paaren an glatten Flächen von Aktivlautsprechern und kleinen Racks befestigen.

Mithilfe der zwei zum Lieferumfang gehörenden M10-Schrauben und ihrer Unterlegscheiben ist auch ein komfortables Riggen der Receiver möglich. Damit lassen sich die Empfänger nämlich beispielsweise an Flugpunkten der Gehäuse von Aktivlautsprechern befestigen. Wer den Sender auf einer glatten Oberfläche nutzen möchte, wird gerne hören, dass die vier angeklebten Füßchen tatsächlich für eine enorme Rutschfestigkeit sorgen. Das ist umso erstaunlicher, als dass das Gerät selbst relativ leicht ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Die angeklebten Füße des Senders sind auf glatten Flächen überraschend stark rutschhemmend

Pro und Contra gibt es für mich auch bei der Zugentlastung, mit deren Hilfe sich der Netzteilstecker vor einem versehentlichen Herausrutschen sichern lässt. Denn auch die Umsetzung dieser manuellen Schutzfunktion ist ungewöhnlich. Die Zugentlastungsöse befindet sich nämlich nicht unmittelbar neben der Stromanschlussbuchse. Stattdessen ist zwischen beiden noch ein Antennenanschluss untergebracht.

Die Öse hat an ihrer Unterseite eine kleine Öffnung, an der die Stromzuleitung in die Zugentlastung hineingezogen werden kann. Um das Kabel von dort wieder zu entfernen, lässt sich die Öse mit einer Schraube vom Gehäuse lösen. Das ist zwar sicher, doch ich persönlich bevorzuge in der Praxis Zugentlastungen, bei denen ich das Kabel per Schlaufe auf die Schnelle befestigen und auch wieder entfernen kann. Denn einen Schraubendreher zur Hand nehmen zu müssen, bedeutet zusätzliche Zeit, die beim vollständigen Abbauen einer Anlage benötigt wird.

Stromversorgung

Beim Anschluss der Stromversorgung spielt es zum Glück keine Rolle, welches der mitgelieferten Netzteile an welchem Gerät des Systems angeschlossen wird. Denn alle drei benötigen dieselbe Stromstärke und Spannung, sodass die mitgelieferten Netzteile beliebig auf Sender und Empfänger verteilt werden können. Dadurch dass nicht nur der stationäre Sender, sondern auch die Empfänger des Sets eine Stromversorgung per externem Netzteil benötigen, müssen Käufer hier also auf Akkubetrieb verzichten.

Möchtet ihr, dass wenigstens eure Aktivlautsprecher ohne Netzspannung auskommen, könnt ihr in unseren Testmarathon Mobile PA-Anlagen mit Akku schauen. Aber zurück zum Testkandidaten. Bei ihm fällt ins Auge, dass die beiden Empfänger keinen Ein/Aus-Schalter besitzen. Einmal ans Netzteil angeschlossen, befinden sie sich deshalb im Dauerbetrieb.

Alto Stealth Wireless MKII Handling

Die beiden Antennen des Stealth Wireless MKII sind sowohl seitlich schwenkbar als auch in drei gerasterten Positionen kippbar. Auf diese Weise lassen sie sich so justieren, dass die bestmögliche Funkverbindung hergestellt werden kann. Die Combo-Buchsen auf der Rückseite des Senders sind mit einer Rückhaltesicherung ausgestattet. So können sie angeschlossene XLR-Stecker vor dem Herausrutschen schützen. Löblich ist, dass das Innenleben der Buchsen mit einer Gummimembran vor dem Eindringen von Staub und Kleinteilen geschützt werden, wenn keine Kabel angeschossen sind.

Ein wenig verwirrend ist dagegen, dass sich die Buchse für den rechten Kanal auf der linken Seite befindet und die Buchse für den linken Kanal auf der rechten Seite. Diese Vertauschung der Seiten ist auch bei den Antennenanschlüssen der Fall. Das ist zwar kein Beinbruch, doch bei Übertragungen, bei denen es auf die Unterscheidung der beiden Kanäle ankommt, müssen Anwender diese unorthodoxe Belegung im Hinterkopf behalten, anstatt blindlings drauflos zu verkabeln. Zwar können linke und rechte Seite auch an den Empfängern noch per Tastendruck vertauscht werden. Doch auch dieses Vorgehen trägt nicht zur Eindeutigkeit des Signalflusses bei.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Antennen am Sender sind dreh- und schwenkbar

Die Funkkanäle des Stealth Wireless MKII

… können per automatischem Scan eingerichtet werden. Dazu muss lediglich am jeweiligen Empfänger der Scan-Taster gedrückt und gehalten werden. Wird ein freier Kanal gefunden, werden dessen Nummer und Empfangsqualität im Display angezeigt. Wird nicht zuvor mit den Plus- oder Minus-Tasten eine alternative Frequenz gewählt, bedarf es nur noch der Bestätigung durch erneutes Drücken der Scan-Taste. Auch eine rein manuelle Auswahl per Plus-/Minus-Tasten ist möglich, indem eingangs sowie nach Auswahl des gewünschten Kanals erneut die CH-Taste betätigt wird.

In beiden Fällen muss dann manuell dazu der linke beziehungsweise rechte Kanal am Sender synchronisiert werden. Hier lohnt es sich den Scan einzusetzen, denn sonst kann es zu unschönen Nebengeräuschen kommen. Der Praxis-Check zeigt auch: Liegen die gewählten Funkfrequenzen weit auseinander, können die Receiver auch nah beieinander genutzt werden.

In der Praxis

… wirkt es sich positiv auf die Bedienung aus, dass das Funksystem vollständig ohne eine komplizierte Menüführung auskommt. Sowohl für den ersten wie auch für den zweiten Kanal werden der Funkkanal und auch die Lautstärke über die Plus- und Minus-Tasten eingestellt. Die Auswahl zwischen den Audiokanälen, deren Parameter justiert werden sollen, lässt sich supereinfach treffen. Wird eine der Tasten auf der linken Seite einmal betätigt, kann der linke Kanal bearbeitet werden. Beim erneuten Betätigen einer der Tasten ist der rechte Kanal an der Reihe.

Die Level-Meter des Senders zeigen jedoch im Praxischeck für beide Kanäle leider keine Audiolautstärke an. Das ist schade, weil es weder am Sender noch an den Empfängern eine Möglichkeit zum Monitoring des Signals gibt. Entsprechend muss sich der Nutzer in einem solchen Fall darauf verlassen können, dass die Audiopegel an den Eingängen des Senders und der Empfänger zuverlässig angezeigt werden.

Wie klingt das Alto Stealth Wireless MKII?

Kommen wir zur wichtigsten Frage, nämlich wie gut die Übertragung von Audiosignalen beim Alto Stealth Wireless MKII Audiosignale klingt. Denn schon beim Blick in die technischen Werte der Funkanlage fällt auf, dass es mit seiner Audiofrequenzspanne zwischen 50 und 17.000 Hz technisch nicht in der Lage ist, die tiefsten Töne eines standardmäßig gestimmten E-Basses wiederzugeben. Das bedeutet in der Praxis, dass der Bereich vom tiefen E (41,2 Hz) bis zum tiefen G (49 Hz) beim empfangenen Signal wegfällt. Für die Übertragung des Ausgangs eines Band-Mischpultes an eine Klein-PA lässt sich diese Funkstrecke deshalb nicht sinnvoll einsetzen.

Wie sich diese Frequenzbeschränkung im Bassbereich auswirkt, hört ihr anhand eines übertragenen Audio-Files, das ihr mit der gesendeten Audiodatei als Referenz vergleichen könnt. Auch die Höhen werden bei Funkübertragung gegebenenfalls abgeschnitten. Wer Audiosignale bis mit einer Frequenz von bis zu 20 kHz übertragen möchte, wird hier die oberen 3 kHz verlieren. Auch diesen Höhenverlust könnt ihr im Audiobeispiel im Vergleich zum Referenz-Track hören.

Audio Samples
0:00
Funkübertragung Audioreferenz Grundrauschen Wechsel Stereo/Mono-Modus

Weder beim Ein- oder Ausschalten des Senders noch beim Ein- und Ausstecken der Stromzufuhr an den Empfängern treten beim Stealth Wireless MKII relevante Nebengeräusche auf. Auch ein Kanalwechsel und der Wechsel der Empfänger vom linken auf den rechten Kanal und andersherum erzeugen keine Nebengeräusche oder störende Artefakte. Einzig das Ausschalten des Senders ist deutlich, aber dezent im Ausgangssignal hörbar.

Empfindlichkeitsstufen der Rauschunterdrückung

Die drei Empfindlichkeitsstufen der Rauschunterdrückung haben im Praxischeck keine unterscheidbaren Auswirkungen. Dafür ist aber leider das Grundrauschen des Wireless-Systems gut bemerkbar. Wie ihr in den Audiodemos hört, ist es relativ hoch. Wer seine Beschallung generell mit hohen Lautstärken betreibt, setzt deshalb im Zusammenspiel mit dieser Funklösung optimalerweise auf Aktivlautsprecher, die ein eingebautes Noisegate haben.

Vorsicht ist beim Umschalten vom Stereo- in den Mono-Modus geboten. Da die Anlage hier nicht automatisch eine Pegelabsenkung des übertragenen Signals vornimmt, steigt der Ausgangspegel wesentlich. Aufgrund er analogen Arbeitsweise der Funkstrecke spielen Latenzen bei diesem Wireless-System selbstverständlich keine Rolle. Falls ihr mit eurer Anlage des Öfteren ans Limit stößt, findet ihr übrigens in unserem Workshop PA-System zu klein? Das kann man beim Gig tun, wenn die Beschallungsanlage unterdimensioniert ist sieben Tipps, die euch weiterhelfen.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.