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Alto TS112W Test

Praxis

Hinter seiner Namensgebung Alto TS112W stehen die Buchstaben TS für True Sonic und die Nummer 112 für ein 1-Zoll-Horn und einen 12-Zoll-Speaker. Das ganze Kraftpaket in seinem schwarzen Kunststoffgehäuse hat eine etwas eigenwillige Form, die aber gut durchdacht ist. Das Gehäuse aus Polypropylen ist extrem stabil und widerstandsfähig und prahlt mit einem sehr geringen Eigengewicht. Im normalen Road-Alltag ist das ein eindeutiger Vorteil.

Fotostrecke: 2 Bilder Unterseite mit Gummifüßen und Stativ-Flansch

Auf einem Lautsprecherstativ platziert bringt der aktive Lautsprecher erstaunlich viel Leistung. Der Sound ist durchsichtig und kraftvoll. Das eingebaute Horn verteilt sehr klare Höhen und klingt nicht aufdringlich oder schrill. Wenn der Contour-Schalter aktiv ist, werden Bässe oder Bassdrums tief und kräftig abgebildet und unterstützen den Begriff True Sonic, der in der Namensgebung des Alto steckt. Auch wenn die beiden Mikrofonwege keine Equalizer besitzen, klingen sie bei einer Sprachbeschallung ausgewogen und klar. Die Empfindlichkeit der Mikrofoneingänge ist so gewählt, dass man bei normaler Anwendung mit dynamischen Mikrofonen und fast aufgedrehtem Eingangspegel nur knapp an die Rückkopplungsgrenze kommt. Mit einem Line-Signal kann man deutlich mehr Dampf als mit einem Mikro machen. Das ist eine sinnvolle Voreinstellung. Einer Gesangsstimme über das Alto-System zuzuhören, macht Spaß, ist aber je nach Stimme vor dem Mikrofon im Hochtonbereich etwas gefährdet. Ein Eindruck von leicht übertriebener Schärfe stellt sich da eventuell schnell ein. Bei Sprachdarbietungen jedoch unterstützt es die Textverständlichkeit. Als Bühnenmonitor liegend, klingt der Alto TS112W ebenfalls sehr gut, ist aber bei großer Lautstärke im Bass- und Mittenbereich durch mechanisches Koppeln mit dem Boden gefährdet. Bei der Verwendung als Gesangsmonitor musste ich im Test ein paar Mitten im Bereich von 200 bis 400 Hertz mit einem externen Equalizer rausdrehen.
Der Verstärker in der Box ist gut abgeschirmt. Meine Versuche, mit Netzdrosseln oder einem aktiven Trafo ein Brummgeräusch einzustreuen, scheiterten. Dafür pustete aber mein Handy, wenn es oben auf der Box lag, seine Verbindungsversuche in akustischer Form in das System.
Das Koppeln des Alto mit einer Bluetoothquelle ist wirklich sehr einfach. Das Kopplungssignal und die blinkende blaue Bluetooth-LED unterstützen den Vorgang. Wirklich simpel. Und dass sich der Amp auch noch die Quelle nach dem Ausschalten merkt, ist klasse. Der Alto kann aber auch durch eine zweite Bluetooth-Einheit eine weitere Verbindung zu einem anderen Alto TS112W herstellen. Das ist sehr verlockend, denn man muss somit nicht zwangsläufig ein Audiokabel als eventuelle Stolperfalle verlegen. Sollte man bei der letzten Beschallung vergessen haben, den Eingangsregler der “Blauzähne” zuzudrehen, dann kommt es bei einem erneuten Verbindungsaufbau zwischen Amp und drahtloser Quelle zu einem leisen „Paarungsgeräusch“.

Stabile Standpunkte zur Aufnahme einer weitern Box: Füße und eingelassene Gewinde für Ringschrauben
Stabile Standpunkte zur Aufnahme einer weitern Box: Füße und eingelassene Gewinde für Ringschrauben

Eine Sache möchte ich nicht unerwähnt lassen: Der Alto TS112W hat (oben in der Box eingelassen) ein Gewinde für M10-Ringschrauben zum geflogenen Betrieb. Die Gewinde sind jedoch aus Kunststoff und ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass so etwas in unseren Breitengraden bei öffentlichen Veranstaltungen nicht zugelassen ist. Eine Nachfrage bei einem befreundetem Lautsprecherhersteller, einem TV-Sicherheitsingenieur und einem Bühnenmeister aus einem großen, deutschen Theater lieferte mir kein konkretes Ergebnis. Sie hatten alle sehr große Zweifel, konnten mir aber nichts Schriftliches vorlegen.

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