Mit dem Alto Stealth Wireless liefert die amerikanische Firma Alto aus Florida ein kompaktes Funkübertragungssystem für aktive Lautsprecher, PA-, Delay- und Surround-Systeme mit einer Reichweite von maximal 60 Meter. Die Signalübertragung erfolgt in Mono oder Stereo mit einem UHF-Sender und den beiden mitgelieferten Pocket-Receivern auf 16 frei wählbaren Kanälen und kann im Bedarfsfall mit zusätzlichen Empfängern auf bis zu zehn aktive Speaker erweitert werden.
Das Paket „Alto Stealth Wireless“ ist für eine unverbindliche Preisempfehlung von 439,99 Euro im gut sortierten Fachhandel erhältlich, das „Expansion Kit“ mit zwei weiteren Single-Channel-Receivern ruft 239 Euro (UVP) auf. Wir haben dem kompakten Audiozulieferer im nachfolgenden Test mal kräftig auf den Zahn gefühlt.
Details
Sender
Der Sender wird über einen Einschalttaster auf der Frontplatte in Betrieb genommen. Halte ich diesen Taster länger als fünf Sekunden gedrückt, schaltet sich der Stealth Wireless ab. Daneben wählt ein Schiebeschalter namens „Mode“ den Mono- oder Stereo-Sendebetrieb aus. Eine rote LED-Anzeige in der Mitte zeigt die Betriebsbereitschaft und den momentan ausgewählten Sendekanal an. Ein weiterer Taster rechts daneben ermöglicht mir, schrittweise zu einem anderen Funkkanal (1-16/Steplogic) zu wechseln, dessen Nummer auf der hellen zweistelligen Digitalanzeige dargestellt wird. Jeder Step erhöht die Kanalnummer um +1 und die Anzeige blinkt bei Nichtbetätigung fünf Sekunden, bevor sie dann den zuletzt gewählten Channel übernimmt. Zwei separate Drehpotis auf der rechten Seite bestimmen den Pegel der jeweiligen Signalgröße, wobei eine kleine rote Peak-LED neben dem jeweiligen Regler einen zu hohen Eingangspegel kennzeichnet, indem sie bei -4dB unterhalb des Spitzwertes zu blinken beginnt und bei Übersteuerung dauerhaft leuchtet.
Auf der Rückseite des Senders befinden sich zwei Eingänge, ausgeführt als XLR/Klinke-Kombobuchsen mit zusätzlicher Verriegelung. Symmetrische Eingangssignale werden über die XLRs geführt, nicht symmetrische über die Klinkenbuchsen – allerdings verlangen beide Anschlussmöglichkeiten nach einem ein Line-Signal, weshalb ein Mikrofon nicht direkt übertragen werden kann.
Rechts neben den Inputs blicke ich auf eine Niedervoltspannungsbuchse, die mit dem externen Netzteil verbunden wird. Über einen angeschraubten Winkel sichere ich das Stromversorgungskabel gegen versehentliches Herausziehen ab, gleichzeitig ist eine Zugentlastung gewährleistet. Ferner sind an der Rückseite links und rechts die beiden circa 9,5 Zentimeter langen Stabantennen zur Signalübertragung montiert. Sie lassen sich um jeweils 90 Grad nach oben oder unten verstellen. An der Unterseite des Kunststoffgehäuses garantieren vier Gummifüße einen sicheren Stand, zum Beispiel auf der hinteren Pult-Ablage oder auf einem Siderack.
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Empfänger
Die beiden mitgelieferten Empfänger sind bautechnisch identisch und fallen etwas größer als eine Zigarettenschachtel aus. Auf der Frontseite ist rechts ein schwarzer Taster verbaut, der das Gerät in Betrieb nimmt und durch erneutes Betätigen über einen Zeitraum von fünf Sekunden wieder ausschaltet. Ein zweistelliges Nummerndisplay visualisiert den aktuellen Empfangskanal, der über den Channel-Taster rechts neben dem Display gewechselt wird. Gleiches Prozedere: Sollte ich die Kanalnummer innerhalb von fünf Sekunden nicht mehr verändern, verwendet das System ebenso wie beim Sender die zuletzt gewählte Einstellung. Zwei grüne LED-Lämpchen sind links neben der Kanalanzeige untergebracht. Die Obere trägt die Bezeichnung RF (Radio Frequenz) und bestätigt den Empfang einer Sendefrequenz, während die untere AF-Anzeige (Audio Frequenz) den Empfang eines Audiostroms signalisiert.
Eine große Öffnung oben auf der Frontplatte ermöglicht die Festmontage des Senders, zum Beispiel an eine Aktivbox, wobei positiv Erwähnung finden sollte, dass die benötigten Schrauben zur Grundausrüstung des Systems gehören. Alternativ bietet sich natürlich das gute, alte Klettband an. Bei der Ansteuerung von Alto-Equipment lässt sich der Empfänger mittels einer M10-Schraube direkt an die Rigging-Buchse der Aktivbox anschrauben, und für kleinere Schrauben liefert Alto bereits schwarze Kunststoffringe mit. Auf der linken Oberseite des Receivers sitzt die Antenne, die zur Optimierung des Empfangs um 90 Grad nach links oder rechts bewegt werden kann.
Ein symmetrischer XLR-Ausgang mit Goldkontakten befindet sich unten am Empfangsgerät und wird mittels (beigelegtem) XLR-Kabel an die Aktivbox oder einen Verstärker angeschlossen, um diesen mit einem Audiosignal zu speisen. Direkt neben dem Ausgang residiert die Netzteilbuchse – ebenfalls durch einen Winkel zugentlastet und gegen unerwünschtes Herausfallen des Steckers abgesichert.
An der rechten Geräteseite gibt es noch zwei versenkt angebrachte, mechanische Schiebeschalter, die das Gerät vor ungewollten Einstellungsveränderungen schützen. Der obere Schalter entscheidet, ob hier das linke oder das rechte Signal aus der Funkinformation abgegriffen wird, wohingegen der untere, mit „SQ“ für Squelch bezeichnete Schalter drei Stellungen kennt. Er bestimmt in drei festgelegten Stufen die „Störresistenz“ gegenüber Fremdsignalen auf der gleichen Übertragungsfrequenz. Man muss sich das wie ein eingebautes Noise-Gate für Hochfrequenz-Signale vorstellen.
Oli sagt:
#1 - 01.02.2014 um 09:20 Uhr
Was gibts denn für Alternativen?
R. Steinmetz sagt:
#2 - 03.02.2014 um 19:25 Uhr
Preislich gibt es da keine Alternativen, die gut funktionieren.
Ich kenne zumindest aus der Praxis keine.
Sennheiser und Shure z.B. bieten zu einem deutlich höheren Preis auch solche Funkstrecken an!Gruss: R. Steinmetz
Rainer de Vries sagt:
#3 - 24.02.2014 um 12:30 Uhr
Hm, aber im Grunde ist ein inear-Monitoring doch das gleiche... Nur, dass man da am Empfänger auch mit Batterien arbeiten kann - was ich persönlich als positiv bewerten würde... Was also beim Alto-System negativ finde. Aber auch der Funk-Frequenzbereich ist ja nun wirklich unterirdisch. Aber so spart man sich den "Anmeldefirlefanz". Aber in der Lücke tummeln sich gerade im Eventbereich ja nun viele Strecken. Vor allem die im unteren Preissegment... Und den hamburger Hafen da als Testreferenz zu nehmen - na ja... Perfekt wäre IMHO ja eine Messehalle. Natürlich während einer Messe. Da wird ja auch mit allem gesendet was geht!
Chili sagt:
#4 - 25.03.2014 um 13:42 Uhr
Ich arbeite schon sehr lange mit älteren VHF Übertragungssystemen vom Mischer zu den Boxen, mit denen ich immer super zurecht gekommen bin. Doch nun hat eine Sendeeinheit den Geist aufgegeben und ich muss mich nach einer neuen Lösung umsehen. Hierbei bin ich auf das Alto Stealth gestoßen. Für meine Anforderungen scheint mir diese Technik ideal zu sein und habe mir dieses Set bestellt. Der Preis hierfür ist sensationell günstig und wenn die Qualität und die Sicherheit der Signalübertragung ok ist, bin ich happy! Sollte es mal Signalstörungen geben, kann ich im Notfall immer noch auf XLR-Kabel zurück greifen. Mir geht es in erster Linie um den flexiblen und schnellen Aufbau, z.B. wenn ich zusätzliche Boxen als Delay-Line im Raum aufstellen muss. Dazu werde ich die Netzteile in meine RCF A310 verbauen und die Empfänger oben am Griff oder mit Klett an der Seite der Boxenhülle platzieren, so dass ich nur den Netzstecker einstecken muss und fertig! So hatte ich es bis jetzt auch gemacht, nur waren die Empfänger viel größer und deshalb alles etwas umständlicher.Der Vergleich mit inear-Monitoring halte ich nicht für sinnvoll, da es was völlig anderes ist, denn es benötigt eine interne Stromquelle, weil man sich auf der Bühne frei bewegen will (Akku bzw. Batterie) und einen Pegelregler, um sich die Lautstärke optimal einzustellen! Außerdem sind Sänger/innen auf der Bühne in permanenter Bewegung und benötigen hierfür eine hohe Sicherheit an die Signalübertragung in Punkto Stabilität und Soundqualität, also hochwertige Signalwandler für die Kompression und Dekompression, die eben auch zwangsläufig viel teurer sein müssen.
Dafür wurde das Alto Stealth Wireless auch nicht konzipiert, sondern für eine Signalübertragung von zwei stationären Einheiten, also vom Mischer zum Speaker, wofür eine netzgebundene Stromquelle sehr sinnvoll ist. Das Frequenzband ist auf das öffentliche zugelassene Frequenznetz beschränkt. Die englische Version hingegen hat ein sehr breites Band, zwischen 500-930 MHz. Wer aber in der BRD feste Frequenzen für sich in Anspruch nehmen will, muss diese teuer lizensieren lassen, wenn er überhaupt für den mobilen Betrieb welche zugeteilt bekommt! Öffentlich rechtliche Rundfunksender sind damit ausgestattet, haben diese aber nicht für den Einsatz von Aktiv-Lautsprecher vorgesehen.
Wichmann sagt:
#5 - 25.01.2019 um 17:01 Uhr
Ich such die alte Sender empfehlen von Pro lighting ek empfehlen mit zwei antworten pro geraten laut Bild in Internet danke